Ich reiche dir meine Hand. Du hältst sie fest. Für einige Sekunden.Dann lässt du sie fallen. Nun baumelt sie im Gleichtakt neben dir her.
Die Uhr an deinem Handgelenk tickt sekündlich. Ich empfinde es als störend und bitte dich sie abzulegen. Nun liegt sie in deiner Manteltasche.
Ich reiche dir meine Hand. Du hältst sie fest. Für einige Sekunden. Dann lässt du sie fallen. Nun baumelt sie im Gleichtakt neben dir her.
Du reichst mir deine Hand. Ich halte sie fest. Fest fest. Solang bis du dich aus meinen Griffen befreist.
Wir sind ein Ungleichgewicht. Auf der einen Seite der Waage liegen mehr Kirschen. Auf meiner Seite. Aber du magst gar keine Kirschen.
Es fühlt sich an wie Versteckspielen im Dunkeln. Verstecken auf Zeit. Ich suche dich und berühre die kalte Tischplatte. In letzter Sekunde finde ich dich. Ich berühre deine Haare. Du sitzt auf dem Sofa. Ich hätte dich sehen müssen, aber die Dunkelheit hat dich versteckt.
Ich lasse das Licht aus. Es fällt mir schwer aufzustehen. Ich hab solang nach dir gesucht. Tappte im Dunkeln. Ich habe dich an deinen Händen erkannt. Du hast meine Hand für einige Sekunden festgehalten und dann fallen gelassen. Jetzt liegt sie neben dir auf der Couch. Mit Sicherheitsabstand. Ich würde gerne wieder nach deiner Hand greifen, aber ich wage mich nicht mich zu rühren und bleibe wie angewurzelt sitzen.
Plötzlich nehme ich die tickende Uhr war. Das Ticken des Zeigers kommt mir immer langsamer und unregelmäßiger vor. Bis das Geräusch plötzlich ganz verstummt.
Die Zeit ist abgelaufen.
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UNSPOKEN
PoesíaDie Stürme in meinem Kopf ruinieren den Garten, den meine Seele trägt....