Dämonologie (Special) 3

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Herr Haber wiederholte kurzerhand den Prozess der Dämonenbeschwörung. 

Ein bedrückendes Gefühl machte sich in meiner Brust breit.

Ich sah zu dem Pentagram und erkannte einen kleinen Dämonen mit blauen, sich überlappenden, Schuppen. Er besaß einen langen, mit Stacheln besetzten Schwanz und war halb so groß wie Herr Haber. Seine scharlachroten Augen stachen deutlich aus seinem echsenartigen Gesicht hervor. Außerdem ragte ein abgeflachtes Schlangenmaul hervor, aus dem eine schmale und längliche Zunge heraushing. 

Es herrschte absolute Ruhe im Raum. Alle beobachteten den Marbas Dämonen gespannt. Dieser sah sich mit zusammengekniffenen Augen um und zischte fauchend.

,,Was seht ihr?", fragte Herr Haber wie er es bereits bei dem Lilith Dämon getan hatte.

,,Ein blaues, hässliches, kleines Vieh.", antwortete ein Schüler knapp und erntete einen abwertenden Blick von Herrn Haber.  

,,Einen Dämon... Klein und blau. Bestimmt harmlos...", murmelte ich leise eher vor mich hin, als an Herr Haber gewendet und trotzdem hatte er es gehört. 

,,Harmlos sagst du? Danke. Genau darauf wollte ich hinaus. Du da vorne! Wie war nochmal dein Name?", fragte Herr Haber und deutete mit dem Finger auf einen Jungen. ,,Jonas...?", erwiderte er unsicher. ,,Gut Jonas dann komm mal her.", Herr Haber winkte ihn zu sich, woraufhin sich Jonas langsam in die Richtung bewegte. 

,,Und jetzt Jonas, versuch doch mal dem Dämon das Maul zuzuschnüren.",  Herr Haber hielt ihm abwartend eine lange Schnur entgegen und sah zu ihm herab. ,,Wenn er so harmlos ist, dann kannst du das ja mit Leichtigkeit erledigen."

Jonas wollte nicht widersprechen, schluckte schwer und sah zu dem kleinen Dämon herüber. Dieser fauchte ihn an und ging, soweit es das Pentagram zuließ, auf ihn zu. 

,,Spinnen sie er wird Jonas doch töten!", rief ich geschockt dazwischen, als dieser gerade seine Aufgsbe erfüllen wollte. 

,,Ach also ist der Dämon doch gefährlich?", Herr Haber sah mich herausfordernd an und hob eine Augenbraue.

,,Jeder Dämon ist gefährlich. Vor allem für einen Schüler!", protestierte ich in der Hoffnung Herr Haber zur Vernunft zu bringen. Dieser Kerl war doch von allen guten Geistern verlassen!

,,Reden wir hier denn überhaupt von einem gewöhnlichem Dämön?"

Ich sah ihn verständnislos an. Es kam mir so vor, als hätte er gerade abrupt das Thema gewechselt um von etwas abzulenken.

,,Dämonenfürsten sind oft kaum von normalen Dämonen zu unterscheiden. Nur ihre Präsenz ist stärker, was leider keiner von euch bemerkt hat. Um so etwas zu erkennen, müsst ihr lange und hart trainieren. Dämonenfürsten liegen in der Rangliste weit über den gewöhnlichen oder hochrangigen Dämonen. Sie sind unglaublich stark und gefährlich. Falls ihr jemals einem begegnen solltet, solltet ir euch schleunigst in Sicherheit bringen und ihn auf keinen Fall angreifen. Und auch wenn die meisten Dämonen klein und unschuldig aussehen, können sie eine ungeahnt große Kraft besitzen. Dieser Dämonenfürst hier hat zwei ganze Länder ausgerottet und zwar in nur einem Atemzug. Ihr seid viel zu naiv und lasst euch zu sehr von dem ersten Eindruck beiinflussen. Wenn ich nicht hier gewesen wäre, hätte es euren Tod bedeutet! Und nun verschwindet in die Mittagspause. Ich muss den weiteren Unterricht vorbereiten.", alle hatten seinen Worten aufmerksam und still gelauscht und bewegten sich nun langsam murmelnd aus der Halle.

Ich wollte den anderen folgen, als Herr Haber nach mir rief. Also würde das wohl doch nichts mehr mit der Mittagspause werden...

,,Ja Herr Haber? Wie kann ich ihnen behilflich sein?", fragte ich überspitzt freundlich und ging zu ihm zurück.

,,Hilf mir doch bitte den Dämon in das Jensetis zurückzuschicken. Nur eine Kraft mit dem Engelsfeuer kann dies tun."

,,Was ist dieses Engelsdings da?"

,,Du meinst Engelsfeuer.", wiederhole Herr Haber genervt und fügte hinzu: ,,Die Kraft welche den Engeln innewohnt. Sie kann das Böse verbannen und ins jenseits befördern."

Ich staunte nicht schlecht und nickte.

,,Gut und was muss ich jetzt tun?", fragte ich und schielte zu dem Dämon herüber.

,,Ihn berühren und ihm sagen, dass er ins Jenseits zurückgehen soll."

,,Das ist alles? Bei so einem mächtigen Dämon?"

,,Wenn er in einem Pentagram gefangen ist und dir das Engelsfeuer ihnnewohnt, dann ja."

Ich nickte, streckte vorsichtig meine Hand aus und berührte den Marbas Dämon an seinen rauen Schuppen.

,,Öhm... Geh weg?", sagte ich unsicher und spürte meine Nervosität.

Hoffentlich kann man dabei nichts falsch machen, dachte ich mir.

Doch leider müsse ich bald andere Erfahrungen machen....

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