21 Im Vertrauensschülerbad

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  Am Freitagmorgen landete Pig mit der Morgenpost vor Hermine auf dem Tisch und stiess ihre Tasse Kakao um, weil er sein Gefieder schüttelte. Mit einem eleganten Schlenker ihres Zauberstabs liess Hermine die Sauerei auch gleich wieder verschwinden. Harry beäugte Hermines Brief höchst interessiert. Hermine las ihn und wandte sich dann an Harry. „Ron möchte sich mit mir in den drei Besen treffen, wenn wir nach Hogsmeade können. Wenn es für dich ok ist, würde ich zuerst gerne mit ihm alleine reden, ich muss da was mit ihm klären." Harry entging Hermines bekümmerter Ausdruck nicht. „Ja klar, kein Problem, ich kann ja dann später dazukommen und dann können wir zusammen noch etwas trinken.", sagte Harry mit hoffnungsvoller Mine. „Mal sehen..", antwortete Hermine, die nicht daran glaubte, dass sie nach dem Gespräch mit Ron noch einen schönen Nachmittag zu dritt geniessen konnten.
In Rons Brief war nicht die kleinste Andeutung einer Entschuldigung zu finden, was Hermine ziemlich ärgerte, denn offensichtlich tat es ihm nicht einmal Leid, dass er sie beleidigt hatte. Den ganzen Tag über wuchs Hermines Groll auf ihn und abends nach dem Essen hatte sie ziemliche Kopfschmerzen. Sie entschied sich dafür ein Bad zu nehmen, sagte Harry Bescheid und begab sich in den fünften Stock, da sie sich endlich etwas entspannen wollte. Harry glaubte ihr kein Wort und ging schnurstracks in den Schlafsaal um einen Blick auf die Karte zu werfen.
Hermine war unterdessen vor der Tür zum Bad angekommen und sagte „Schaumbad". Mit einem lauten Knarren schwang die Tür auf. Sie hatte so starke Kopfschmerzen, dass sie nicht bemerkte, dass sie nicht allein war. Auf einer steinernen Bank ganz am anderen Ende des Raumes sass Malfoy, der weinte. Vor lauter Schreck, versteckte er sich hinter einer Säule und wusste nicht was er nun tun sollte. Er wollte Hermine nicht erklären warum er weinte und er wollte auch nicht mehr, dass sie ihn erneut in einem Moment der Schwäche sah.
Malfoy sandte ein Stossgebet gegen Himmel in der Hoffnung, dass sie einfach wieder gehen würde. Aber er konnte hören, wie Wasser in das Becken plätscherte und dann lugte er ganz vorsichtig hinter der Säule hervor und sah gerade, wie sie ihre Bluse aufknöpfte. Er wollte sie nicht heimlich beobachten und zwang sich die Augen zu schliessen und wider hinter die Säule zu rutschen. Wie gerne er doch jetzt neben ihr ins Wasser steigen würde, aber er wusste, dass Hermine die Lage falsch deuten würde, wenn er sich ihr offenbarte.
Das Bild, wie sie ihre Bluse aufknöpfte erregte ihn, seine Augen hatte ein kleines Stück ihres schwarzen BHs erfasst und er hatte auch die Rundung ihrer Brüste klar gesehen. Hinter der Säule, mit geschlossenen Augen am Boden sitzend, hörte er wie ihre Kleidung auf den Boden fiel und wie sie ins Wasser stieg. In seinem Kopf spielte sich der Wunschtraum ab, wie er zu ihr ins Wasser stieg und sie leidenschaftlich über einander herfielen. Er konnte an nichts anderes mehr denken und er war so erregt, dass seine Erektion sichtbar gegen seine Hose drückte.
Zur gleichen Zeit sass Harry im Schlafsaal auf dem Bett und traute seinen Augen nicht. Er sah, dass Malfoy und Hermine beide im Vertrauensschülerbad waren, wusste aber nicht, ob sich Hermine darüber im Klaren war. Unschlüssig was er davon halten sollte, sass er einfach da und starrte auf die zwei Punkte auf der Karte, bis Ginny in der Tür erschien und fragte wo er wider abgeblieben war. Hastig versuchte er die Karte zu verstecken, doch Ginny hatte sie bereits gesehen. „Harry! Lass das doch mal!" Harry regte sich jedoch so darüber auf, dass Hermine und Malfoy zusammen in dem Bad waren, dass er Ginny die Karte nun unter die Nase hielt. „Glaubst du Hermine weiss, dass der auch dort drin ist?!" Ginnys Augen weiteten sich und sie war sichtlich irritiert. „K-Keine Ahnung Harry. Soll ich kurz bei ihr vorbei schauen?" Harry überlege fieberhaft, denn was war wenn sie wusste dass er auch da war, was wenn sie sich dort drin heimlich trafen? Er schüttelte den Kopf. „Nein, wenn sie sich mit ihm dort trifft und wir platzen rein, dann rastet sie aus und dann weiss sie auch, dass ich sie auf der Karte beobachtet hab." Ginny stimmte ihm zu und gemeinsam verliessen sie samt der Karte den Schlafsaal und begaben sich mit einem mulmigen Gefühl wieder nach unten, wo sie auf Hermine warteten.
Nach einiger Zeit im warmen Wasser, war Hermine ihre Kopfschmerzen losgeworden und so beschloss sie noch ein bisschen in dem Poolgrossen Becken zu schwimmen. Malfoy riskierte noch mal einen Blick und sah wie sie äusserst elegant Bahnen durchs Wasser zog. Sie hatte ihr Haar hochgesteckt, damit es nicht nass wurde und so konnte er ihre schönen Schultern sehen. Hermine hielt inne und wandte sich in seine Richtung, da sie dachte, es hätte sich dort etwas bewegt. Malfoys Herz setzte beinahe aus, während er sich wieder hinter der Säule an die Wand presste und sogar aufgehört hatte zu atmen. Hermine drehte sich wieder weg als sie nichts Auffälliges entdecken konnte, schwamm auf den Rand des Beckens zu und stieg heraus. Sie ging hinüber zu den flauschigen Badtüchern, auf denen das Wappen von Hogwarts aufgestickt war, und trocknete sich mit einem ab. Kurze Zeit später zog sie sich wieder an und sie war so entspannt wie schon lange nicht mehr.
Harry der alle paar Minuten auf der Karte nachgesehen hatte, stellte fest, dass Hermine nun auf dem Weg in den siebten Stock war und Malfoy sich immer noch unbewegt im Badezimmer aufhielt. Er zeigte es Ginny die die Stirn runzelte und sie riet ihm „Lösch sie und bring sie schnell hoch, wenn Hermine die hier unten sieht, dann weiss sie, dass wir sie beobachtet haben." „Missetat begangen!" Kaum hatte sich Harry wieder vor dem Kamin hingesetzt, trat Hermine äusserst entspannt in den Gemeinschaftsraum ein. Sie sagte gute Nacht und ging direkt ins Bett, da sie vom Baden ziemlich müde war.
Hermine wachte auf noch bevor es hell geworden war und zog sich leise an. Dann nahm sie ihre Tasche die am Fussende ihres Bettes lag und verliess den Schlafsaal. Im Gemeinschaftsraum zündete sie mit ihrem Zauberstab alle Kerzen an und entfachte das Feuer im Kamin. Dann holte sie ihre Arithmantik Hausaufgaben hervor und begann zu arbeiten. Als es bereits hell geworden war, spürte Hermine das vertraute Gefühl von Wärme in ihrer Umhangtasche und sie wusste dass Malfoy ihr eine Botschaft geschickt hatte. Sie nahm die Galleone hervor und drauf war die Zahl 13 zu lesen. Hermine tippte mit ihrem Zauberstab darauf und es erschien das Wort Ja auf ihr.
Sie freute sich den ganzen Morgen auf das Treffen. Als Harry endlich aufstand, war er merkwürdig angespannt. „Was ist mit dir?", fragte Hermine. „Nichts, ich hab nur schlecht geschlafen.", log er. „Was hast du heute so vor?", fragte er bemüht lässig. Hermine sah ihn fast herausfordernd an und antwortete „Ich treff mich später noch mit jemandem." Harry wusste haargenau, dass sie mit jemandem Malfoy gemeint hatte, wagte es aber nicht sie darauf anzusprechen, da er ihr ansah, dass sie sonst gleich an die Decke gehen würde, also sagte er nur „Ok." Langsam füllte sich der Gemeinschaftsraum und es wurde so laut, dass Hermine keine Lust mehr hatte weiterzuarbeiten. Als Harry gerade mit Neville und Seamus über Besen diskutierte, fragte Ginny Hermine beiläufig „Hattest du gestern denn deine Ruhe im Vertrauensschülerbad oder hattest du Gesellschaft?" Hermine sah Ginny irritiert an „Natürlich war ich alleine, wer sollte denn sonst noch da gewesen sein?!" „Ich frag nur, weil die Maulende Myrte mich das letzte Mal, als ich dort baden wollte die ganze Zeit zu gequatscht hat.", antwortete Ginny mit einem breiten Grinsen. Hermine musste lachen „Die steht irgendwie auf Badezimmer, nicht?" „Ja, es scheint fast so.". Hermine wunderte sich nicht mehr länger über die Frage und verräumte ihre Tasche.
Nach dem Mittagessen verabschiedete sich Hermine von den anderen ging geradewegs aus der grossen Halle. Malfoy erhob sich etwa eine Minute später und folgte ihr.  

Die Rückkehr nach dem KriegWo Geschichten leben. Entdecke jetzt