34.Kapitel

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Evelynn's P.O.V

Etwas gelangweilt kam ich wieder beim Institut an. Der Besuch bei den Schatteninseln war deutlich aufregender gewesen, als die ganze Zeit hier zu sein.

Natürlich war dieser Blutmondgeist alles andere als nett und der Wolfsmann war diesem Beispiel ebenfalls gefolgt, aber trotzdem war es um einiges Aufregender gewesen. Wieder durch die toten Wälder der Schatteninseln zu laufen, geschützt vor den Augen der anderen verirrten Seelen hatte immer schon ein Gefühl des Glücks in mir ausgelöst.

Zu jener Zeit in der Scura und ich noch gemeinsam dort lebten, hatten alle anderen Wesen eine Menge Respekt vor uns. Sie fürchteten, verehrten und liebten uns. Eine dieser Möglichkeiten traf immer zu, auch wenn es meistens diese, die mit der Angst zu tun hatte, war. Die anderen wichtigen Schatteninselbewohner, wie zum Beispiel Hecarim und Tresh, waren unsere Verbündete und sorgten dafür, dass alles so lief wie Scura es wollte.
Sie war die Herrscherin, auch wenn sie immer mit Prinzessin angesprochen werden wollte damit sie sich nicht so alt fühlte, und was sie sagte war auf ihren Inseln Gesetz und wurde auch so ausgeführt. Da gab es kein, wenn und aber oder gar einige Wesen, die heimlich, im Dunkeln, Pläne schmiedeten dort wo sie glaubten, dass sie niemand bemerken würde, um Scura dann eines Tages vom Thron zu stoßen. Naja, so ganz stimmte das nicht ganz. Es gab welche, die das taten, aber diese starben einen qualvollen, grausamen Tod, an dem natürlich ich Schuld war. Niemand konnte etwas lange geheim halten ohne, dass ich zufällig vorbeikam und es mitbekam, natürlich ohne, dass sie es bemerkten. Sie wussten erst davon, wenn sie bereits in meinen Fängen waren.
Diese schöne Zeit endete dann jedoch abrupt, als ihre Zwillingsschwester Luminosa starb und Scura sich allein zurückzog um zu trauern.

Ich seuftzte bei diesen Gedanken etwas enttäuscht auf und begab mich in das riesige Gebäude des Instituts für Krieg.

Die Schatteninseln waren zwar nicht mein eigentlicher Geburtsort, aber ich hatte auf jeden Fall die meiste Zeit meines Lebens dort verbracht. Darum waren sie mehr oder weniger zu einer Heimat für mich geworden, die ich auch des öfteren vermisste. Vielleicht konnte ich ja Scura davon überzeugen wieder ihr Schloss herzurichten und mit mir dorthin zurück zu ziehen. Dann wäre es bestimmt auch möglich für sie ihren Geliebten Aatrox mitzunehmen und ich konnte vielleicht sogar Twisted Fate überzeugen. Er hatte diesen Ort ja schließlich noch nie aus meiner Perspektive gesehen, geschweige denn ohne Angst davor zu haben, selbst zu einer der verirrten Seelen oder Geister zu werden.

Mein Lieblingsmagier Twisted Fate erschien vor mir, nachdem ich bereits das Auffächern von seinen Karten am Boden bemerkt hatte. Ich küsste ihn leidenschaftlich und hakte mich dann bei ihm ein.

-Ich habe dich vermisst.- gestand ich und lehnte meinen Kopf an seiner Schulter an, während wir in Richtung Speisesaal gingen.

-Ich dich auch, mein kleiner Teufel.- antwortete er mit einem charmanten Lächeln.

An uns rannte auf einmal eine Gestalt mit Schild und einer blubbernden Flüssigkeit in den Händen vorbei, in Richtung Labor.

-Pass doch auf Singed!- fauchte ich gefährlich, weshalb dieser ein kaum verständliches -Sorry- von sich gab und weiterlief.

Der verrückte Chemiker machte seinem Namen wieder einmal alle Ehre.
Als wir den großen Speisesaal betraten, bewegten wir uns sofort auf den Tisch zu, an dem meine beste Freundin saß.

Scura unterhielt sich gerade mit einigen Champions aus Freljord und schien recht zufrieden mit dieser Konversation zu sein. Es schien mir die perfekte Gelegenheit zu sein sie nach den Schatteninseln zu fragen.

Ich räusperte mich hörbar und bekam dann die ungeteilte Aufmerksamkeit, der ganzen Champions vor mir, was mir jedoch nichts ausmachte. Sie alle sahen mich abwartend und teilweise auch sabbernd an.

-Scura, könnte ich dich womöglich kurz unter vier Augen sprechen? Es wäre echt toll, wenn das ginge.- erklärte ich und hakte mich bei Twisted Fate aus.

Dieser nahm alles gelassen, da er sowieso wusste, dass er keinen Grund hatte eifersüchtig zu sein oder sich aufzuregen. Außerdem hatte ich ihm so eine Reaktion schnell abgewöhnt, nachdem meine Wandlung (Rework) vollzogen war und er die meiste Zeit ziemlich eifersüchtig auf die kleinsten Gespräche, die ich mit anderen Männern geführt hatte, reagierte. Ich sags mal so, er konnte einige Zeit weder gut laufen, noch normal sitzen und das nicht nur wegen Schmerzen.

Er gesellte sich zu Tham Kench, dem König des Flusses, da dieser ein Recht guter Freund von ihm war. Außerdem spielte er gelegentlich eine Partie Karten mit ihm, natürlich gewann Twisted Fate immer, außer er spielte absichtlich schlecht. Fizz stand ebenfalls bei ihnen. Der kleine Fischmann, auch bekannt als der Gezeitentäuscher, verstand sich sehr gut mit Tham Kench und auch mit Twisted Fate.

Meine Freundin nickte sofort, entschuldigte sich kurz bei Sejuani, die zuletzt mit ihr gesprochen hatte und ging mit mir in ein ruhiges Eck.

-Also, worum geht es?- fragte sie und sah mich abwartend an.

Ich legte natürlich gleich los, bevor noch etwas dazwischenkommen konnte.
-Es geht um die Schatteninseln. Ich vermisse es zunehmend dort zu sein und dich als Herrscherin zu sehen und zu unterstützen. Vermutlich wirst du etwas Zeit zum Überlegen brauchen, aber ich werde wieder dorthin ziehen und würde mich freuen, wenn du mitkommen würdest. Aatrox kannst du ja mitnehmen und ich werde meinen Magier davon überzeugen.-

Scura sah nun etwas erstaunt aus. Scheinbar hatte sie so etwas nicht unbedingt erwartet. Sie schien kurz nachzudenken und antwortete dann.
-Es trifft sich eigentlich ganz gut, dass es um die Schatteninseln geht, weil wie du vermutlich weißt will Azir sich diese ja unter die Vogelklauen reißen. Die meisten Champions mit denen ich gerade geredet habe, werden unseren Kampf unterstützen, ich bin jedoch noch nicht alle durch. Skarner, du weißt schon, der Kristallskorpion aus Shurima, hat mir erzählt, dass seine Art sich raushalten wird und Rengars vastayanische ebenfalls.-

Ich ließ diese Informationen erst einmal in meinem Gehirn verarbeitet werden.
-Ich unterstütze dich dann natürlich.-

Sie lächelte fröhlich und ich erwiderte es. Gemeinsam gingen wir dann wieder zu den Champions aus Freljord um uns noch ein paar Verbündete zu suchen.

,,Die ganze Welt ist ein Fluss und ich bin sein König." - Tham Kench, der König des Flusses.

Darkness is rising (League of Legends FF) Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt