"Wie süß", hörte ich eine Stimme sagen und ich löste mich erschrocken von Draco. Dieser sah ebenso überrascht auf einen Punkt hinter mir. Als ich den Kopf drehte, hätte ich fast vor Schreck geschrien.
"Schön, euch beide wiederzufinden", sagte Lucius grinsend. Ich wich weiter nach hinten, als er seinen Zauberstab zog und ich mich panisch neben Draco stellte. "Ihr solltet nicht auf alles hören, was man euch sagt", knurrte Lucius herablassend. Dabei bedachte er seinen Sohn mit einem durchdringenden Blick. "Ihr hättet nicht flüchten dürfen, es war ein großer Fehler."
Ich zog meinen Zauberstab hinter dem Rücken hervor und spürte eine kalte Hand, die mir den rettenden Stab entriss. Ich hatte kaum Zeit den Kopf zu drehen und schon schnappten die Hände nach meinem Hals und meinen Mund. Ich wandte mich heftig hin und her, doch der Griff wurde nicht locker, sondern drückte an meinem Hals nur noch fester zu, sodass ich keuchte. Schließlich gab ich auf.
Ich schielte zu Draco rüber, den zwei Männer an den Armen festhielten. Er jedoch wehrte sich heftiger - trat und schlug nach ihnen - aber es brachte auch nichts. Schwer atmend sah er mit funkelnden Augen zu mir. Lucius trat zu ihm und sah ihn kopfschüttelnd an. "Es ging immer nur nach deinem Willen!", rief Draco wütend aus. "Weil es das Beste für dich war", gab Lucius ruhig zurück.
Draco kräuselte die Lippen und sah so wütend auf seinen Vater, dass er ihn wahrscheinlich wie ein wildes Tier angefallen hätte, sobald man ihn gehen ließe.
"Wie habt ihr uns gefunden?", fragte Draco leise. "Ach, wisst ihr, das war gar nicht so schwierig. Es gibt genug Verbindungen ins Schloss für uns", klärte Lucius entspannt und lächelte dabei sogar.
"Snape!", rief ich erschrocken aus. Jedoch hielt die Hand vor meinem Mund die Stimme zurück. Lucius drehte sich zu mir um und lief zu mir. "Was hast du gesagt?", fragte er aufmerksam. Er behandelte und Draco und mich wie kleine Kinder. Ich spürte, wie die Hand sich von meinem Mund löste.
"Snape!", rief ich sofort aus. "Sie haben es Snape gesagt, nicht wahr?", giftete ich ihn an. Der Arm um meinen Hals drückte wieder fester zu und ich gab ein röchelndes Geräusch von mir, als kaum noch Luft in meine Lungen floss.
"Ganz Recht", knurrte Lucius zufrieden. Plötzlich war ein lautes Heulen zu hören. Erschrocken zuckte ich zusammen. Würden sie uns jetzt wegbringen?
Doch Lucius' verwirrter Blick ließ neue Hoffnung in mir keimen. "Es ist doch gerade erst Halbmond... ein Werwolf kann es nicht sein", murmelte er. Erneut war ein Heulen zu vernehmen. Dieses Mal klang es eher wie ein Kreischen. Dracos Blick wanderte zu mir und sah mich fragend an. Angestrengt schüttelte ich mit dem Kopf, da man mich noch immer festhielt.
Vor uns erschien ein Vogel, nein ein Pferd. Es war auf jeden Fall ein seltsames Wesen, welches da stand. Es stieg auf die Hinterbeine und holte mit den Vorderkrallen aus, da es hinten Hufe hatte. Mit vor Wut entfalteten Flügeln erwischte es Lucius an der Schulter und schlitzte die Haut durch den Stoff auf. Vor Schreck ließ der Mann, der mich festhielt, von mir ab.
"Lauf!", hörte ich Draco rufen, als das Tierwesen auf uns zustürmte. Ich wollte gerade hinter einem Baum verschwinden, als es mit seinem Schnabel meinen Pullover schnappte, ihn somit durchlöcherte und mich hochhob. Es drehte den Kopf und setzte mich sanft auf seinen Rücken zwischen die Flügel. Danach rannte es verspielt hinter Draco her. Währenddessen krallte ich mich in den Federn an seinem Hals fest, da es schlimmer wackelte als auf einem kaputten Besen. Es stoppte mitten im Rennen und ich dachte, ich würde kopfüber nach unten fallen. Doch das Tierwesen hatte sich gebückt, um Draco auf seinen Rücken zu lassen, der sich hinter mich setzte und die Arme um meinen Bauch schlang.
"Was ist das?", fragte ich ihn. So erschrocken ich von diesem Tier war, so niedlich und faszinierend fand ich es auch. "Ein Hippogreif. Garstige Viecher", knurrte Draco herablassend. Ruckartig stand es auf und ich schloss ängstlich die Augen, als es seine Flügel ausbreitete. Als es Anlauf nahm, quiekte ich erschrocken.
Nach einer Weile rauschender Luft um meine Ohren, sah ich Wasser unter uns. Das Tierwesen drehte den Kopf zu mir und stupste mich mit dem Schnabel an der Hand an. Vorsichtig streichelte ich es am Kopf und es klang wie ein zufriedenes Katzenschnurren, als der Hippogreif kurz die Augen schloss.
"Wohin bringt es uns?", fragte ich und sah zu Draco nach hinten. Dieser krallte sich verkrampft auf dem Rücken des Hippogreifs und mir fest und sah stur geradeaus. "Weiß ich nicht", antwortete er knapp und mit zusammengebissenen Zähnen. "Hast du etwa Höhenangst?", fragte ich überrascht. Ein genervter Blick von ihm genügte und die Antwort stand fest.Unter uns waren Häuser, viele Häuser. Muggel liefen durch die Straßen. Zum Glück schien es so, als würden sie uns nicht sehen. Ein kleiner Park erschien und das Tierwesen landete auf der Straße davor. Mit uns beiden auf seinem Rücken hoppelte es zügig wie ein Kaninchen zu einem schmalen Reihenhaus. Es war wirklich mehr als schmal und die Menschen sahen uns zum Glück wirklich nicht.
Dort im Vorgarten blieb es stehen, legte sich auf den Boden und ließ uns absteigen. Danach drehte es den Kopf nochmal zu mir und ich streichelte ihm am federbedeckten grauen Kopf. Ich bemerkte nicht, wie jemand aus dem Haus trat. Der Hippogreif sprang auf und rannte zu einem toten Frettchen, welches er mit einem Schluck in seinen Magen würgte. Angeekelt sah ich weg.
"Hey ihr zwei!", rief eine vertraute Stimme. Molly stand in der Tür und winkte uns zu ihr.
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~Deine Geschichte~ | ×Drayou× ✓
Fanfic{Abgeschlossen} [Draco X Reader] Neu in Hogwarts. Neu in Slytherin. Neue Freunde und die große Liebe. Als du endlich Anschluss in deiner Schule findest, schiebt dich eine gute Freundin im Aufenthaltsraum zu dem mysteriösen Jungen. Eigentlich wollt...