Hermine hatte immer noch nicht geantwortet und Harry fragte erneut. „Hermine? Kommst du auch mit?" „Nein! Ich kann nicht mitkommen." Ihre Freunde merkten, sofort, dass etwas nicht in Ordnung war. Harry trat zu ihr herüber und warf einen Blick über ihre Schulter auf die Karte auf ihrem Schoss. Erzürnt schnaubte er. „Was glaubt dieser Mistkerl eigentlich wer er ist?!" Wenn du möchtest jag ich ihm einen Fluch auf den Hals!" Ohne eine Antwort von Hermine abzuwarten stürmte er entschlossen zum Eingang des Gemeinschaftsraums und öffnete das Porträt der fetten Dame. Mit gezücktem Zauberstab sah er Malfoy hasserfüllt an. „Verzieh dich!" Malfoy ging ein paar Schritte rückwärts. „Potter, zwischen mir und Pansy war nichts!" Harry brüllte ihn an. „HÖR AUF ZU LÜGEN! Ich hab's doch selbst gesehen! Also verschwinde und lass Hermine in Ruhe!" Hermine und Ginny waren inzwischen in dem Loch in der Wand erschienen. Hermine hatte ihren Fuss zwischen das Bild und die Wand geklemmt und die beiden beobachteten die jungen Männer. Harry fauchte drohend zu Malfoy hinüber, „Du gehst jetzt, oder du bereust es!" Malfoy machte einen Schritt auf Harry zu. „Pansy wollte nur, dass Hermine und ich uns trennen! Sie hat das geplant, aber da war nichts! Gar Nichts!" Harry erinnerte sich schlagartig, an Pansys Angebot, die beiden auseinander zu bringen und er erinnerte sich auch, dass sie gesagt hatte, dass sie seine Hilfe dafür nicht brauchen würde. Harry blickte ihn wütend an. „Du gehst jetzt! Oder ich jag dir einen Fluch auf den Hals!" Malfoy rührte sich nicht und Harry schrie, „Stupor!". Obwohl Malfoy nur ungefähr zwei Meter vor ihm stand, verfehlte er ihn. Er feuerte mehrere Schockzauber auf ihn ab, doch keiner traf sein Ziel. Einer schlug in eine Rüstung hinter Malfoy ein, die laut scheppernd zusammenbrach.
Hermine wurde das zu viel und sie trat ebenfalls in den Korridor. „Harry! Hör auf, das gibt doch nur Ärger!" Harry war ziemlich irritiert, weil keiner seiner Schockzauber sein Ziel getroffen hatte und er sonst eigentlich ziemlich gut zielen konnte. Hermine sah Malfoy misstrauisch an. „Was meinst du damit, dass Pansy das geplant hatte?" Malfoy sagte schlicht, „Stell die Erinnerung wieder her, dann wirst du es sehen." Harrys Magen verkrampfte sich, da er Hermine bisher verschwiegen hatte, dass Pansy ihn sogar um Hilfe gebeten hatte, um die beiden auseinander zu bringen. Nun trat auch Ginny aus dem Gemeinschaftsraum heraus und funkelte Malfoy böse an. „Du würdest doch alles sagen, nur damit sie wieder zu dir zurückkommt und in Wahrheit nutzt du sie nur aus! Komm Hermine, wir gehen zum Frühstück!" Sie nahm Hermine an der Hand und zog sie mit sich davon. Auch Harry liess Malfoy stehen, der ihnen nachrief, „Ich warte in der Bibliothek auf dich Hermine!"
Er hatte das Gefühl, dass es gut war, das Trio jetzt alleine zu lassen. So ging er in die Bibliothek, wo er einfach wartete. Hermines Gedanken kreisten während des Frühstücks unablässig um Malfoys Worte und auch Harry war ungewöhnlich still und in seine Gedanken vertieft. Hermine fragte ihn unvermittelt, „Denkst du, dass Malfoy die Wahrheit sagt?" Harry verschluckte sich an seinem Kürbissaft und hustete. Als er wieder Luft bekam sagte er zögerlich, „Die Sache mit Pansy stimmt." Die beiden Mädchen sahen ihn überrascht an. Hermine hakte gleich misstrauisch nach. „Warum bist du dir da so sicher?" Sie kniff die Augen zusammen und fixierte ihn ohne zu blinzeln. „Nun ja.. Sie hat mich gebeten ihr dabei zu helfen, euch auseinander zu bringen." Augenblicklich klappte Hermines Mund auf. Sie war enttäuscht, dass Harry ihr bis jetzt nichts davon erzählt hatte und sie war unglaublich wütend auf ihn. „UND DAMIT RÜCKST DU ERST JETZT RAUS?! Ich kann es nicht fassen! Warum hast du mir das nicht erzählt?!" Hermine steigerte sich ziemlich rein, während Ginny aufstand und Harry einen vernichtenden Blick zuwarf. „Komm Hermine, wir gehen!" Hermine liess sich nicht zweimal bitten, stand auf und folgte Ginny aus der grossen Halle. „Ich glaub ich geh zu Malfoy und rede mit ihm." Ginny nickte und liess Hermine alleine in die Bibliothek gehen.
Malfoy stand zwischen den Regalreihen und lächelte. „Draco, ich möchte mit dir sprechen." „Ja, aber ich will, dir das nicht einfach erzählen. Ich will, dass du die Erinnerung selbst siehst, damit du weisst, dass du mir vertrauen kannst! Lass uns ein leeres Klassenzimmer suchen, sonst rastet Madam Pince aus, wenn wir hier rumzaubern."
Als Harry auf dem Weg nach oben war, erhaschte er gerade noch einen Blick auf Hermines buschiges Haar, das im Zauberkunstzimmer verschwand. Er rannte gleich zu der Stelle, wo er sie gesehen hatte und betrat kurz nach ihr das Zimmer. Hermine funkelte ihn böse an. „Verschwinde!" Malfoy trat zwischen sie. „Nein! Harry soll die Erinnerung wiederherstellen." Malfoy hatte das Gefühl, dass Harry es tun musste, auch wenn er dieses Gefühl nicht begründen konnte, aber war sich sicher, dass er sich auf den Felix Felicis verlassen konnte. Erstaunt sah Hermine zu Malfoy, zuckte aber nur die Schultern und wiedersprach nicht.
Harry zog seinen Zauberstab und zielte auf Malfoy. „Ach und Potter, diesmal wäre es gut, wenn du die ganze Erinnerung zurückholst und nicht nur Teile davon." Harry spürte, wie er schon wieder wütend wurde, da Malfoy erneut diese Arroganz an den Tag legte, die er so verabscheute. Er verkniff sich einen Kommentar und sagte, „Memoria extractio!" Wieder erschienen Pansy und Malfoy als neblige Rauchgestalten vor ihnen. Die drei beobachteten wie Pansy im Gemeinschaftsraum versuchte ihn anzumachen, aber der Rauch-Malfoy stieg nicht darauf ein. Nach einer Weile brachte Pansy ihn mit so viel Körperkontakt wie möglich ins Bett und setzte sich dreist auf ihn drauf. Sie knöpfte sein Hemd auf und streichelte ihm über die Brust. Da Malfoy so betrunken war, war er ziemlich hilflos unter ihr gefangen. Sie lachte immer wieder bösartig und dann zog sie ihr Hemd aus und warf es neben Malfoy auf das Bett. Sie beugte sich zu ihm herunter und küsste seinen nackten Oberkörper. Dann legte sie sich auf ihn drauf und presste ihre Lippen auf seine. Der Malfoy aus der Erinnerung stiess sie mit aller Kraft von sich herunter und sie fiel unsanft zu Boden. „Du wagst es mich zu schubsen?! Das wirst du noch bereuen!" Malfoy richtete sich so gut wie möglich auf und keifte Pansy an. „Hör auf damit! Ich liebe Hermine und du wirst mir die Sache nicht kaputt machen! Du wirst nie verstehen oder erahnen können wie sehr ich sie liebe!" Pansy rappelte sich beleidigt auf und keifte zornig zurück, „Das werden wir ja sehen!" Sie knallte hinter sich die Tür zu und Malfoy sank in die Kissen zurück und schlief ein.
Harry beendete den Zauber und das Bild vor ihnen verschwamm und verschwand schliesslich ganz. Hermines Augen strahlten Malfoy an. Sie stürmte auf ihn zu und rannte dabei beinahe Harry um. Sie schlang ihre Arme um seinen Hals und küsste ihn. Harry blickte starr in eine andere Richtung, da er die Situation, dass seine beste Freundin hier mit seinem Erzfeind rumknutschte äusserst befremdlich fand. Hermine und Malfoy hatten Harry vor lauter Erleichterung komplett vergessen und er machte sich so diskret wie möglich aus dem Staub.
Malfoy sah sie strahlend an. „Ich weiss nicht, ob du schon mitbekommen hast, dass die ganze Schule über uns Bescheid weiss. Pansy war so eingeschnappt, dass sie es überall herumerzählt hat." Hermine lächelte ihn an und sage „Vielleicht ist es Zeit, dass wir zu einander stehen und die Sache nicht mehr so verheimlichen." Malfoy küsste sie auf die Stirn. „Ja, das wäre wahrscheinlich das Beste."
Plötzlich fiel Hermine ein, dass sie Harry einfach stehen gelassen hatten und beide waren erstaunt darüber, dass er unbemerkt verschwunden war. Entschuldigend sah Hermine Malfoy an. „Ich glaube, es wäre gut, wenn ich kurz mit ihm sprechen würde." „Ist gut. Ich komm mit, wenn das in Ordnung ist?" Hermine nickte und sie fanden Harry kurze Zeit später mit Ginny in der grossen Halle. Sie unterhielten sich über Quidditch und die Stimmung zwischen ihnen war um einiges besser als vorhin, da sie sich bereits ausgesprochen hatten. Hermine und Malfoy setzten sich zu ihnen. Es war ein eigenartiges Bild, das Harry sich nicht mal in seinen kühnsten Gedanken vorstellen konnte, wie sie alle friedlich und freiwillig an einem Tisch sassen.1. Der Brief von McGonagall2. Eulenpost3. Der 1. September4. Eine aufschlussreiche Fahrt5. Eine unerwartete Entschuldigung6. Das schlechte Gewissen7. Der Schulalltag8. Feiger Todesser9. Ein heikles Gespräch10. Ein altes Foto11. Das Denkmal12. Hand in Hand13. „Man könnte meinen, ihr wärt Freunde!"14. Der Proteus-Zauber15. Hermine's Schuld16. Rons Brief17. Mehr als ein Streit18. Der Desillusionierungszauber19. Hermines Entschluss20. Die Karte des Rumtreibers21. Im Vertrauensschülerbad22. Tränen und Leidenschaft23. Eifersucht24. Hogsmeade25. Verletzte Gefühle26. Sectumsempra27. Die Liebenden28. Der unverzeihliche Fluch29. Die geheime Beziehung30. Pansy's Geheimnis31. Die Katastrophe in der Bücherei32. Die Wahrheit33. Ein heikles Treffen34. Fehlendes Rückgrat35. Rausch an Halloween36. Die Lücke im Gedächtnis37. Memoria Extractio38. Eine blutige Nase39. Eine Phiole voller Glück40. Rauchgestalten41. Grüne Satinbettwäsche42. Ein zweites Gesicht43. Der Lauf der Dinge
DU LIEST GERADE
Die Rückkehr nach dem Krieg
FanfictionWie geht es nach dem Krieg weiter? Es entstehen neue Paare, und alte Beziehungen festigen sich. Jeder hat neue Prioritäten und Ansichten und muss sich zurechtfinden in einer Welt die neu aufgebaut werden muss... Für die, die Hörbücher mögen...