Darkness is rising (League of Legends FF)

11. Kapitel

Aatrox' P.O.V

Zielstrebig folgte ich Karthus' Anweisung und machte mich auf den Weg zu Kayle's Zimmer. In letzter Zeit wird mir immer wieder von Morgana oder Karthus gesagt, dass ich bei ihr bleiben soll. So ein vor Nettigkeit strahlendes Geschöpf hätte ich sonst längst verjagt oder getötet, wenn sie kein Champion aus der Liga wäre.

Während ich in Gedanken war kam mir Morgana entgegen. Sie lächelte mich schief an.

-Auf dem Weg zu meiner ach so tollen Schwester?- fragte sie wobei man den Sarkasmus aus ihrer Stimme sehr leicht heraushörte.

Ich nickte knapp.
-Ich wüsste nur allzu gerne wieso ihr beiden mich so oft zu ihr schickt. Länger beim neuen Champion zu bleiben wäre mir um einiges lieber gewesen. Ihr Name kommt mir irgendwie bekannt vor...Scura, wo habe ich das schon einmal gehört?-

-Du warst bei ihr ohne Bescheid zu geben?- Morgana hörte auf zu lächeln und musterte meine Augen eingehend.

-Ja, wieso sollte ich auch alles sagen was ich vorhabe?- wollte ich wissen, mein Gesicht blieb wie immer ausdruckslos.

-Schon gut. Eigentlich wollte ich dir  deine Tabletten wiedereinmal vorbeibringen. Du weißt schon, damit du nicht durchdrehst.- der gefallene Engel legte mir ein Paar rosane Tabletten in meine Klaue.

Ich nickte ihr kurz zum Abschied zu und ging dann weiter. Ein kleines Stück bevor ich in das Abteil der ,,guten" Wesen kam schluckte ich schnell die Tabletten und klopfte danach an das Zimmer mit der Nummer 51. Das Zimmer der Richterin.

Kayle's P.O.V

Ich war gerade dabei mich bei Master Yi über unsere letzte Trainingseinheit zu beschweren, als es an meiner Tür klopfte.

-Es ist offen.- zu spät hatte ich ihm gedeutet leise zu sein und seuftzte genervt auf als Aatrox eintrat.

-Wie geht es meinem Engelchen denn?- mit verträumten Blick sah er zu mir, bis er Master bemerkte, welcher nicht wusste ob er lachen oder mich bemitleiden soll.

Er entschied sich für die erste Variante und prustete los. Ich warf ihm einen schiefen Blick zu, konnte ihm aber nicht böse sein.

-Engelchen?- fragte Yi lächelnd nachdem er wieder einigermaßen reden konnte.

-Problem damit? Hau endlich ab. Ich möchte gerne mit meiner Dame alleine sein.- Aatrox warf ihm einen feurigen Blick zu und sah mich dann wieder mit fröhlicherer Mine an.

-Ich bin nicht dein Engelchen und auch nicht deine Dame.- redete ich auf Aatrox ein.

-Ich will keinen Stress.- der Wuju-Schwertkämpfer erhob sich, sah uns beide noch kurz an, wobei er meinen zerknirschten Gesichtsausdruck bemerkte, schüttelte etwas traurig seinen Kopf und war mit einem -Viel Glück euch beiden!- verschwunden.

Seine Reaktion verwunderte mich etwas und brachte mich zum nachdenken. Aatrox sah mich mit verliebtem Ausdruck an.

-Hast du nichts besseres zu tun als mich jeden Tag zu verfolgen? Ich dachte schon, dass ich dich endlich loswäre, da du erst jetzt aufgetaucht bist.- ich wusste, dass jetzt bestimmt eine schnulzige Bemerkung kommen würde.

-Ich würde dich niemals alleine lassen! Du bist mein Ein und Alles! Es ist schon schlimm genug, dass du mich nicht bei dir übernachten lässt!- kam auch schon gleich die Antwort.

Ich stand auf und flog etwas hoch, damit ich mit ihm auf Augenhöhe war.
Natürlich wollte ich nicht, dass ein Dämon wie er in mich verliebt ist, doch es machte mich schon stutzig, dass seine Worte und seine Blicke das zum Ausdruck brachten, sein restliches Gesicht jedoch eher das Gegenteil zeigte, soweit man halt an seiner Mimik etwas ablesen konnte.

-Ach und wo warst du dann am Vormittag?- wollte ich wissen und drückte meinen linken Zeigefinger gegen seine Brustschuppen.

Plötzlich packte er meinen linken Arm, sodass mein Finger ihn nicht mehr berührte. Ich atmete mit einem schmerzhaften Zischen ein. Seine Augen hatten einen feuerroten Ton angenommen und ich war mir sicher, dass er mir gleich dem Arm brechen würde.

-Fass mich nie wieder an.- sprach er, jedes Wort betonent, mit harter, machtvoller Stimme.

Dann ließ er meinen Arm los und noch bevor ich wieder am Boden stand um meinen Arm genauer zu betrachten, hatte er mein Zimmer verlassen. Ich seuftzte erleichtert auf. Er hatte mir wirklich große Angst gemacht und mein Arm hätte wahrscheinlich noch etwas länger gequetscht ausgesehen, doch ich heilte ihn mit einer meiner Fähigkeiten (göttlicher Segen).

Schnell, setzte ich meinen Helm auf, nahm mein Schwert ihn meine rechte Hand und verließ das Zimmer um mich auf den Trainingsplatz zu begeben wo ich hoffte auf Master Yi zu treffen und das Ganze aufzuklären.

Scura's P.O.V

-Apropo, ich muss dir unbedingt demnächst meinen Freund Twisted Fate vorstellen. Er ist so cool!- schwärmte Evelynn und sah mich an.

-Du hast einen Freund? Den muss ich wirklich kennenlernen, wenn er es mit dir aushält, Eve.- meinte ich belustigt und grinste Evelynn an.

Vladimir beobachtete das Ganze verwundert.
-Ihr kennt euch?-

Die Witwenmacherin und ich nickten syncron.
-So offensichtlich?- fragte Evelynn.

-Wenn sich sonst jemand anderer, außer , der Meister der Karten, über dich lustig macht kommt er sonst nämlich nicht ohne blutige Kratzer davon.- erklärte Vladimir.

Ich lachte herzlich.
-Das klingt ganz nach Eve.-

Evelynn sah mich an und musste auch sofort lachen.
Erneut hörte ich ein Klopfen und bevor ich was sagen konnte, öffnete sich die Tür. Ein geisterhaftes Wesen in Gestalt eines Zentaur blickte zu uns und trat ein.

-Darf man mitlachen, Prinzessin?- fragte er und neigte den Kopf.

-Hecarim, schön dich wiederzusehen.- ich stand auf und schlang meine Arme um seinen Oberkörper.
Er erwiderte die Umarmung.

Nachdem ich mich von ihm gelöst hatte meldete sich wieder mal Vladimir zu Wort.
-Noch ein Bekannter?- fragte er beiläufig.

Ich sah belustigt zu ihm und dann wieder zu Hecarim.
-Heca ist seit jeher schon genau wie Eve einer meiner treuesten und loyalsten Untertanen.-

-Das mit deiner Schwester tut mir übrigens sehr leid.- sagte Heca mitfühlend.
Ich nickte ihm langsam zu und auch Evelynn stieg in die Schweigeminute ein. Nur Vladimir wusste nicht um was es ging.

Ich fing mich als erstes wieder.
-Wo ist Tresh eigentlich? Er ist doch noch immer dein bester Freund oder?- fragte ich Heca.

-Er heißt hier auch noch, der Kettenwächter und natürlich sind wir noch immer so gut befreundet. Wahrscheinlich spioniert er wieder einmal Kalista hinterher....-

-Ach so.....übrigens, ist heute hier eigentlich Tag der offenen Tür oder so? Ihr beide kommt einfach so herein.- ich ging zur Tür und sah hinaus.
-Will sonst noch irgendwer hinein?- rief ich spaßhalber durch den Gang.

-Ja, ich denke, dass sich Tibbers in deinem Zimmer versteckt hat.- erst jetzt bemerkte ich ein kleines Mädchen mit rosaroten Haaren vor mir.
-Ich bin übrigens Annie, das Kind der Finsternis.- stellte sich die Kleine vor.

,,Das, was euch am Leben erhält, wird euch am Ende umbringen."- Vladimir, der blutrote Schnitter.