Munter werden ✓

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Ich öffnete kurz die Augen und blinzelte, bevor ich den Kopf hob und auf Draco sah. Er schlief noch und verwirrt schweifte mein Blick umher. Erst nach einem Moment des Überlegens fiel mir ein, dass wir in Hogwarts waren.
Somit setzte ich mich leise an die Bettkante und stand auf. Mit einem sanften Ziehen an der Schublade meiner Kommode hoffte ich, dass sie kein Quietschen von sich geben würde - doch das tat sie. Und nicht gerade sehr leise.
Ich warf einen prüfenden Blick auf Draco. Dieser murrte kurz und öffnete schwerfällig die Augen. Meine Mission 'leise sein' war gescheitert.
"Entschuldigung", sagte ich leise und biss verlegen auf meine Lippe. Er winkte kurz ab, drehte sich um und machte den Anschein, als wenn er wieder einschlafen würde. Ich nahm scnell meine Sachen aus dem Fach und legte sie auf das Bett. Danach schob ich die Schublade wieder zu und ausgerechnet jetzt quietschte sie nicht. Blödes Ding!
Ich drehte mich nach hinten und stieß unerwartet Draco an, obwohl dieser eben noch in seinem Bett gelegen hatte. "Du solltest mich doch nicht mehr so erschrecken! Das ist bereits das zweite Mal nach meiner sehr deutlichen Warnung!", lachte ich.
Mein Herz schlug heftig gegen meine Brust. Draco lächelte leicht und blinzelte mich an, was mein Herzrasen auch nicht besser werden ließ, sondern eher noch verschlimmerte.
Ich stieß ihn an. "Kleiner Sack", scherzte ich. Doch das gab er mir zurück, weil ich an ihm vorbeilaufen wollte und er meinen Arm festhielt. Mit einem schwungvollen Ruck zog mich an sich und er legte seine Hände an meine Hüfte. Überrascht sah zu ihm hoch und legte vorsichtig meine Hände um seinen starken Rücken. Meine schmale Gestalt drückte sich an ihn und ich konnte nicht anders als zu lächeln.
Draco legte seinen Kopf auf meinen und so verharrten wir ein paar Sekunden, bis er mich ansah und anschließend küsste. Das mittlerweile vertraute Gefühl seiner Lippen spendete mir - und sicherlich auch ihm - in dieser so einsamen Situation das Gefühl, dass man gebraucht wurde.
Mit einem kleinen Lächeln stieß ich ihn von mir weg. Seine Augen starrten mich verwirrt an. Ich ging ein Stück zurück und wollte meine frischen Klamotten schnappen, um mich umziehen zu gehen, doch Draco grinste verschmitzt und lief mir nach. Erschrocken davon, dass er mir so zielstrebig folgte, wich ich so weit zurück, dass meine Schulterblätter gegen die Steinwand neben dem Bett knallten. Und Draco grinste noch immer so breit wie ein Honigkuchenpferd.
Er stieß seine beiden Hände neben meinen Kopf und legte seinen eigenen schief, während er selbstzufrieden grinste. Auch wenn ich gewollt hätte, wäre ich ihm nicht entkommen. Dieser Moment zeigte erneut, wie verletzlich ich sein konnte.
Er kam meinem Gesicht immer näher und verharrte ein paar Zentimeter davor, als wenn er mich dazu auffordern wollte, dass ich den Kuss begann. Doch ich biss mir auf die Lippe und er musterte mich mit dunklen Augen. Das alles schien ihn nur noch begieriger werden zu lassen.
Danach drückte er mich an fest die Wand und küsste mich leidenschaftlich. Das alles ging so schnell, dass ich nicht einmal wusste, ob er mich an den Schultern oder Armen an die Wand presste. Je schöner diese Momente mit ihm waren, desto kindischer kam es mir vor, soetwas zu tun, wenn uns doch jeden Moment jemand angreifen könnte. Irgendwann würden wir dies noch lernen, da war ich mir ganz sicher.
Mit geschlossene Augen legte ich den Kopf in den Nacken. Es war Hogwarts, wieso sollte ich mir eigentlich Gedanken machen?
Draco küsste die zarte Haut am Hals und mich überkam erneut eine Gänsehaut, die sich wohlig über meinen Körper zog. Er machte weiter und ich drückte meinen Rücken mit einem leisen Wimmern zu einem Hohlkreuz durch, da ich diesem Schwall an Gefühlen entgehen wollte. Draco sah mich jedoch nur grinsend an. Was hatte er denn an mir gesehen, was ihn so fröhlich stimmte?
Mit roten Wangen sah ich beschämt zu ihm auf und er ließ von mir ab. Ich blieb noch kurz an der Wand stehen, um zu Atem zu kommen und ich ging dann vor zu meinem Bett, um meine Sachen zu holen.
Draco kam von hinten auf mich zu und umarmte mich. Ich lächelte belustigt bei dieser Geste und drehte den Kopf ein Stück zur Seite. "Draco", sagte ich warnend und er ließ mich lachend los. Ich bekam noch einen kleinen Kuss auf die Wange und ging danach endlich ins Bad, um mich umzuziehen.

~Deine Geschichte~ | ×Drayou× ✓Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt