Werwolf? ✓

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Ich öffnete die Augen kurz und sah jemanden über mir stehen. Ein kaltes Tuch lag auf meiner Stirn, welches mich beim Aufwachen frösteln ließ. "Draco?", fragte ich verwirrt. "Nein, ich bin Remus", sagte die bekannte Stimme, die wirklich nicht zu Draco gehören konnte.
Ich machte die Augen wieder auf und blinzelte müde und erschöpft in den Raum hinein. Als ich einen Arm hochheben wollte, tat mir alles weh. Ich stöhnte auf und drehte nur den Kopf schwerfällig zur Seite. Remus sprang vor und legte das Tuch wieder auf meine Stirn, da es auf das Kopfkissen gerutscht war. "Was ist los?", fragte ich leise und kratzig.
Erst jetzt bemerkte ich, dass die anderen alle um mich herum standen. "Hä?", fragte ich lustlos. "Geht es halbwegs?", fragte Molly. "Es wird wieder gehen, aber ich bin mir nicht ganz sicher", antwortete Remus.
"Was ist denn?", fragte ich verwirrt. "Ist deine Vermutung richtig gewesen?", fragte Arthur besorgt. "Ich weiß es noch nicht", antwortete Remus. "Was ist denn los?", rief ich ungeduldig aus. Jetzt sahen alle auf mich. Ich sah zu Molly, Arthur und Sirius nach oben. "Du bist krank", sagte Molly besorgt. Anscheinend mehr als nur krank.
"Molly, was ist hier los?", fragte ich. Ich krampfte mich zusammen, als Schmerz durch meinen Körper schoss. Es war noch längst nicht so schlimm wie bei dem Crucio damals, aber dennoch unangenehm.
Remus drückte mir etwas auf den Arm und ich schrie vor Schmerz auf. Es war, als wenn er meine Muskeln damit zerreißen wollte. Als der Schmerz nachließ, liefen mir Schweißperlen über die Schläfen. Remus tupfte sie weg. "Tut mir leid. Es muss sein", entschuldigte er sich.
Draco kam angestürmt und drängte sich zwischen Molly und Arthur durch. "Was machst du?", fragte er Remus fauchend. "Draco, ich muss doch etwas machen. Du verstehst das doch, oder?", hakte Remus nach. Draco knurrte nur auf und setzte sich neben mich. Ich lächelte schwach und er legte eine Hand an meine Wange. "Ist es noch immer nicht ganz weg?", fragte er. "Es bleibt immer ein Rest zurück. Es gibt immernoch das Risiko, dass es anschlägt." Mein Blick wanderte zu Remus zurück. "Was soll anschlagen?", fragte ich.
Er seufzte und sah zu den anderen. Molly, Arthur und Sirius gingen, nur Draco blieb sitzen und sah besorgt zu mir runter. "Als ihr gestern in Hogwarts aufgehalten wurdet, hat dich jemand festgehalten. Es war Fenrir Greyback, er ist ein Werwolf. Er hat dich irgendwie angesteckt und das Gift ist in deinem Körper. Ich weiß, dass es Qualen sind, die du aushalten musst, wenn ich das mache", sagte er mitleidig. "Woher?", fragte ich. Remus bedachte mich mit einem traurigen Blick. "Ich bin selbst von Greyback gebissen worden. Ich war vier."
Ich riss die Augen erschrocken auf und mein Puls schlug immer höher gegen die Wände meiner Adern. Ein Krampf ließ mich zusammenzucken und Remus drückte mir wieder einen Lappen auf die Stirn. Gequält schrie ich wieder auf, als er auf einen Kratzer an meinem Arm drückte. "Kannst du nicht was anderes nehmen?", fragte Draco ihn scharf. "Draco, es gibt nichts anderes", gab Remus gereizt zurück.
Ich stöhnte erschöpft auf, als er den Lappen wieder wegnahm. "Ich werde hierbleiben. Sag Molly Bescheid, dass sie nicht für mich den Tisch mit decken muss", sagte er Draco und dieser ging nur widerwillig nach unten.
Auf dem Tisch neben mir standen allerlei Fiolen mit verschiedenen Namen. "Wie lange soll das dauern?", fragte ich Remus. "So lange bis Vollmond ist. Das dauert noch ungefähr zehn Tage. Spürst du ein Ziehen... in deinen Armen, Beinen... ?", fragte er. Ich schüttelte den Kopf. "Mir tut nur alles weh", sagte ich. Remus lächelte kurz. "Was ist da so lustig?", fragte ich leicht wütend. Ich war dabei vergiftet zu werden - es war egal mit was, jedenfalls wurde ich vergiftet - und er fing an zu grinsen?
Er setzte sich auf mein Bett und sah mich lächelnd an. "Ich finde es sehr nett von Draco, dass er sich solche Sorgen um dich macht", sagte er und sah mich an. "Was willst du hören?", fragte ich. "Nichts. Ich finde es nur seltsam ihn so zu sehen", sagte er und grinste mich an. Ich zwang mich einen Arm zu heben und stieß Remus schwach an den eigenen Arm.
"Ist ja gut", sagte er belustigt und rutschte näher zu mir nach oben. Er legte seine Hand an meine Wange und verzog leicht das Gesicht, weil sie glühend warm war. "Es wird noch dauern", seufzte er. "Wenn ich kein Werwolf werde, ist mir das egal", sagte ich. Remus sah mich kurz prüfend an und zog eine Augenbraue hoch. Ich krampfte mich erneut zusammen und als der Lappen wieder auf meinem Arm lag, heulte ich auf wie ein Wolf. Remus neben mir träufelte eine ekelhaft bittere Flüssigkeit auf die Zunge und ich schluckte diese widerwillig mit einem Würgen. Es brannte im Hals und ganzen Rachenraum.
"Remus", keuchte ich auf. Der Krampf wollte nicht nachlassen. Draco stand in der Tür. "Es ist vorbei", sagte Remus und nahm den Lappen weg. Ich stöhnte auf und meine Hände wurden mit einem lauten Knacken und Knirschen zu Pfoten, mein Kopf zog sich zusammen und ich sah, dass mir hellbraunes Fell wuchs. Es sah ganz und gar nicht aus wie das eines Werwolfes. Auch Remus sah verwirrt aus. Schließlich lag ich als Hund zusammengerollt auf dem Bett.

~Deine Geschichte~ | ×Drayou× ✓Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt