Der Dämon folgte mir mit großen Sprüngen. Ich konnte seinen rasselnden Atem und das tiefe Knurren deutlich hinter mir hören. Um mir einen Vorteil zu verschaffen, welchen ich dringend brauchte, schlug ich viele Haken und nutzte kleine, enge Trampelfade. Somit musste der große Dämon entweder einen großen Umweg nehmen oder die Bäume umreißen, bevor er mich erwischen könnte.
Langsam kam ich aus der Puste, aber ich konnte nicht stehen bleiben. Das würde nur mein Ende bedeuten. Unsicher drehte ich mich beim Laufen um und sah mich nach dem angsteinflößenden Dämon um. Dieser war mir direkt auf den Fersen. Ich drehte meinen Kopf sofort wieder nach vorne und versuchte schneller zu laufen, als ich es je getan hab. Um nach Hilfe zu schreien hatte ich keine Luft über. Um genau zu sein hatte ich für garnichts Luft. Plötzlich geschah es. Mein Fuß verharkte sich in einer Wurzel und ich fiel auf den harten Waldboden. Ich schrie schmerzerfüllt auf und sah mich panisch um. Mein Fuß steckte fest und ließ sich nicht aus der Wurzel befreien. ,,Komm schon du dummes Ding!", murmelte ich und zog so fest es ging an meinem Fuß, dieser regte sich jedoch keinen Millimeter. Da hörte ich ein schweres, raschelndes Atmen hinter mir. Ein dicker Klos bildete sich in meinem Hals und Tränen schossen mir in die Augen. So würde also mein Ende aussehen?
Ängstlich drehte ich meinem Kopf zu dem Dämon und blickte auf seine großen Krallen. Langsam hob er seine Pranke und holte zum Schlag aus.
Um mein Leiden zu mildern, presste ich meine Augen zusammen und krümmte mich etwas in Richtung Boden. Jedoch traf mich nicht der Schlag, welchen ich erwartet hatte. Bevor ich wieder aufsah hörte ich ein schweres Rumpeln und ein lautes heulen. Das heulen eines Wolfrudels, welches zum Angriff ansetzte!
Unsicher und verwundert öffnete ich meine Augen und erblickte, wie der Dämon mit mehreren Wölfen zu kämpfen hatte. Einige bissen sich am Dämon fest, andere umzingelten ihn und beobachteten das Geschehen eher passiv. Von rechts kamen zwei Wölfe auf mich zu. Sie nickten mir kurz zu, bevor sie sich daran machten die Wurzel zu zerbeißen, in welcher mein Fuß fest steckte.So wie es aussieht wollen sie mir helfen und sie werden meine Rettung sein.,,Danke. Ihr rettet mir mein Leben", murmelte ich leise, als die Wurzel riss und ich meinen Fuß wieder bewegen konnte. Vorsichtig stand ich auf und humpelte weg von dem Kampftumult. Einer der beiden Wölfe stürzte sich nun ins Getümmel, während der andere mich begleitete.
Vor dem Dämon müsste ich zwar keine Angst mehr haben, da die Wölfe ihn zurzeit ablenken, trotzdem sollte ich mich etwas beeilen. Also legte ich einen Zahn zu und humpelte schnell zurück zur Schule.
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Ein etwas anderes Internat
FantasyEin eher ungewöhnliches Internat. Hierher gehen Fabelwesen, um ihre Fähigkeiten richtig kennen zu lernen und diese zu verbessern. Bei so vielen Fabelwesen auf einen Haufen, geht sicherlich nicht immer alles glatt. Wie jedes Jahr, kamen auch diesmal...