Die Verwandlung zur Rettung ✓

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Ich lehnte an Draco und starrte durch den Käfig. Wie Tiere, dachte ich wütend. Mein Blick wanderte lustlos zu Draco hoch. Er sah zu mir runter und seufzte kurz auf.
"Kommt man hier überhaupt raus?", fragte ich niedergeschlagen. Plötzlich waren Schritte zu hören und ich schreckte hoch. Mein Herz schlug schneller, als ich sah, dass es Lucius war.
"Hallo ihr beiden", sagte er höhnisch und sah seinen Sohn abweisend an. "Ihr dachtet, dass ihr hier rauskommt, nicht wahr? Ein kleiner Fehler", knurrte er. Ich sprang auf und ballte die Fäuste. "Wir haben keine Fehler gemacht, ihr solltet mal darüber nachdenken, warum das so ist. Ihr habt mich schließlich schon von Anfang an gejagt und zieht immer wieder andere mit da rein!", schrie ich los. Vor Wut zog ich meinen Zauberstab, auch wenn es nicht viel bringen würde. "Oh, da wird wohl jemand wütend?", fragte Lucius grinsend. "Und wie!", fauchte ich zurück.
Dracos Blick brannte ermahnend auf mir, doch ich sah weiterhin unvermittelt auf Lucius. Sein höhnischer Gesichtsausdruck ließ mich noch wütender werden. Auf einmal fingen meine Finger an zu kribbeln und ich versuchte mich zu beruhigen. Langsam ließ ich meine Muskeln entspannen. "Wut bringt dich anscheinend zum verwandeln", knurrte Lucius. "Nein", presste ich hervor.
"Doch tut es. Für mich sieht es eindeutig so aus", fauchte er zurück und seine Augen leuchteten vor Freude, was eher psychopathisch aussah. "Vielleicht hätten wir deine Eltern vor deinen Augen töten sollen."
Ich sah verletzt nach oben und Tränen stiegen in meine Augen. "Ihr alle werdet das noch heimzahlen!", schrie ich los. Der nächste Schrei wurde zu einem hellen Kreischen und mit wuchsen Flügel. Mein Gesicht formte sich zu einem Schnabel um und blitzartig schoss Feuer zwischen mir und den anderen auf, während ich mit den Flügeln weiterhin schlug. Ich hörte einen überraschten Aufschrei von Lucius und Draco, als ich auf dem Boden landete. Die hellroten Flammen vor mir schlugen nach dem Käfig und ließen die Stäbe schmelzen. Nach ein paar Momenten verwandelte ich mich zurück und sah genauso überrascht zu dem Ergebnis, wie die anderen zwei. So schnell ich konnte zog ich meinen Zauberstab vor und ließ Lucius durch den Raum fliegen. Er landete hart auf dem steinigen Boden, knallte mit dem Kopf gegen eine Wand und ich rannte aus dem Käfig. Dieses Mal war keine Wache da und ich stürmte durch die Gänge hoch auf einen Turm. Oben blieb ich schwer atmend stehen und drehte mich um. Keuchend kam Draco hinter mir hoch und sah mich fragend an. Ein weiteres Kreischen ertönte und ich wirbelte herum.
"Der Hippogreif vom Orden!", rief ich aus. Ein großer, heller Vogel, na ja eher Vogellöwe flog auf uns zu und landete auf dem Turm. Ich lächelte abgehetzt und streichelte das Tierwesen ein wenig. Leise schnurrend drückte es seinen Kopf gegen meine Hand. "Wir sollten lieber los", sagte Draco hinter mir mit zusammengebissenen Zähnen. Als er nach unten sah, versteifte sich sein Körper und er sah mich wütend an. "Ich habe es nicht hierher befohlen! Es kam von alleine!", wehrte ich mich standhaft und Draco lächelte leicht. "Komm steig auf das Ding", sagte er grinsend und das Tierwesen bückte sich. Ich setzte mich auf seinen Rücken und widerwillig setzte sich Draco hinter mich. Danach stand es wieder auf und flog in den Himmel auf.
"Wo glaubst du, bringt es uns hin?", fragte ich Draco. "Ich will es gar nicht wissen, danke", knurrte er und sah stur auf einen in der Ferne liegenden Punkt, damit er nicht nach unten sehen musste.

~Deine Geschichte~ | ×Drayou× ✓Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt