Kapitel 21: " Donner und Regen "

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Die Sonne stand mitten am Himmel. Alle Lichter arbeiteten wie immer. Ich half heute bei den Hackenhauern etwas mit. Ich wollte immerhin auch nicht tatenlos herum sitzen wenn ich schon nicht im Labyrinth sein könnte. Ich hatte mich gefragt warum mir weder Minho noch Newt von den Griewerstichen erzählt hatten geschweige denn von den Folgen eines Stichs. Irgendwie war ich enttäuscht das Minho und Alby ohne mich losgelaufen sind. Ich spürte den Schmerz meiner Wunde fast garnicht mehr. Außer ich sitze oder bückte mich. Aber das musste ich da draußen im Labyrinth doch garnicht. Ich seufzte leicht während ich mit einer Machete die Baumwurzeln abschlug. "Hey, aber warum ist Alby ins Labyrinth gegangen?", fragte Thomas der neben Chuck auf einem umgefallenen Baumstamm am Rande des Waldes saß, und Newt, Zart und mir bei unserer Arbeit zusah. "Ich meine er ist kein Läufer",fügte er dann noch schnell hinzu bevor jemand antworten konnte. Ich verdrehte leicht die Augen. "Alby ist nur mit Minho gelaufen um Bens weg zurück zu verfolgen bevor es dunkel wird, und weil ich wegen meiner Verletzung nicht raus darf", knurrte ich nur. Thomas beobachtete mich beim Wurzeln abschlagen. "Du könntest uns auch helfen",sagte ich dann nur und meine Augen wurden zu schlitzen. "Ja klar ok, du meinst er läuft dahin zurück wo Ben gestochen worden ist?", er musterte mich während er das sagte. Newt hörte auf die Wurzeln abzuschlagen und zeigte mit der Machete auf Thomas:"Hör zu Frischling, Alby weiß was er tut. In Ordnung? Er weiß es besser als jeder von uns." Newt wendete sich dann von Thomas genervt ab und schlug weiter die wurzeln des abgestorbenen Baumes ab. Er war sichtlich genervt von Thomas, und das er mich die ganze Zeit angestarrt hatte. "Was willst du damit sagen?",hakte Thomas nach. Newt stoppte wieder und kratzte sich am Hinterkopf. "Also es ist genauso wie ichs gesagt habe.", er richtete seine Machete wieder in Thomas Richtung. "Jeden Monat schickt die Box einen Neuankömmling rauf.",er deutete mit seiner Machete zur Box. "Aber eine musste der erste sein klar? Irgendjemand musste einen  ganzen Monat in der Lichtung verbringen allein. Und das war Alby", er machte eine kurze Pause. Mein Blick war starr und gedankenversunken auf Newt gerichtet. Darüber hatte ich noch nie nachgedacht. Ich hätte mich furchtbar gefühlt wäre ich die erste gewesen. Vermutlich hätte ich nichtmal eine Woche überlebt. Ich hätte mich im Labyrinth verlaufen und ein Griewer hätte mich aufgefressen. Genauso wäre es gelaufen. Newts Blick traf kurz meinen und ich hackte weiter. "Ich mein das war sicher nicht einfach, aber als dann die anderen hochkamen, einer nach dem anderen, erkannte er die Wahrheit", Newt schlug auf die Wurzeln fest mit der Machete ein. "Er verstand das es das wichtigste ist das wir hier alle zusammengehören" Thomas starrte zu den Toren. Chuck schnitzte neben ihm eine kleine Holzfigur. "Weil wir hier alle hier festsitzen", fügte Newt noch hinzu. Ich sagte kein Wort mehr. Ich sollte in Zukunft echt mehr Respekt vor Alby haben. Thomas und Chuck wechselten nur Blicke. Dann stand Thomas endlich auf und half uns. Thomas hatte viel Armmuskeln sodass ihm das festzuhauen mit der Machete um einiges leichter fiel als mir. "Ja", grinste Newt mit seinem verschmitzen Lächeln:"Gut so Frischling" Plötzlich donnerte es leise. Ich stand auf und sah verwundert in den Himmel. Und tatsächlich dunkle graue Wolken  zogen sich langsam über den Himmel. Sie sahen aus als würden sie jeden Moment dicke fette Regentropfen auf uns hinunter regnen lassen. Aber es regnete nicht in der Lichtung hatte mir Newt erklärt. Zumindest hatte es das nicht bis jetzt.

Ein frischer Wind der über die Lichtung blies lies die Blätter rascheln. Es regnete wie aus Eimern auf uns herab. Wir hatten uns unter die Unterstände mit den anderen gestellt und warteten auf ein kleines Fünkchen Sonne. Den bei soeinem Wetter konnte man echt nicht arbeiten. Noch dazu donnerte es immer lauter. Bei jedem Donner zuckte ich leicht zusammen. Es erinnerte mich an meinen Traum den ich vergangene Nacht hatte. Den Alptraum. Ein Schauer lief mir über den Rücken als ich daran dachte. Newt stand direkt neben mir. Unsere Schultern berührten sich. Ich kuschelte mich leicht mit der Schulter an ihn. Mir war etwas kalt. Thomas lehnte an einem Holzpfahl der zu Stabilisierung der Überdachung unter der wir standen und starrte noch immer in Richtung Tore. Daneben stand Bratpfanne und Winston saß direkt vor mir am schmutzigen erdigen Boden. "Sie müssten längst zurück sein",sagte ich nur. "Was passiert wenn sies nicht schaffen?", Thomas drehte sich zu mir und Newt um. "Sie werden es schaffen", sagte Newt nur, sein Blick ebenfalls den Toren gewidmet. Ich spürte das Newt Angst hatte. Angst das sie es nicht schaffen. Doch er war der festen Überzeugung das sie es schaffen würden. Thomas trat zu uns, näher zu Newt. "Und was wenn nicht?", fragte er mit zögern in seiner Stimme. "Sie werden es schaffen", sagte Newt wieder und sah Thomas nur an. Ich seufzte leicht. Plötzlich spürte ich Newts Hand an meiner. Mein Herz pochte wie verrückt. So standen wir da einige Minuten. Schulter an Schulter und unsere Handrücken berührten sich. "Denkst du wirklich sie werden es schaffen?", fragte ich ihn als Thomas von der Bildfläche verschwunden war. Ich drehte meinen Kopf zu Newt. "Ich hoffe es...", murmelte er nur, sein Blick starr auf die durchnässte Wiese. Ich sah zu Gally. Er sah besorgt in die Richtung der Tore.

Eine halbe Stunde später standen alle Lichter vor den noch immer geöffneten Toren. Ein mulmiges Gefühl kam in mir hoch. Ich stand zwischen Newt und Thomas und zwirbelte das Ende meines Verbands auf meinem Arm zwischen meinen Fingern. Die Tore knackten leicht, doch sie begannen sich noch nicht zu schließen. Chuck trat hinter mir von einem Fuß auf den anderen. "Komm schon Leute, kann nicht jemand reingehen und sie suchen?",fragte Thomas nur. "Nein das ist gegen die Regeln", sagte Gally  nur mürrisch der sich auf seine Hände auf seine Knie abstützte. "Ich könnte doch raus, ich bin eine Läuferin!", ich sah Gally an. "Vergiss es Kyla", sagte Newt und legte seine große Hand auf meine Schulter,"es ist zu gefährlich. Die Tore könnten jede Sekunde zugehen" "Entweder schaffen sies oder nicht", fiel Gally, Newt ins Wort. Thomas verschränkte die Arme und sah mich und dann Newt an. Newt zog mich etwas näher an sich. "Wir können nicht riskieren noch jemanden zu verlieren", sagte er zu Thomas. Ich sah Newt in seine Reh braunen Augen. Doch den schönen Anblick seiner unendlichen Augen zerbrach der Luftstoß der zwischen den Toren hindurch sauste. Das knirschen und mahlen von Stein auf Stein. Sie würden es nicht schaffen. Die Tore begannen sich zu schließen.

Protector- Newt / Maze Runner FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt