Kapitel 34

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Grinsend schaue ich über Jungkooks Schulter, der alle Unterlagen sortieren muss und dabei eine halbe Kriese bekommt. Er flucht die ganze Zeit herum und fängt an alle Blätter zu zerreißen, die bemalt wurden. Sie hat sogar irgendein Bild von Jungkook aus dem Internet runtergeladen und als Hintergrundbild für ihren Computer benutzt. Sie war total in diesen Idioten verliebt. 

"Du hast ihre Gefühle verletzt, Jungkook", sage ich ihm und warte auf eine Reaktion ab. 

"Ist mir doch egal. Was kann ich dafür?", brummt er und zerreißt weitere Blätter.

Wie erwartet, führt er sich wie das totale Arschloch auf und übernimmt keine Verantwortung für sein Verhalten. Missbillig betrachte ich seinen Hinterkopf und habe den Drang ihm irgendwas an den Kopf zu werfen. Darum lege ich meine Hände auf die Rücklehne des Schreibtischstuhls und drehe den Jüngeren in meine Richtung. 

"Ich will dir mal etwas sagen. Du kannst nicht so mit den Gefühlen anderer Menschen spielen. Irgendwann reitest du dich in eine riesige Scheiße, weil nicht alle deiner kleinen Affären die Klappe halten werden. Sie werden an die Presse gehen und die Affären kommen ans Licht. Du wirst in einen heftigen Skandal rein gezogen und stehst als Ehebrecher da. Ich bin dann der betrogene Ehegatte, aber du stehst wie ein scheiß Arschloch in der Öffentlichkeit und wenn das passiert, kann ich dir nicht mehr helfen. Also hör auf mit deinen Sekretären zu schlafen. Du weißt doch gar nicht, ob die irgendwelche Geschlechtskrankheiten haben!", flüstere ich ernst und gehe vor ihm in die Hocke, um in sein Gesicht sehen zu können. 

Ich lege meine Hände auf seine Oberschenkel und starre ihm fest in die Augen. Jungkooks Augen wandern über mein ganzes Gesicht, bis er seinen Blick senkt und seine Augenbrauen zusammen zieht. Er weiß, dass ich Recht habe, aber will es nicht zugeben. So wie immer, er möchte von niemanden hören, dass seine Taten falsch sind. 

"Und was verlangst du jetzt von mir?", fragt er mich leise und schaut mir endlich in die Augen.

"Ich verlange von dir, dass du mir versprichst mit diesen ganzen Affären aufzuhören. Hör auf, so eine verdammte Scheiße zu bauen. Das tut dir nicht gut. Versprich mir, dass du damit aufhören wirst",  antworte ich ruhig und halte ihm meinen kleinen Finger hin, damit unser Versprechen besiegelt ist.

Nachdenklich starrt er meinen kleinen Finger an, aber umschließt ihn nach einigen Sekunden mit seinem und bringt mich dadurch zum Lächeln. 

"Versprochen. Ich höre damit auf", murmelt er und beginnt auch zu lächeln, als er mein Lächeln auf meinem Gesicht sieht. 

Ich stelle mich richtig hin und wuschle dem Jüngeren durch die Haare. Jungkook steht von dem Stuhl auf und gibt mir nicht mal Zeit etwas Abstand zu nehmen, sodass wir uns viel zu nahe kommen. Ich schaue ihn überrumpelt an und weite meine Augen, als ich seine Lippen auf meinen spüre. Was zum Geier ist das denn für eine Aktion?! So schnell sie auch auf meinen Lippen gelegen haben, entfernen sie sich auch schon wieder und ich schaue Jungkook baff an, der mich nur angrinst und mit seinen Augen nach links deutet. Ich drehe mich um und sehe einen Angestellten, der unbeholfen vor uns steht und einen Ordner an seine Brust gepresst hat. 

"Entschuldigen Sie die Störung. Ich wollte nur diesen Ordner abgeben", teilt er uns mit und hebt den Ordner etwas an.

"Nur zu, Mr. Nabi. Das ist kein Problem", meint Jungkook und lächelt ihn an. 

Mr. Nabi nickt zögerlich und legt den Ordner auf den Schreibtisch. Er verabschiedet sich von uns und geht mit schnellen Schritten davon. Ich drehe mich zurück zu Jungkook und haue ihm fest gegen die Brust. 

"Das nächste Mal warnst du mich bitte vor, wenn du sowas tust", meckere ich ihn an. 

Please, don't hate me | TaekookWo Geschichten leben. Entdecke jetzt