Die versteckte Luke

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Mein Weg führte durch den Wald und vom Internatsgelände herunter. Ich überquerte eine Landstraße und betrat einen noch dichteren und dunkleren Wald. Nach ein paar ermündenden Stunden, kam ich an einer kleinen, unscheinbaren Lichtung an. Hier endete die Schleifspur.

Es war jedoch kein Gebäude zu sehen. Entweder sind die Wölfe nach oben oder nach unten verschwunden. Nach oben müssten sie fliegen, Flügel hatten sie aber keine. Nur Graben würde in Frage kommen...

Behutsam strich ich eine dünne Schicht Laub zur Seite und begutachtete den Boden. Hier war kein Loch zu sehen.

Wo waren die Wölfe hin verschwunden?

Ich strich weiter über den Boden und stieß mit meiner Hand gegen einen Griff, der aus dem Laub ragte. Also sind sie doch nach unten verschwunden.

Vorsichtig legte ich die Luke frei und zog mit meinem ganzen Gewicht an dem Griff, um diese zu öffnen. Es regte sich einen Moment nichts, bevor sie mit einem lauten Knall aufsprang und ich nach hinten viel.

Schnell stand ich wieder auf und blickte hinein. In ein schwarzes, tiefes Nichts. Einen halben Meter tief konnte ich den Ansatz einer Treppe erkennen. Mit einem mulmigen Gefühl kletterte ich herein und folgte der Treppe, die mich durch die Dunkelheit führte.

In der Ferne konnte ich Stimmen hören und ein Licht sehen, welches immer näher kam. Kurz bevor ich das Licht erreichte, begann etwas an meinem Hals zu pulsieren. Ich blickte zu dem Amulett und sah, dass es der Grund dafür war.

,,Dämonen also...", murmelte ich fast lautlos vor mich hin und begab mich dann durch das Licht.

Ich blinzelte etwas um mich an das grelle Licht zu gewöhnen und sah mich dann in einem großen, kahlen Flur um. Nichts und niemand war zu sehen. Ich entschied mich nach rechts zu gehen und schlich über den Flur.

Schon wieder eine Kreuzung. Nun entschied ich mich für Links. Ich wiederholte diesen Prozess einige Male, bis ich bei einem Gitter ankam, welches den Weg versperrte. Dahinten lag wohl etwas wo man nicht hin gelangen sollte. Mir fiel gerade auf, dass das pulsieren hier am stärksten war, also könnte dort auch etwas sein, dass nicht hinaus gelangen sollte.

All das würde ich jedoch nur erfahren, wenn ich dort reinkomme. Ich sah mich noch einmal genauer um, fand jedoch nichts. Gerade als ich wieder gehen wollte, vernahm ich eine Stimme hinter dem Gitter.

,,Welche Ehre bringt dich hierher zu uns?" Ich blickte durch das Gitter und erkannte einen mir sehr bekannten Wolf. Von ihm hatte ich das Amulett erhalten.

,,Ich... brauche Hilfe. Ich suche jemanden. Meinen Lehrer.... Herr Haber."

,,Und da dachtest du, dass du um unsere Hilfe bittest?"

,,Ja. Ja! Ihr habt doch bestimmt die Mittel dafür... Ich bitte dich. Ich habe Sorge, dass etwas passiert sein könnte... Vor allem in betracht auf seinen Vater... den Höllenfürst...", ich blickte zu ihm und hoffte auf eine Zusage. Ohne ihn würde die Suche hier aufhören.

,,Der Höllenfürst Azael? Wenn das so ist...komm rein. Ich werde dir da etwas zeigen müssen", antwortete der Wolf und öffnete das Gitter.

Dann folgte ich ihm durch das schwach beleuchtete Labyrinth von Gängen...

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