Kapitel 65

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Die ganze Nacht konnte ich nicht schlafen und habe immer wieder versucht auf Jungkooks Handy anzurufen, aber er hat es anscheinend ausgeschaltet. Meine Augen sind angeschwollen und brennen vom ganzen Weinen. Sogar mein Hinterkopf schmerzt bestialisch als hätte jemand mit einem Stein darauf eingeschlagen. 

Erschöpft wälze ich mich aus Jungkooks Decke und stehe mit wackligen Beinen auf. Mir geht es wirklich beschissen. Mit langsamen Schritten verlasse ich das Schlafzimmer und gehe runter, um bei Jin Hyung anzurufen. Jungkook muss zu ihm gefahren sein. Ich suche seine Nummer in unserem Telefonbuch und tippe die Nummer anschließend in unser Telefon. Ungeduldig beiße ich mir auf die Lippe und warte auf eine Antwort. 

"Was willst du, du elender Betrüger?", fragt er schlecht gelaunt und versetzt mir einen Stich ins Herz. 

Jin Hyung hat noch nie so mit mir gesprochen. In meinem Hals bildet sich ein Kloß und mir ist danach weiter zu weinen, aber ich unterdrücke es und atme tief ein und aus. 

"I-Ist Jungkook bei dir? Ich muss m-mit ihm reden", stottere ich und bemerke, dass ich am ganzen Körper zittere. 

"Nein, er ist nicht bei mir. Aber er hat mir alles erzählt, was gestern passiert ist. Ich hätte niemals von dir erwartet, dass du ihm sowas antun könntest. Anscheinend kann man sich in Menschen echt täuschen", erwidert er verächtlich.

"Ich habe Jungkook nicht betrogen! Ich würde das niemals über mein Herzen bringen, weil ich ihn verdammt nochmal liebe! Wieso glaubt mir denn keiner?!", rufe ich gequält und setze mich auf den Sessel, der neben der Telefonstation steht. 

Verzweifelt verdecke ich mein Gesicht mit einer Hand und bemerke, dass mir immer schlechter wird und ich mich so fühle, als müsste ich gleich übergeben. Mein Kopf schmerzt so sehr, da ich die ganze zeit versuche mich daran zu erinnern, was nach Jungkooks Anruf passiert ist. 

"Hallo?! Hörst du mich?!", höre ich plötzlich laut schreien und schrecke zusammen. 

"W-Was?", gebe ich schwach von mir und habe für einen Moment vergessen, dass ich mich im Wohnzimmer befinde. 

"Geht es dir gut? Du atmest so schwer", fragt er mich besorgt. 

"Ich glaube, ich muss mich übergeben", sage ihm ehrlich, weil ich spüre wie mir die Galle die Speiseröhre hochkommt. 

Sofort beuge ich mich nach vorne und verteile meinen Mageninhalt auf den Boden. Ich lasse das Telefon aus der Hand fallen und beginne zu husten. Was ist bloß mit mir los? 

"Scheiße, Taehyung! Ich fahre jetzt zu dir. Du musst ins Krankenhaus!", höre ich Jin Hyung schreien, aber kann darauf nichts erwidern. 

Mein Körper hört nicht mehr auf mich und macht, was er möchte. Panisch schaue ich meine zitternden Hände an, die nicht still halten können und japse nach Luft. In meinem Kopf breitet sich ein bitterer Schmerz aus, der Tränen in meine Augen treibt.

"Taehyung, ich bin in fünf Minuten da!", ruft er und legt auf. 

Ich nicke mir selbst zu und versuche tief ein und aus zu atmen. Was zum Teufel hat Yoongi mit mir gemacht? Nachdem ich gestern aufgewacht bin, fühle ich mich schon so beschissen. Vielleicht hätte ich direkt zum Arzt gehen, dann würde es mir nicht so schlecht gehen.

Please, don't hate me | TaekookWo Geschichten leben. Entdecke jetzt