"Lassen Sie mich los!", schrie ich ängstlich auf, als mich Snape immer weiter zog. Er jedoch sagte nichts. War auch klar: er verstand sowieso nicht, was ich sagte. Das einzige, was ich spürte, war mein schmerzender Arm, der jetzt mein Vorderbein bildete. Verdammt, warum musste man sich in solchen Momenten immer verletzen? Schließlich wurde ich nach vorne geschubst. "Wir können dich besser gebrauchen, so wie du bist. Als Tier", fügte er voller Abscheu hinzu.
Ein tiefes Knurren rollte meine Kehle hinauf und ich kniff die Augen gegen die Dunkelheit zusammen. Es war wieder derselbe Raum wie der von heute Morgen. Ich war eingesperrt in einem dunklen Kerker. Na danke auch, dachte ich und sah mich um. Mit meinen Augen konnte ich eine Bewegung aus dem Augenwinkel wahrnehmen, die einige Meter entfernt schien. Ich zuckte heftig zusammen, als eine Tür ins Schloss fiel und Schlüssel klimperten. Danach war es vollkommen still. Langsam, aber stetig mehr nervte mich es einfach nur, dass ich das mitmachen musste. Aber warum musste es unbedingt ich sein? Hätte es nicht jemand anders sein können? Nein, stattdessen bin ich wieder die, hinter der alle her sind.
Meine leisen, tiefen Hilfeschreie durchschnitten die angespannte Luft im Kerker. "Sei ruhig, sonst hören die uns noch!", zischte jemand von weiter weg. "Entspann dich, niemand wird uns bemerken", antwortete eine andere Stimme. Beide kamen mir sehr vertraut vor und ich rannte in ihre Richtung. Mit einem lauten Knall stieß ich mit dem Kopf erneut gegen die Gitterstäbe, die mich umgaben. Schmerzvoll stöhnte ich auf.
Nun hörte ich Schritte, zwar leise durch das Brummen in meinem Schädel, aber es waren eindeutig die zwei Personen, mit denen ich zuletzt noch zusammen gelebt hatte. "Draco! Remus!", rief ich aufgeregt, doch ich vergaß, dass die beiden mich sowieso nicht hören konnten. "Da hinten!", sagte Remus leise und ich hörte, wie sie langsam und leise zu mir liefen. Mit einem Gefühl der Erleichterung verwandelte ich mich in meinen normalen Zustand als Mensch zurück. Es war leiser als vorher, was daran lag, dass mein Gehör nicht mehr das des Pumas war und ich somit nicht einmal mehr Schritte hörte.
Niedergeschlagen saß ich auf dem Boden, bis es einen hellen Lichtstrahl gab, der den kompletten Raum erhellte. Danach stürmte jemand zu mir und umarmte mich. Ich erwiderte die Umarmung und fing an zu weinen. "Alles gut, wir holen dich hier raus", sagte mir Draco. Er stützte mich und hielt mich fest, als wir aus dem Raum gingen. Es schien fast alles an mir vorbei zufliegen, während wir uns auf dem Weg zum Orden machten."Wir hatten schließlich tatkräftige Unterstützung", sagte Remus feierlich und hob sein Glas. Wir, die am Tisch saßen, standen auf und hoben ebenfalls unsere Gläser. Der komplette Orden des Phönix war versammelt, um den Sieg zu feiern. Um die Befreiung einer dummen, fiesen Slytherin zu feiern. Nein, ich war nie so. Nie war ich wie Pansy oder die anderen gewesen, im Gegenteil, ich war im Gegensatz zu ihnen offen und hatte sofort eine neue Freundschaft gefunden, die sich als meine große Liebe herausstellte. Auch wenn es im ersten Augenblick nicht so schien...
Verwirrt sah ich auf. Alle sahen mich an und ich spürte, wie ich rot wurde. Remus lächelte herzlich. "Ich glaube, unsere Freundin will nichts mehr sagen", sagte er grinsend. "Dann stoßen wir auf unseren Sieg an!", verkündete Sirius und stieß mit Draco an, dieser es sich ausnahmsweise gefallen ließ. Danach hörte man überall Gläser aneinander schlagen. Anschließend setzten wir uns alle wieder und aßen unser Festmahl.Später am Abend ging ich hoch in mein Zimmer, welches ich noch immer mit Draco teimte. Todmüde führten meine Beine mich an mein Bett und ich blieb stehen, als eine Tür hinter mir ins Schloss fiel. Automatisch musste ich müde lächeln. "Na meine kleine Slytherin", sagte Draco leise. Ich drehte mich gespielt genervt um und boxte ihm schwach in den Bauch.
"Isch mag dasch nichh", nuschelte ich und schloss kurz die Augen. Draco lachte kurz, legte seine Hände an meine Taille und zog mich zu ihm. Schwerfällig hob ich den Kopf und schlang meine Arme um seinen Hals. "Du scheinst ziemlich müde heute zu sein", stellte er fest. Ich nickte. "Nicht nur Müdigkeit ist daran Schuld. Auch der Feuerwhiskey unten", klärte ich. Draco küsste mich kurz grinsend.
"Der Ordern hat dich gerettet. Sie wissen es jetzt auch, warum die Todesser hinter dir her waren. Alles ist gut, alle sind besiegt und wir beide können jetzt jedem wieder vertrauen."
"Bis auf Snape", sagte ich mürrisch. "Bis auf Snape", bestätigte Draco. Danach legte ich mich auf mein Bett und schlief fast sofort, mit meinen Klamotten, ein.
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~Deine Geschichte~ | ×Drayou× ✓
Fanfiction{Abgeschlossen} [Draco X Reader] Neu in Hogwarts. Neu in Slytherin. Neue Freunde und die große Liebe. Als du endlich Anschluss in deiner Schule findest, schiebt dich eine gute Freundin im Aufenthaltsraum zu dem mysteriösen Jungen. Eigentlich wollt...