Kapitel 9

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"Jeon Jungkook. Wieso versuchst du nicht einfach mit Taehyung klar zu kommen und etwas netter zu ihm zu sein?", schlägt mir Jin Hyung vor und ich runzle die Stirn.

"Und wie soll ich das machen? Ich mag ihn nicht, Hyung. Er geht mir voll auf die Nerven", frage ich ihn stutzig.

"Wie wäre es mal diesen dummen Wochenplan in den Müll zu schmeißen? Er ist nicht dein verdammter Sklave, sondern dein Ehemann auch wenn du ihn nicht liebst, kannst du ihn nicht so behandeln. Er musste auch vieles aufopfern, nicht nur du", macht er mir Vorwürfe und hört sich echt streng dabei an.

Unbemerkt mache ich wegen dieser Standpauke etwas klein, weil ich viel Respekt vor Seokjin habe.

"Vielleicht hast du Recht", murmle ich und schaue nachdenklich an meine Wand.

"Junge, ich habe immer recht. Wieso machst du dir erst jetzt Sorgen um die Beziehung zu Taehyung? Hast du endlich gemerkt, dass du keinen Ausweg finden wirst", verlangt er zu wissen.

Ich kann keine Antwort darauf geben, da es einfach stimmt. Taehyungs Eltern würden mich umbringen, wenn ich mich von ihren kostbaren Sohn scheiden lasse und für mich würde das auch kein gutes Ende geben, da ich einen riesigen Anteil meines Lohns und der Firma an Taehyung abgeben müsste. 

"Was soll ich dazu sagen? Es stimmt, dass ich keinen Ausweg finden werde", antworte ich niedergeschlagen.

"Setz schon mal Tee auf. Ich komme vorbei", meint Jin Hyung noch und legt dann auf.

Seufzend stehe ich auf und ziehe mir ein T-Shirt und eine Jeanshose an. Nach genau fünf Minuten klingelt es schon. Wie pünktlich ist der denn? Eilig gehe ich die Treppen herunter und öffne die Haustür. Jin Hyung sieht mich überwältigt an und zeigt hinter sich. Fragend schaue ich ihn an.

"Hast du dir euren Vorgarten mal angesehen?! Er sieht wunderschön aus! Das tut er irgendwie immer, aber jetzt ist er noch schöner mit den blauen Hortensien und weißen Rosen", ruft er begeistert.

Er zieht mich mit nach draußen und ich weite meine Augen auf. Es sieht wirklich schön aus, aber ich wollte doch blaue Rosen. Doch das war Nebensache, ich bin eher erstaunt, dass Taehyung das gestern noch hinbekommen hat.

"Schade, dass er die roten Rosen weg geschmissen hat", seufzt Jin enttäuscht.

"Taehyung hat sie nicht weggeschmissen. Sie sind im Esszimmer", murmle ich und gehe zögerlich wieder rein.

Jin Hyung folgt mir sofort ins Esszimmer und raunt voller Erstaunen. Wir setzen uns an den Tisch und er betrachtet die makellosen Rosen. Danach schaut er mich ernst an.

"So wie eben gesagt, finde ich es nicht gut, wie du Taehyung behandelst. Er ist so sympathisch und nett und tut einfach alles, was du von ihm verlangst, damit du ihn nicht anmeckerst. Er hat deinen Hass kein Stück verdient", sagt Jin Hyung todernst.

"Er nervt aber so und legt sich immer mit mir an", murmle ich zu mir selbst.

"Wieso legt er sich wohl mit dir an? Du behandelst ihn wie deinen persönlichen Sklaven und hast dich noch nie bei ihm bedankt, obwohl er dich sogar gesund pflegt, wenn du krank bist", motzt er mich sofort an.

Er kann so gut jemanden ein schlechtes Gewissen einreden. Verflucht seist du, Seokjin!

"Er provoziert mich auch mit seinen dummen Kommentaren und ich finde es unfair, dass er nicht den ganzen Tag in einem Büro sitzen muss", verteidige ich mich - oder eher, versuche ich mich zu verteidigen.

"Jeon Jungkook. Ich bitte dich! Du beleidigst ihn ständig und das seit dem ihr in den Kindergarten gegangen seid. Natürlich wird er dich dann zurück provozieren und beleidigen. Dein Ego kommt einfach nicht drauf klar und du wirst deswegen so schnell wütend! Und du kannst dich eigentlich nicht beschweren über deine Arbeit. Deine Angestellt-innen liegen dir zu Füßen und du fickst einige davon in deinem Büro oder hier im Haus", entgegnet Jin Hyung wütend.

"Okay, okay! Ich habe es verstanden", sage ich und fühle mich etwas angegriffen von Jin und presse deswegen meine Lippen zusammen. 

Please, don't hate me | TaekookWo Geschichten leben. Entdecke jetzt