37.Kapitel

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Katarina's P.O.V

Einige Tage sind bereits vergangen, seit dem Kampf und unserer Reise in meine Heimat. Zur Zeit befanden wir uns wieder im Institut für Krieg.
Swain war gerade dabei in den Speisesaal zu gehen, während Talon und ich ihm lautlos folgten.

Als der General meine Schwester an  einem Tisch mit ihren Untertanen erkannte, steuerte er gut gelaunt auf sie zu. Wir begleiteten ihn, beinahe wie zwei Wächter. Der Vogelimperator konnte schließlich auch hier sein und war vermutlich nicht erfreut über unseren Besuch.

-Wie schön dich zu sehen, Prinzessin. Du hast mich natürlich nicht enttäuscht bei meinem Plan!- erklärte Swain, beinahe in einem freundlichen Tonfall.

Scura sah zu ihm hoch und schenkte ihm eines ihrer gekünstelten, zuckersüßen Lächeln. Talon und ich hielten uns lieber abseits bei diesem Gespräch. Unauffällig hielt ich Ausschau nach meinem Gefährten, während ich zuhörte.

-Nachdem sowohl Katarina als auch Talon unversehrt hinter dir stehen, nehme ich an, dass du mit der Unterstützung Shurima's ein ganz anderes Ziel verfolgt hast. Du wärst sonst bestimmt mitgekommen, wenn es dir Ernst gewesen wäre.- sagte Scura, während einige Untote Swain und meinen Bruder argwöhnisch musterten.

Swain hätte bestimmt versucht uns zu bestrafen, wenn es nicht nach seinem Plan gegangen wäre. Erfolg hätte er bei Talon und mir sowieso nicht gehabt.

-Ganz genau, meine Liebe. Ich habe in der Zwischenzeit einen Teil von Shurima erobert, da ja keine fähigen Soldaten mehr vorhanden waren. Sie haben jetzt keine Chance mehr diesen Teil zurückzuerobern, da bereits unsere Tore dort stehen und jeden Unbefugten fern halten.- Swain setzte sich leicht lächelnd gegenüber von Scura hin.

Diese nickte langsam und scheinbar leicht erfreut.

-Das wäre auch meine erste Idee gewesen, nachdem die Boote mit den Assassinen und meiner Schwester einfach zurückgefahren waren. Ein kluger Zug, dir war ja schließlich bewusst, dass sie sowieso niemals die Schatteninseln hätten einnehmen können, mit oder ohne dir.- meine Schwester lächelte noch immer und lehnte sich etwas zurück.

Ausschnitte aus meinem früheren Leben kamen mir in den Sinn. Meine Schwester, die Truppen anführt....wie sie alleine in einen Hinterhalt gerät und Aatrox wieder seit langem auftaucht um sie zu schützen....dann noch als Scura und er gemeinsam eine Horde Untoter besiegen und zu Untertanen machen.

Mir wurde plötzlich bewusst, dass die Düsteren noch viel stärker waren, als sie sich immer verhielten. Den meisten hier war das vermutlich nicht einmal im Geringsten bewusst.

Swain's Gesicht wurde zu einer bösen Maske. Er musste sich das vermutlich eingestehen. Durch seine verbesserten nun eher dämonischen Fähigkeiten war er zwar stärker, als früher, aber noch immer weit entfernt von einem Düsteren, Geschweige denn von Scura selbst.

-Warum genau bist du hier?- fragte Scura gerade heraus, den General.

Dieser lächelte nun leicht.
-Ich habe gehört, dass du wieder auf die Schatteninseln ziehen möchtest und wollte mich deshalb persönlich von dir verabschieden. Du hast zur Zeit ja keine wirklichen Gründe länger nur im Institut zu wohnen.-

Aatrox, der natürlich neben Scura saß, beobachtete Swain mit scharfen Blick. Mich wunderte es nicht, dass er ihm misstraute, schließlich erging es mir ebenfalls meistens so, obwohl ich unter seinem Kommando stand.

Scura stand auf, woraufhin sich Swain ebenfalls erhebte.

-Nun gut, ich werde jetzt hoch in das Schloss fliegen und meine Sachen zusammenpacken. Es hat mich gefreut dich noch einmal zu sehen, vor meiner Abreise.- erklärte sie förmlich und blickte dann zu Talon und mir.

-Talon....- sie nickte ihm kurz zu und erwiderte die Geste, dann blickte sie zu mir.
-Pass gut auf meine Schwester auf, wenn Kayn nicht gerade in der Nähe ist.- ihre Stimme klang zwar weich, aber dennoch war es eher ein Befehl.

Mein Bruder nahm es scheinbar trotzdem sofort ernst.
-Werde ich machen.-

Er verkniff es sich sogar über Kayn zu meckern und blieb dann wieder still.
Meine Schwester trat nun zu mir und lächelte mich ehrlich an.

-Ich hätte gerne, dass du mich noch in mein Zimmer begleitest. Da ist etwas was ich dir noch überreichen muss.- meinte sie und sah mich währenddessen an.

Ich sah kurz zu Swain und Talon. Der eine nickte kurz zur Bestätigung und der andere starrte wieder einmal nur vor sich hin. Dann blickte ich wieder zu meiner Schwester.

-Klar, kein Problem.- neugierig war ich schließlich schon.

-Gut, dann auf baldiges Wiedersehen ihr alle.- sagte Scura mit lauter Stimme, woraufhin die anderen Champions ihr freundlich zu winkten.

Es waren erstaunlich viele Champions anwesend. Auch aus Demacia, obwohl sie sonst immer so viel zu tun hatten. Selbst Xin Zhao, der Seneschall von Demacia saß bei den anderen. Nur Shurima glänzte mit Abwesenheit nach diesem heftigen Schlag von uns.

Kurz darauf verließ ich hinter Scura das Institut. Aatrox war der Einzige, der uns noch folgte. Vermutlich um ihr Gepäck zu tragen. Ich nutzte die Chance um ein bisschen mit meiner Schwester zu reden.

-Also werdet ihr wieder in das Schloss ziehen?- fragte ich.

-Ja, das werden wir. Eve und Twisted Fate übrigens auch. Sie hat es vorgeschlagen und nachdem ihren Freund sowieso nichts mehr in Bilgewasser hält, hat er zugestimmt.- erzählte sie während wir nach oben teleportiert wurden.

Ein bisschen ein schlechtes Gewissen hatte ich schon, da ich die Einzige von uns drei war, die nicht fliegen konnte. Etwas traurig sah ich auf Scura's riesige, hübsche Flügel und dachte an meine Eigenen, aus meinem früheren Leben.

Wir waren endlich angekommen und ich ging neben Scura her zu ihrem Zimmer. Bard, der wandelnde Beschützer kam uns entgegen und läutete fröhlich mit seinen Glöckchen.

Scura öffnete dann die Tür und Aatrox zwängte sich daraufhin an uns vorbei. Er nahm die bereits gepackten Koffer, es war nicht so viel Gepäck, da sie ja auch noch ein paar Sachen hierließ und verließ dann das Zimmer.

Scura bewegte sich durch ihr großes Zimmer und sah sich um.

-Es wird eigenartig für mich sein, nicht mehr jeden Tag so viele verschiedene Wesen zu sehen. Die meisten konnte ich ganz gut leiden und das beruhte auf Gegenseitigkeit.-

Ich lächelte leicht. Sie hatte sich immer schon darauf verstanden den Respekt anderer zu verdienen, wenn es auch meistens dabei blieb und nicht zu Freundschaft wurde. Alle wollten immer bei oder um sie herum sein.
Ich hingegen bin immer schon eher für mich alleine geblieben und hatte nur wenige Freunde, aber dafür welche, denen ich mein Leben anvertrauen würde. Respekt hatten alle anderen trotzdem vor mir gehabt, aber eher so, dass sie mich lieber mieden.

Da fiel mir wieder ein Junge ein, mit dem ich gerne spielte, als ich noch jünger war. Zu der Zeit hatte ich noch nicht so viel Messer Training, unter anderem, weil mein Vater sich immer selbst darum gekümmert hatte mich auszubilden. Irgendwann hatte ich schon einmal an jene Zeit zurückgedacht....

Scura's leises Kramen brachte mich in die Realität zurück. Was sie wohl suchte? Nach einigen Minuten hielt sie eine goldene Schachtel in der Hand und drehte sich zu mir um.

-Bitte sehr, deine Dolche.- mit diesen Worten überreichte sie mir das Päckchen und ich öffnete es neugierig.

,,Der Tod ist unausweichlich, nur die Niederlage kann verhindert werden." - Xin Zhao, der Seneschall von Demacia

Grüße Beschwörer!
Ich bin nun tatsächlich alle Champions durch und die Geschichte neigt sich immer mehr dem Ende.
Hoffentlich gefällt sie euch überhaupt. Viel Glück und habt Spaß.
Cakkara 🐾

Darkness is rising (League of Legends FF) Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt