Die Tore begannen sich zu schließen, mit lautem Krachen und Knirschen. Mein Magen drehte sich um bei dem Gefühl Minho nie wieder zu sehen. Auch wenn er manchmal ein Arschloch war, ganz besonders am Anfang, wurde er sozusagen mein bester Freund. Auch wenn ich nur einenhalb Wochen mit ihm jeden Tag ins Labyrinth gerannt bin, war er derjenige der mich, als ich mich verletzt hatte, zur Lichtung getragen hat. "Da!", riss Thomas Stimme mich plötzlich aus meinen Gedanken. Ich folgte seinem ausgestreckten Zeigefinger. Und tatsächlich ich erkannte Minho und Alby die gerade um die Ecke kamen. Einige Meter von den zugehenden Toren entfernt. "Irgendwas stimmt nicht!", sagte Newt. Ich strengte meine Augen an um was zu erkennen. Minho schleppte Alby wie als wäre er in Ohnmacht. "Scheiße", murmelte ich nur. Sollte ich hineinrennen um Minho zu helfen? Ich sah zu Newt. Das könnte ich ihm nicht antun. Aber ich wäre sowas von bereit dafür. "Komm Minho du schaffst es!", schrie Chuck so laut er konnte. Die Tore kamen sich gegenseitig immer näher. In ein paar Sekunden wären sie geschlossen. "Lass ihn liegen Minho!", schrie Gally lauthals. "Minho!", schrie ich jetzt auch. Thomas sagte garnichts. Er starrte nur zu Minho, wie er kläglich versuchte Alby und sich fortzubewegen. "Das schaffen sie nicht", sagte Newt neben mir plötzlich. Thomas und ich sahen beide gleichzeitig zu Newt. Ich spürte wie Newt meine Hand nahm. Mein Herz explodierte fast. Er drückte sie fest. "Sie schaffen es nicht", murmelte er nochmal. Ich sah ihn an. Er sah verzweifelt aus. Ich drückte seine Hand ebenfalls fest. Minho schliff Alby am Boden. Doch er war zu langsam. Es half nichts. Die Tore wären gleich zu. Plötzlich regte sich Thomas neben mir. Er ging einen Schritt nach hinten. "Thomas was-",wollte ich gerade fragen da lief er los. Newt versuchte ihn noch festzuhalten doch vergebens. "Was machst du denn?!", schrie Newt. Der Frischling rannte den kleinen spalt zwischen den Mauern hindurch und quetschte sich den letzten Meter hindurch. Mit einem Knall waren die Mauern zu. Für die drei da drinnen gab es über die Nacht kein entkommen. Sie würden die Nacht nicht überleben.
Diesen Abend war alles anders. Niemand sprach wirklich beim Abendessen. Gally posaunte herum das er gleich wusste das Thomas einen Knall hatte. Ich würde Gally am liebsten jedes mal mit einer Pfanne eins überziehen wenn er irgendwas sagte was mit seiner nicht vorhandenen Intelligenz oder dem Frischling zu tun hatte. Ich stocherte in meinem Abendessen herum und stützte meinen Kopf in meiner Hand ab. Ich saß mit Newt und Zart an einem Tisch. Normalerweise saßen noch Minho, Alby und Ben bei uns. Aber Ben war tot, und Minho und Alby vermutlich auch bald. Und Thomas auch. Er war so dumm. Vielleicht dumm aber ganz schön mutig. Nichtmal ich hätte mich da über Nacht reingetraut. Aber ich glaubte fest daran das Minho das irgendwie schaffen würde. Er kannte das ganze Labyrinth auswendig. Das einzige Problem waren wohl die Griewer. Ich sah wieder ein Bild aus meinen Alptraum vor meinen Augen. Es lies mich Schaudern. "Denkst du sie werden es schaffen?", fragte ich Newt. Er sah mich an und presste schulterzuckend seine Lippen zusammen. "Ich weiß es nicht, Kyla", in seiner Stimme war dieses ungewohnte. Unsicherheit. Ich sah zu Boden. Was wenn sie nicht mehr zurückkommen würden? Dann wäre ich die einzige Läuferin. Dann wär ich da draußen ganz allein. Würde mich Newt überhaupt noch da raus lassen? Soviele Fragen schwirrten in meinem Kopf herum.
Später saßen Newt und ich noch am Lagerfeuer. Die anderen hatten sich schon in die Hängematten gelegt. Ich sah den Feuer zu wie es flackerte, knackte und knisterte. Wir hatten uns wie in der ersten Nacht, beim Wilkommensfest, angelehnt und saßen am Boden. Newt hatte den Kopf in den Nacken gelegt und sah den Sternenhimmel. Heute war der Nachthimmel besonders schön. Die Sterne funkelten so hell wie nie zuvor. Man konnte jede Einzelheit erkennen. Sogar die Milchstraße konnte man leicht sehen. Es war atemberaubend. Das schönste was ich je gesehen hatte bis jetzt. "Ich bin als einer der ersten zwanzig hochgekommen", sagte Newt plötzlich. Minho war schon da, und Alby sowieso. Ich war um die 13, 14." Ich sah ihm während er erzählte an. Musterte jedes einzelne Detail seines Gesichts. "Warte-", fing ich an,"Also hast du dich versucht mit 13 von der Mauer runter zu stürzten?" Meine Augen weitenden sich. Er nickte nur. "Minho und Alby haben mich gefunden, und wir haben niemanden die Wahrheit erzählt. Die beiden haben mir eine zweite Chance gegeben weißt du?", murmelte er nur vor sich hin. "Newt..", ich lächelte ihn schwach an. "Sie werden es schaffen ok?", sagte ich entschlossen wie nur möglich. Ich sah ihm in die Augen. "Minho wird auch 'der Anführer' genannt, hat mir Chuck erzählt. Also bin ich mir sicher das sie das da raus schaffen werde, Minho kennt sich so gut im Labyrinth auf. Er kennt alles Auswendig, das weißt du genau", sagte ich nur. "Weißt du...", fing Newt an,"Ich denke du bist die Hoffnung." Ein leichter Windhauch lies meine Haare in der Luft tanzten und kitzelte sanft auf meiner Haut. Newt sah mich lange an. "Du gibst allen Hoffnung. Und oh man du kannst das so verdammt gut", er musste leicht schmunzeln. Seine Reh braunen Augen sahen mich so fest an. Der wolkenlose sternenbestückte Nachthimmel spiegelte sich in seinen dunklen Augen. Es war so wunderschön. Seine Augen zogen mich so in seinen Bann. "Ich denke deshalb will ich dich so sehr beschützen. Weil die Hoffnung das wichtigste für uns alle ist. Ohne Hoffnung wären wir hier nur ein Haufen Strunks ohne Plan und ohne Ehrgeiz. Ohne Hoffnung könnte ich nicht leben. Ohne Hoffnung wäre ich verloren" Ich wusste ganz genau das er mit 'Hoffnung' eigentlich mich meinte. Mein Herz schlug mir bis zum Hals und mein ganzer Körper fing an zu kribbeln. Wir sahen uns weiter an. Ich konnte meine Augen von seinen nicht abwenden. Newts Augen wichen nicht von meinen ab. Ich spürte wir wir uns langsam näher kamen. "Ich kann ohne die Hoffnung nicht leben", flüsterte er. "Ich kann ohne dich nicht leben", hauchte er dann nur mehr. Ich spürte seinen warmen Atem an meine Lippen prallen. Mein Herz rutschte mir schlagartig von meinem Hals in die Hose. Ich hatte mich so verliebt in ihn. Ich dachte nicht das mein Herz noch heftiger klopfen könnte, doch anscheinend war das möglich. Newts Blick wanderte von meinen Augen zu meinen Lippen, dann fixierte er wieder auf meine Augen. Sein warmer Atem prallte an meine Haut und löste ein prickeln in mir aus. Dann kam er mir noch ein kleines Stück näher. "Newt...", hauchte ich nur ganz leise. Und dann küsste er mich.Ich schloss meine Augen und gab mich den Kuss hin. Er zog mich sanft näher an sich. Noch nie hatte ich so empfunden wie jetzt. Ich wünschte mir das dieser Kuss nie endete, das ich für immer hier mit ihm sitzen könnte. Die ganzen Gefühle, die ich so lange zurück gehalten hatte, drohten mich zu überwältigen, von den Füßen zu reißen. Ich erwiederte den Kuss mit aller Leidenschaft und war unfähig zu denken, mit Ausnahme der einen frage, dessen Antwort ich kannte und doch nicht glauben wollte, aus angst enttäuscht zu werden. Konnte es sein, das er genauso wie ich empfand?
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Protector- Newt / Maze Runner FF
Fanfic"Das einzige was ich will ist dich zu beschützen Kyla" Kyla kommt als eines der wenigen Mädchen auf die Lichtung. Doch sie ist ganz anders als die anderen Mädchen,sie ist zu neugierig, abenteuerlustig und ganz schön frech. Und als sie sich dann noch...