one, two, thr...

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Eins, zwei, ...

Es ist Zeit zu gehen.
Das Gewesene hinter sich zu lassen, dass Uns, das Wir.
Das was war.
Was waren wir eigentlich?
Beste Freunde, die sich toll fanden?
Tolle Freunde, die nur das Beste wollten?
Du hast andere Frauen geliebt und warst dennoch bei mir. Du bist immer noch bei mir. Unfähig mich loszulassen. Und ich? Ich liebe dich an manchen Tagen und verfluche dich in so vielen Momenten. Du gibst mir gleichermaßen Unruhe wie Hoffnung, Liebe wie Schmerz. Unzählige Texte handeln von dir genauso wie meine Gedanken. Und tausende Erinnerungen tragen deinen Namen.
Wir sind verliebt in die Vorstellung, dass wir etwas Großes gefunden haben. Das, was doch so viele suchen. Die Gegensätze, die sich ergänzen und doch brauchen. Die sich kennen - in guten wie in schlechten Zeiten - sich lieben und necken. Aber weißt du was, das ist eben nur eine Vorstellung.

Wir werden nicht zusammen alt werden, uns gegenseitig ärgern und dann abends zusammen Hand in Hand einschlafen. Du wirst dir von irgendeiner an irgendeinem Abend wieder den Kopf verdrehen lassen, wir werden uns weh tun und dann wird jeder irgendwann wieder sein eigenes Leben leben.
Und weißt du was? Du fehlst mir jetzt schon. Und du wirst mir vielleicht jeden einzelnen Tag fehlen.
Und gleichzeitig freue ich mich darauf, wenn alles wieder seinen gewohnten Gang hat.
Wenn ich nicht mehr das Gefühl habe, dass mein Herzkompass komplett kaputt ist, die Nadel, egal in welche Richtung ich gehe, immer wieder auf dich zeigt und ich gleichzeitig weiß, dass das nicht der richtige Weg ist - und niemals war.
Ich freue mich darauf, irgendwann jemanden zu haben, der mir das Gefühl gibt, genug zu sein und nicht ständig nur zwischen tausend Emotionen das undefinierte Etwas zu bleiben.
Ich kann mich nicht ganz gegen dich entscheiden, denn das würde unsere Vergangenheit zu Nichte machen. Und ich kann mich nicht ganz für dich entscheiden, denn das würde dir zu viel Bedeutung geben. Also machen wir einen Deal:
ich lasse dich los und du lässt mich los.
So richtig.
Schreibst mir nicht mehr in einsamen Nächten, heulst dich nicht bei mir aus, siehst mich so verletzt an, wenn ich mich mit anderen treffe. Erzählst mir nicht mehr von deinen Seelennarben und Herzenswunden. Schreibst mir keine romantischen Dinge mehr, schickst mir keine Liebeslieder. Erinnerst mich nicht mehr an unsere gemeinsamen Tage. Das sollte ich dir doch wohl wert sein nach all den Jahren. Einverstanden?
Auf drei lassen wir los.
Eins, zwei, ...


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