•Special 4•

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Gelangweilt lag ich mit oben im Schlafsaal von den Slytherins. Draco hatte mich vorhin die ganze Zeit vollgetextet, woraufhin ich einmal lauter geknurrt hatte. Danach war er endlich still gewesen. Auf mein Bett konnte ich nicht. Das hatte schon geknackt, als ich die Tatzen darauf gelegt hatte. Als Lösung hatte ich die Decke vom Bett gezogen ohne sie zu durchlöchern, zumindest hatte ich es versucht. Jetzt fand ich doch das ein oder andere Loch von Zähnen oder Krallen.
Müde legte ich den Kopf auf die Pfoten und rollte den Schweif um meinen Körper. Schon seit der Stunde mit Professor McGonagall hatte ich immer wieder versucht, den Zustand des Pumas zu ändern, aber es klappte einfach nicht richtig. Entweder spürte ich gar nichts oder mir fielen nur Fellbüschel aus. Und ganz ohne Fell durch Hogwarts laufen wäre mir zu kalt. Außerdem sehe ein Puma ohne Fell aus wie eine zu groß geratene Ratte. Schaubend öffnete ich die Augen und starrte auf die Betten der anderen Mädchen. Sie schliefen friedlich, während ich nicht ein Auge zubekam. Waren Pumas nachtaktiv? Ich wusste es nicht. Aber es schien mit meinem momentanen Zustand zusammenzuhängen. Aus langerweile stemmte ich mich auf die Pranken und streckte mich mit gebleckten Zähnen. Meinen Rücken drückte ich fest durch und bohrte die Krallen in die Decke... Oh nein, die Decke!
Schnell zog ich die Krallen ein und sah, wie mir weiße Daunenfedern um die Ohren flogen. Ein Spieltrieb wurde geweckt und ich fixierte die Federn, warf mich auf den Rücken und erwischte sie mit den Pranken. Schnurrend spielte ich so lange, bis ich ein Bett rascheln hörte. "Was machst du denn? Spiel ein bisschen leiser", murmelte man neben mir durch die Vorhänge. Mit einem genervten Fauchen legte ich mich wieder hin und pustete eine Feder von meiner Zunge. Der Himmel draußen wurde immer Dunkler, bis der Vollmond aufging und ein Buch anstrahlte. Neugierig schlich ich rüber, packte es sanft mit den Zähnen und trug es zu dem Tisch neben meinem eigentlichen Bett. Danach klappte ich es mit der Nase auf, nicht ohne einen feuchten Fleck auf dem dünnen Papier zu hinterlassen. So leise wie möglich schnaubte ich, damit die Seiten umblätterten. Zum Glück funktionierte diese Idee und ich fing an die Wörter zu lesen.

Gestaltenwandler
Je länger ein Gestaltenwandler seine Gabe übt, desto besser wird er. Wenn diese Person älter wird, kann sie meistens sogar verschiedene Tierformen annehmen. Von Formen der Verwandlung zu drei oder mehr Tieren ist noch nichts bekannt.

Jetzt schon. Ich bin das lebende Beispiel du dummes Buch!

Das Risiko dabei ist: Die Verwandlung darf nicht länger als eine Woche dauern, sonst besteht die Gefahr, dass man in seinem tierischen Körper gefangen bleibt.

Erschrocken wich ich zurück und spürte, wie mein Schweif zwischen den Beinen klemmte. Ein hohes Wimmern verließ meine Kehle. Das Raubtier in meinem jetzigen 'Ich' wollte am liebsten über die Betten springen, aber ich riss mich zusammen. Noch war ich nicht so. Noch war es ein einziger Tag.
Aber du weißt nicht wie viele Tage es anhält!
Panisch klappte ich das Buch zu und nahm es wieder ins Maul. Danach schlich ich zur Tür und kratzte so lange an der Klinke herum, bis sie aufsprang und ich sie mit dem Kopf aufdrücken konnte. So schnell ich konnte rannte ich die Treppen nach oben. Auf dem Weg rutschte ich mit den Tatzen auf dem Steinboden aus und meine Beine brachen weg. Erschrocken knurrte ich, als ich auf meine Brust knallte. Die Kante der Stufe bohrte sich spitz durch mein Fell und traf kalt auf meine Haut. Ein Schauer fuhr über meinen Rücken und ich ließ das Buch fallen, damit ich schnell über die Stelle lecken konnte. Stop, was tat ich hier? Angeekelt wischte ich mit dem Tatzenrücken über meine Zunge. Danach fuhr ich die Krallen aus und lief mit dem Buch weiter. Doch die klauenartigen, hellen Halbmonde quietschten unangenehm und es schmerzte in den Ohren. Ein Knurren entwich mir und ich fuhr die Krallen wieder ein. Wie soll ich denn noch laufen?!
Langsam, jede Pranke vor die andere setzend lief ich die letzten Stufen nach oben und kratzte an der Tür. Von außen bekam ich sie nicht auf, da es ein runder Knauf war. Schon nach kurzer Zeit hörte ich jemanden angelaufen kommen. Mit gespitzten Ohren hörte ich auf die Schritte und sah mit glänzenden Augen zu Draco auf, als er die Tür endlich öffnete. "Du kannst auch nicht schlafen?", fragte er und rieb sich über die Augen. Ich schüttelte meinen Kopf und lief neben ihm hinein. Dabei streifte ich seine Beine mit dem Körper und machte einen Buckel wie eine Katze.  "Behalte deine Haare bei dir!", zischte er leise und schloss die Tür hinter mir wieder. Belustigt schnurrte ich kurz und setzte mich an sein Bett. Draco kam nach und setzte sich hin. "Was bist du denn so hier hoch gerannt?", fragte er und sah erst jetzt das Buch in meinem Maul. Zögernd streckte er die Hand danach aus und ich ließ los. Danach bewegte ich meine Kiefer. Auf diese Art und Weise etwas zu tragen war irgendwie unangenehm. Fragend sah er mich an. Schnell klappte ich den Buchdeckel wieder auf und schnaubte so oft, bis ich die Seite wiedergefunden hatte. Danach nickte ich und senkte den Kopf auf den Text. Langsam sah Draco auf die Seiten und laß es sich durch. An seinem Gesicht sah man, dass er auch überrascht war. "Wir müssen sofort zu McGonagall!"


AgustD, RM und Monsta X sind doch mit die Personen, die meine Kreativität fördern xD
Gleich mal merken: beim Schreiben immer schön sowas hören :3

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