Kapitel 20

6.4K 465 29
                                    

"Bist du behindert? Nicht hier drin!", rufe ich entsetzt und ziehe ihm seine Boxershorts wieder hoch.

Der spinnt doch! Als ob ich es zulasse, dass er meine Bettwäsche vollsaut und sich vor meinen Augen befriedigt. Soll er doch in sein Zimmer dafür gehen!

"Ach, komm schon. Es ist ja nicht so, dass wir uns noch nie gegenseitig befriedigt haben", jammert Jungkook lallend und schaut mich bettelnd an.

Er legt seine Hand auf meine Brust und krallt sich anschließend in mein Oberteil, was mich nach seinem Handgelenk packen und ihn wütend anstarren lässt. Ich will mich überhaupt nicht an diese Nacht erinnern, das war einfach nur ein riesiger Fehler gewesen. 

"Junge, wie viel hast du getrunken? Wir haben gesagt, dass wir das niemals wieder wiederholen werden oder generell ansprechen", gebe ich zurück und schubse ihn von mir weg, doch er hat sich so an mein T-Shirt gekrallt, sodass er sich leider nicht von mir entfernt. 

"Ich weiß, dass wir das haben. Aber ich brauche Hilfe. Ich hole dir dann auch einen runter!", winselt er herum und packt mir plötzlich in den Schritt und versucht mich zu küssen.

"Bist du bescheuert, Jungkook?! Verpiss dich!", rufe ich, schlage wütend seine Hand weg und bringe Abstand zwischen uns.

"Wieso reagierst du jetzt so? Wir küssen uns doch auch in der Öffentlichkeit!", fragt er und versucht nun auf mich zu klettern, was er auch schafft und sich auf meine Mitte setzt.

Sofort spanne ich meinen ganzen Körper an und balle meine Hände zu Fäusten. Wenn er nicht bald aufhört, dann haue ich ihm eine rein. Er geht wirklich zu weit und das nur, weil er total besoffen ist. 

"Ja, in der Öffentlichkeit müssen wir uns auch küssen. Aber wir tun es nicht gerne, weil wir uns hassen! Ich kann dich nicht ausstehen und du kannst mich nicht ausstehen. Wenn du nicht so besoffen wärst, würdest du nicht mal auf so eine scheiß Idee kommen!", schreie ich ihn nun an und packe ihn an den Hüften, um ihn von mir runter zu schieben, doch er hat sich so an mich gekrallt, sodass er sich keinen Zentimeter bewegt.

"Wieso haben wir dann damals beinahe miteinander geschlafen?", fragt er verwirrt und ist anscheinend durch den Alkohol vollkommen verblödet. 

"Mann, Jungkook. Wir haben zu viel gesoffen und waren nicht klar bei Sinnen!", antworte ich genervt.

Nach der Antwort wird Jungkook komplett leise und er schaut mich nur durch große Augen an. Hat er jetzt verstanden, dass ich ihm nicht bei seinem Problem helfen werde? Stumm erwidere ich seinen Blick und muss mir etwas eingestehen, dass er gerade irgendwie niedlich aussieht, wie er auf mir sitzt und sich mit seinen Händen auf meiner Brust abstützt. Seine Haare liegen zerzaust auf seinem Kopf und seine Augen strahlen nicht diese altbekannte Härte aus, sondern erinnern eher an ein junges Reh. 

Plötzlich hebt er seine rechte Hand und streicht mir sanft durch mein Haar. Er wirkt verträumt und nähert sich unbemerkt meinem Gesicht, während ich ihn nur erstarrt beobachten kann. Seine Augen wandern über mein ganzes Gesicht bis sie an meinen Lippen standhalten. Ich beiße mir automatisch auf die Lippen und sorge dafür, dass seine Augen wieder auf meine treffen. 

In diesem Augenblick schaltet sich irgendwas in meinem Gehirn um, sodass ich diesmal meine linke Hand hebe und in seinen Nacken lege, um ihn zu mir runter zu ziehen und unsere Lippen miteinander zu verbinden. 

Jungkook gibt ein süßes Geräusch von sich, als er mit seinem Oberkörper auf meinen fällt und meinen Kuss gierig erwidert. Ich fahre mit meiner anderen Hand über seinen Rücken und er presst sich näher an mich, obwohl wir uns schon ganz nahe sind. Er öffnet seinen Mund einen Spalt und erlaubt mir ihn zu einem kleinen Zungentanz einzuladen. Die Einladung nimmt er gerne an und vergräbt seine Hände in meinen Haaren. 

Doch als er beginnt seinen Schritt an meinen zu reiben, halte ich seine Hüften fest und löse mich aus dem Kuss. Er schaut mich gleichzeitig flehend und irritiert an, aber ich schüttle den Kopf. 

"Wir werden nicht weitergehen", murmle ich gegen seine Lippen und sehe ihn ernst an. 

Der Jüngere sieht mich unzufrieden an, aber nickt schließlich und küsst mich wieder. Vielleicht bin ich doch nicht so nüchtern, wie ich eben noch gedacht habe, sonst würde ich das nicht mit Jungkook tun. Ganz bestimmt nicht. 

Please, don't hate me | TaekookWo Geschichten leben. Entdecke jetzt