38.Kapitel

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Katarina's P.O.V

Meine Augen weiteten sich voller Freude und Überraschung, als ich die wunderschönen Dolche sah, die früher einmal mir gehört hatten.

Die Haltegriffe waren aus echtem Gold mit schönen Verzierungen darauf und die Klingen selbst waren in schwarz gehalten. Sie sahen außerdem beinahe wie frisch geschmiedet aus, da sie von einem leichten Glanz bedeckt waren und die Klingen vermutlich beinahe jedes Material wie Butter durchschneiden würden.

-Wow! Sie sind wunderschön....noch hübscher, als ich sie in Erinnerung habe.- staunte ich und sah zu Scura hoch.

Diese lächelte mich mit geschwisterlicher Liebe im Blick an. Meiner Meinung nach hatte sie viel zu schnell so viel Zuneigung und Vertrauen zu mir entwickelt, als ihr klar wurde wer ich bin. Mir war jedoch auch bewusst, dass wir uns damals ziemlich nahe gestanden haben und das nicht nur, weil wir Zwillingsschwestern waren. Für uns war es einfach die normalste Sache auf der Welt schon von klein auf beinahe alles gemeinsam zu erleben und zu unternehmen. Das hatte sich nicht wirklich geändert, als wir älter wurden. Aus diesem Grund wusste sie auch, dass ich die Schatteninseln nicht wirklich leiden konnte und auch nicht gut dorthin passte.

Ich fühlte mich damals immer etwas fehl am Platz, doch meine gemeinsame Zeit mit Rhaast hatte das immer überdecken können. Obwohl ich nämlich mein Aussehen und vor allem meine Flügel geliebt hatte, war mir bewusst, dass ich niemals unter gewöhnlichen Wesen hätte leben können. Die Düsteren wurden schließlich immer schon überall gefürchtet oder auf jeden Fall anders behandelt. Darum konnte ich damals nie wirklich von den Inseln weg und andere Leute kennenlernen oder einfach nur hübschere Orte besuchen.

Wenn ich so darüber nachdachte war es schon irgendwie klischeehaft, dass ich genau in Noxus gelandet war. An jenem Ort in Runeterra der vorwiegend von Angst, Schrecken und Macht dominiert wird und wo es weit davon entfernt ist eine schöne Landschaft zu haben.

-Na los, nimm sie nun heraus!- forderte sie mich auf und riss mich somit aus meinen Gedanken.

Das ließ ich mir nicht zweimal sagen und ergriff vorsichtig die hübschen Dolche. Sie passten noch besser, als alle andere Waffen, die ich bis jetzt gehalten hatte, in meine Hände. Es war wirklich so, als wären sie extra für mich angefertigt worden. Das Material sah zwar relativ schwer aus, lag aber nicht nur gut in der Hand, sondern war auch insgesamt relativ leicht, eigentlich vom Gewicht her genau richtig für schnelle und tödliche Angriffe.

-Sie sind wundervoll!- ich drehte die Dolche einmal zwischen meinen Fingern herum und konnte mir ein Lächeln nicht verkneifen.

-Freut mich, dass ich dir eine Freude bereiten konnte. Sie gehören jetzt wieder dir.- Scura beobachtete mich belustigt.

Ich sah zu meiner Schwester und dann wieder zu den Dolchen. Dann ließ ich meinen Kopf hängen.
-Aber das kann ich doch gar nicht annehmen. Ich bin ja schließlich nicht mehr die Gleiche wie früher...-

Meine Gedanken wanderten wieder zu meiner früheren düsteren Erscheinung.
Scura seuftzte und kam näher zu mir heran, scheinbar wusste sie was in mir vorging. Sie legte mir tröstend eine Hand auf meine rechte Schulter.

-Doch du kannst und wirst sie annehmen. Ich habe sie nur all die Jahre für meine Schwester aufbewahrt, weil ein kleiner Teil von mir wusste, dass du irgendwie noch lebst und da ich dich nun gefunden habe, sollst du sie wieder haben. Außerdem sind sie ja keine normalen Waffen, wie du dich vielleicht erinnern kannst. Es sind Düstere Waffen und das bedeutet, dass sie nur bei ihrem rechtmäßigen Besitzer wirklich mächtig sind.- erklärte sie mir mit Nachdruck in der Stimme.

Tatsächlich stiegen einige Erinnerungen in mir hoch. Unter anderem, wie ich trainierte die Dolche zu werfen und sie danach von alleine wieder in meine Hände zurückgeflogen kamen.

Ich sah wieder Scura ins Gesicht und nickte dann lächelnd. Solche Waffen nehme ich dann natürlich gerne an.
Schlussendlich trat dann wieder Aatrox in den Türrahmen. Scura und ich drehten uns gleichzeitig zu ihm um.

-Es wird Zeit aufzubrechen, wenn wir noch am selben Tag auf den Schatteninseln ankommen wollen.- erinnerte er seine Gefährtin.

Mir nickte er kurz zu, zumindestens deutete ich seine Geste, als ein Nicken und wartete dann ab. Etwas stürmisch umarmte mich meine Schwester nun und ich erwiderte ihre Umarmung. Als wir uns von einander lösten schenkte sie mir wieder ein ehrliches und nun auch aufgeregtes Lächeln.

-Ich freue mich schon, wieder nach Hause zu kommen, gemeinsam mit Aatrox natürlich und auch meinen anderen Freunden. Du bist selbstverständlich jeder Zeit willkommen, falls es dir in Noxus irgendwie nicht gut geht oder du irgendwelche anderen Probleme, Fragen oder Sonstiges hast, kannst du auch bei uns im Schloss wohnen. Als deine Schwester bin ich immer für dich da, wenn du mich brauchst. Außerdem müssen Kayn und du uns ein paar Mal besuchen kommen, wenn ihr in euren Ländern gerade nicht so viel zu tun habt.- sprach Scura sehr schnell.

Für sie war es scheinbar selbstverständlich wie meine Beziehung zu Kayn stand.

Ich lächelte ihr beruhigend zu.
-Natürlich und außerdem werden wir uns ja auch vermutlich hin und wieder im Institut begegnen.-

-Na gut. Bis dann, Schwesterchen!- rief Scura über ihre Schulter, während sie mit Aatrox bereits das Zimmer verließ.

-Bis dann.- murmelte ich, vermutlich hatte sie es sowieso noch über meine Gedanken mitbekommen.

Nachdem ich mich nun alleine in ihrem Zimmer befand, wurde mir bewusst wer der Junge aus meinen Erinnerungen war. Es war für mich nun vollkommen klar, als hätte Scura durch ihr Eindringen in meinem Kopf auch noch gleichzeitig die letzten Blockaden zu ihnen weggeräumt.
Schnell verließ auch ich das Zimmer und ließ mich wieder hinunter vor das Institut teleportieren.

Drinnen angekommen, sah ich Darius vorbeigehen. Die Hand von Noxus ging wie immer, mit einem relativ bösen Ausdruck auf dem Gesicht, herum. Bevor er jedoch an mir vorbeiging, stellte ich mich ihm in den Weg.

-Sag mal...Hast du Zed oder Kayn irgendwo gesehen?- fragte ich ihn mit autoritärer Stimme.

Er grummelte irgendetwas von -Training im Garten- und setzte seinen Weg dann einfach fort. Ich bewegte mich nun also in den Garten des Instituts hinaus.

,,Ein vereintes Noxus könnte die Welt kontrollieren – und verdiente dies auch." - Darius, die Hand von Noxus

Darkness is rising (League of Legends FF) Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt