28 Der unverzeihliche Fluch

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  Irgendetwas in Harrys Gehirn setzte aus. Er liess Ginny samt der Karte sitzen und rannte so schnell er konnte nach oben, griff sich seinen Tarnumhang und machte sich auf den Weg in den fünften Stock. Vor der Tür des Vertrauensschülerbads angekommen hielt er inne, da ihm erst jetzt einfiel, dass er
das Passwort dafür gar nicht kannte. Es blieb ihm nichts anderes übrig als zu waren. Nervös lief er unter dem Tarnumhang hin und her. Er überlegte sich was er tun sollte, wenn sie rauskamen. Er hoffte immer noch darauf, dass die Karte einen Fehler machte und sich Hermine und Malfoy nicht zusammen im Bad aufhielten. Er konnte das einfach nicht glauben.

Ein leises Knarren liess Harry erstarren. Er hatte das Gefühl es müssten bereits Stunden vergangen sein, seit er hier wartete. Er starrte zur Tür die das knarrende Geräusch verursacht hatte und dann hielt er den Atem an. Hermine kam Hand in Hand mit Malfoy aus dem Badezimmer. Er wollte seinen Augen nicht trauen. Die beiden gingen zusammen den Flur entlang Richtung grosse Treppe. Dort blieben sie stehen versicherten sich kurz, dass sie alleine waren und küssten sich zum Abschied. Harry fiel auf, dass der Kuss äusserst vertraut war und nicht wie ein aufgeregter, schüchterner erster Kuss wirkte. Malfoy flüsterte ihr noch etwas ins Ohr und ging die Treppe hinunter während Hermine beschwingt die Treppe nach Oben nahm.

Als Harry sich wieder etwas gefasst hatte, folgte er ihr in den Gemeinschaftsraum. Er ging geradewegs in den Schlafsaal. Dort angekommen zog er sich den Tarnumhang vom Kopf. Er sass auf der Bettkante und in seinem Kopf schwirrte es nur so. Er atmete tief durch und ging wieder zu Ginny hinunter in den Gemeinschaftsraum.
Ginny und Hermine sassen nun zusammen vor dem Kamin auf dem gemütlichen Sofa. Harry setzte sich auf einen Sessel daneben. Er starrte zu Boden, da er Hermine nicht ansehen konnte. Dann sagte er in eisigem Ton zu ihr „Wo warst du denn den ganzen Abend?" Hermine wunderte sich über die Kälte, die in seiner Stimme lag und antwortete zögerlich „Ich hab mir ein Bad gegönnt, im Vertrauensschülerbad." Harry ballte die Fäuste, nickte und starrte immer noch zu Boden.

Auch Ginny fiel auf, wie angespannt Harry war, allerdings wagte sie es noch nicht nach dem Grund dafür zu fragen, solange Hermine noch da war. Hermine gähnte erschöpft, stand unvermittelt auf und sagte gute Nacht. Dann stieg sie die Treppe zu den Schlafsälen hoch und verschwand. „Harry?" sagte Ginny behutsam, da er immer noch den Boden anstarrte. „Was ist passiert?" Er blickte auf und sah Ginny mit einer Mischung aus Entsetzen und Wut an. „Hermine und Malfoy- sie kamen zusammen aus dem Bad... Sie haben sich geküsst, verdammt!"

Harry schüttelte den Kopf „Warum erzählt sie uns nicht, das da was läuft?! Wir haben sie doch schon mehr als einmal darauf angesprochen..." Ginny zog eine Augenbraue hoch und legte eine Hand auf sein Bein „Harry, im ernst? Sie hat sicher Angst davor wie wir reagieren, weil es um Malfoy geht.." Harry wusste, dass sie damit Recht hatte „Soll ich sie darauf ansprechen?" Ginny schüttelte den Kopf „Nein. Sie wird es uns schon irgendwann erzählen, aber sonst weiss sie, dass du ihr nachspioniert hast.." Er nickte „Komm, wir gehen auch ins Bett."

Unterdessen hatte Hermine sich bis auf die Unterwäsche ausgezogen und stand nun vor einem Spiegel um ihren verletzten Arm zu begutachten. „Accio Murtlap-Essenz" Sie zielte mit ihrem Zauberstab auf ein kleines Schränkchen, welches an der Wand hing und ein kleines Fläschchen mit einer gelben Flüssigkeit kam daraus auf sie zugeflogen. Sie trug die Flüssigkeit dünn auf ihren Arm auf und legte sich danach ins Bett. Eigentlich war sie Pansy dankbar für den Angriff, denn ohne sie hätte sie Malfoy heute nicht mehr angetroffen. Hermine nahm ihre gefälschte Galleone aus ihrem Umhang und zauberte die Worte „Ich liebe dich!" darauf.

Während sie auf eine Antwort wartete, dachte sie über den Sex mit Malfoy nach. Mit Ron hatte sie natürlich auch geschlafen, aber es war bei ihnen nur am Anfang so richtig leidenschaftlich gewesen. Der Sex mit Malfoy war einfach unbeschreiblich. Er gab ihr das Gefühl wunderschön und begehrenswert zu sein und sie liebte seine vornehme Art, die so unglaublich arrogant aber auch wahnsinnig attraktiv war. Der Gedanke wie er sie heute berührt hatte erregte sie sofort wieder, dann wurde die Galleone heiss und sie las die Worte „Ich dich auch!" darauf.

Am nächsten Morgen stand Hermine gut gelaunt und erholt auf. Sie sah sofort nach ihrem Arm und stellte zufrieden fest, dass die Schnitte nur noch Kratzer waren. Sie zog sich an und ging zum Frühstück. Als sie am Slytherintisch vorbei ging, konnte sie einfach nicht anders als Malfoy ein Lächeln zu schenken. Er erwiderte es.
Während dem Essen hörte sie ein Räuspern hinter sich und drehte sich um. Zu ihrem Erstaunen stand Professor McGonagall hinter ihr. „Guten Morgen Miss Granger, entschuldigen sie bitte die Störung, aber es geht um die alljährliche Halloweenfeier." „Guten Morgen Professor, keine Ursache." Erwiderte Hermine und sah interessiert zur Schulleiterin auf. „Sie und Mr. Malfoy sind als Schulsprecherpaar dafür zuständig, dass die Vertrauensschüler über das Dekorieren der Schule instruiert werden. Sie müssen sich deshalb heute Nachmittag um 15.00 Uhr im Schulsprecherbüro einfinden. Sie sind in dieser Stunde natürlich vom Unterricht befreit. Alle Informationen werden dort sein. Die Vertrauensschüler erscheinen eine halbe Stunde nach ihnen." Hermine nickte und sagte „Wir werden unser Bestes geben, Professor!"

„Guten Morgen!" ertönte Harrys Stimme. Er setzte sich neben Hermine, während Professor McGonagall zum Lehrertisch davonging. „Morgen!", antwortete Hermine freudig, deren Laune sich wegen der Aussicht Malfoy heute zu treffen noch mehr gebessert hatte. Harry verhielt sich äusserst steif, aber Hermine war so in ihre Gedanken versunken, dass es ihr nicht auffiel.
Nach dem Frühstück hatten sie Zaubertränke. Hermine fiel auf, dass auch Malfoy die ganze Zeit ein Grinsen im Gesicht hatte. Er arbeitete mit Pansy an einem Tisch, die es gekonnt vermied Hermine anzusehen. Anders als sonst war Malfoy äusserst kaltschnäuzig zu Pansy, da er wusste was sie Hermine gestern angetan hatte. Da Pansy nicht gerade dumm war, konnte sie sich zusammenreimen, dass er Bescheid wusste und so liess sie es bleiben ihn wieder wegen Hermine anzufahren.

Hermine beobachtete ihn die ganzen zwei Stunden über verträumt und stellte erfreut fest, dass auch er sich immer wieder nach ihr umsah. Pansys Wut über die beiden, steigerte sich hoch. Sie konnte nicht zulassen, dass sie den Slytherinprinzen, der ihr gehörte an das widerwärtige Schlammblut verlor. Sie hatte auch schon eine Idee was sie dagegen tun konnte. Während des Unterrichts kam Professor Slughorn auf Malfoy zu und informierte ihn über das Treffen mit den Vertrauensschülern. Pansy hörte gespannt zu. Sie hatte auch schon eine Idee, wie sie einen Keil zwischen Hermine und Malfoy treiben konnte und das noch heute.

Als Malfoy sich am Nachmittag auf den Weg ins Schulsprecherbüro machte, folgte ihm Pansy unauffällig. Als er das Schulsprecherbüro erreichte, liess sie alle Vorsicht fahren und rannte zu ihm so schnell sie konnte, damit sie es auch noch durch das geöffnete Gemälde schaffte. Im Büro angekommen rannte sie den erschrockenen Malfoy um. Er sah sie entsetzt an „Was willst du?" Pansy packte seine Handgelenke mit einer Hand und drückte ihn zu Boden. In der anderen Hand hielt sie ihren Zauberstab, zielte auf ihn und sagte mit zitternder Stimme „Imperio!"  

Die Rückkehr nach dem KriegWo Geschichten leben. Entdecke jetzt