Der Boden unter mir war eisig und ich begann zu zittern. Trotz des Fells und den wärmenden Körpern um mich, zitterten meine Beine wie Espenlaub. Letzendlich entschloss ich mich dazu aufzustehen und zwischen den schlafenden Tieren einen Weg zu suchen, ohne auf irgendwelche Gliedmaßen zu treten. Doch das erwies sich als sehr schwer. Schon nach den ersten paar Schritten erwischte ich einen Schwanz. Der zugehörige Puma knurrte bedrohlich los und meine Nackenhaare stellten sich abwehrend auf. Nach ein paar tastenden Schritten gelangte ich endlich an das Ende der schlafenden Tiere und setzte mich dort auf den Boden. Es war immernoch eine durchdringende Kälte, die mir schaudernd durch den Pelz fuhr. Dazu war es so schrecklich dunkel, dass ich beim nach vorne lehnen mit dem Kopf gegen einen dicken Gitterstab stieß und knurrend die Pfote darauf legte.
"Kann nicht mal einer der Neuen sagen, dass sie gefälligst ruhig halten soll?!"
"Abban, sei still. Sie ist kein Puma, sondern ein Mensch und verwandelte sich bloß", verteidigte das Weibchen mich. Zwei bernsteinfarbene Augen blitzten auf und kamen näher. "Wie heißt du?", fragte ich leise und drehte den Kopf zu ihr. "Mein Name ist Eleonore. Und du bist das verwandelte Mädchen", fügte sie an und schnurrte. "Ich fühle mich in deiner Gegenwart, als wenn du mein Junges wärst."
"Könnt ihr jetzt mal still sein?!"
Mit einem leisen kratzen der Krallen auf dem glatten Boden, sprang Eleonore zu dem Kater und biss ihm ins Ohr. Ich konnte sein salziges Blut durch den Geruch fast auf der Zunge schmecken. "Du bist jetzt derjenige, der still sein wird. Dein großes Maul ist auch nur dem zu verdanken, dass du vorher nie etwas zu sagen hattest, Abban. Also hüte dich davor noch etwas zu sagen, sonst zerkratze ich deine Schnauze", fauchte sie und ließ dann wieder von ihm ab. Nicht mal ein scharren von Pfoten war zu hören. Beeindruckt blitzten meine Augen auf. "Wie konntest du dir so schnell Respekt verschaffen?"
Wenn Puma's lachen könnten, dann hätte Eleonore jetzt wahrscheinlich vor lachen auf dem Boden gelegen. "Was ist so lustig an dieser Frage?"
Verdattert sah ich sie an. Schnurrend legte sie ihren Schweif um mich. "Ein wahrer Puma erkennt, welches Tier alt und erfahren ist. Ob man viele Junge hatte, gekämpft hat", zählte sie auf und hielt ihr eingerissenes Ohr in dem dämmrigen Licht vor mein Gesicht. "Oh... das tut mir Leid. Aber- woher kommt ihr alle?", fragte ich verwirrt. "Dass die Menschen, die euch gefangen haben Zauberer sind, sollte nicht überraschend sein. Aber ich habe nie etwas davon gehört, dass Pumas in der Welt der Zauberer leben. Eher bei den Muggeln."
"Muggel?", fragte Eleonore. "Klingt komisch und klingt gefährlich."
"Sind dümmer als Zauberer, obwohl manche Zauberer auch nicht gerade die Schlausten sind..."
Belustigt schnurrte sie auf. "Ich hoffe nur, dass wir jemals wieder hier rauskommen", murmelte sie. Fragend sah ich sie an. "Glaubst du, dass sie euch töten wollen?"
Ein leichtes Nicken von ihrer Seite bestätigte meine Frage. "Aber wozu sollten sie? Das, das ist doch unnötig!"
"Ich dachte du kennst diese Menschen", sagte Eleonore. "Ich kenne sie ja au-... als Menschen kann man die nicht bezeichnen", verbesserte ich mich. "Aber natürlich, sie werden imstande sein euch alle mit einem einzigen Zauber zu töten. Warum aber? Ihr habt ihnen nichts getan."
"Nichts getan ist relativ", ertönte die tiefe Stimme von Abban plötzlich neben mir. Erschrocken zuckte ich und sah zu dem deutlich größeren Puma auf. "Ich habe mich durchaus gewehrt. Pumas haben nicht umsonst spitze Zähne und Klauen", fügte er an und knurrte leise. Mit angelegten Ohren musterte ich die fast schwarzen, von der Dunkelheit verschlungenen Gitterstäbe. "Oh bitte lasst ihnen nichts zustoßen", murmelte ich leise und stand dann auf. "Ich wüsste ja etwas für euch beide, aber ihr müsstet dafür erstmal mit hier rauskommen und ich es erlaubt bekommen. Versprechen kann ich euch beiden nichts..."
Aufmerksam blitzten die Augen der beiden auf. "Ich hätte gedacht, dass ich euch mitnehmen könnte. Nach Hogwarts, eine Zauberschule. Aber da sind alle harmlos, bis auf einen Lehrer. Aber das ist nicht so schlimm. Ihr wärt sicherlich willkommen, wenn ich mit euch sprechen würde und es quasi übersetze."
"Wenn der Lehrer nervt, dann beiße ich ihm in sein Bein. Mal sehen was er da macht", brüstete sich Abban mit geschwollener Brust. "Er wird dir einen Trank mischen und dich damit tagelang irgendetwas schreckliches haben lassen. Blasen am Körper, Haarausfall. Irgendwas komisches", erwiderte ich belustigt und schnippte mit dem Schweif gegen sein Ohr. Plötzlich erschien ein helles Licht am Ende des Flurs. "Lumos!"
Blinzelnd duckte ich mich weg und wurde dann näher ans Gitter gezogen. Lucius starrte mich mit kalten Augen an. "Es wundert mich, wie sehr mein Sohn an dir hängt. Aber das wird er nicht mehr lange, glaube mir. Vor allem nicht, weil er nicht alleine gekommen ist, sondern eure nutzlosen Lehrer mitgeschleppt hat. Ich wünsche dir viel Glück dabei, wenn die Wachposten zusehen und du dich nicht rühren wirst. Bei der ersten Rührung in deinem Gesicht wirst du Höllenqualen leiden."Wieso nicht einfach zuende bringen, was man angefangen hat? xD
Mal wieder ein Kapitel geschrieben juhuu. Nach gefühlten Jahren, I'm so sorry x3💜
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~Deine Geschichte~ | ×Drayou× ✓
Fanfiction{Abgeschlossen} [Draco X Reader] Neu in Hogwarts. Neu in Slytherin. Neue Freunde und die große Liebe. Als du endlich Anschluss in deiner Schule findest, schiebt dich eine gute Freundin im Aufenthaltsraum zu dem mysteriösen Jungen. Eigentlich wollt...