Please, don't hate me | Taekook

Kapitel 56

Taehyung und ich haben uns dazu entschlossen ein kleines Wett-Trinken zu veranstalten und uns dafür an die Bar gesetzt, da der Ältere meinte, dass er so viel mehr als ich vertragen würde. Ich kann diese Aussage nicht einfach so akzeptieren und musste ihn herausfordern. Der Barkeeper hat uns beiden jeweils zehn Wodka-Shots auf den Tresen gestellt und meinte, dass wir nicht übertreiben sollen, aber der hat keine Ahnung, also hören wir auch nicht auf ihn. 

"Okay, das ist die erste Runde und wer als erstes aufgibt, muss dem Gewinner einen Wunsch erfüllen", wiederholt Taehyung nochmal und sieht mir eindringlich in die Augen.

"Jap, ich freu mich schon von dir auf deinem Rücken nach Hause getragen zu werden", sage ich und grinse ihn vor freudig an. 

"Freu dich nicht zu früh, Schatz", meint er süffisant und nimmt das erste Gläschen in die Hand. 

Ich hebe eine Augenbraue an und nehme ebenfalls mein erstes Glas in die Hand. Er ist sich ja total sicher, dass er mehr verträgt als ich, aber ich werde es ihm schon zeigen und ihn wieder zurück zum Boden der Tatsachen ziehen. 

"Bereit?", frage ich ihn nur noch.

"Immer", antwortet er und grinst schief. 

Nach seiner Antwort kippen wir uns den Inhalt des Gläschen in den Rachen. Mein Hals beginnt zu brennen, doch ich verziehe keine Miene und starre Taehyung an, der sagt, dass der Wodka echt gut schmeckt und schon das nächste Glas leeren möchte. Was zum Teufel mein Hals brennt wie die Hölle nach dem ersten Glas! Aber das verrate ich ihm nicht und leere auch mein zweites Glas. Ich verziehe beinahe mein Gesicht, weil ich Wodka immer mit irgendwas mische, da ich dieses brennen in meinem Hals nicht ausstehen kann. 

"Gibst du nach dem zweiten Glas schon auf?", macht sich Taehyung über mich lustig, da ich mein Gesicht kurz verzogen habe.

"Laber keinen Scheiß", zische ich ihn an und schaue ihn giftig an. 

Danach trinken wir alle zehn Gläser aus und mein Hals hat sich verabschiedet. Ich habe alle Bakterien in mir und die erste Schicht meiner Speiseröhre wegätzt. Während ich so gefühlt sterbe, sitzt Taehyung ganz entspannt neben mir und ist sogar etwas traurig. dass die erste Runde schon vorbei ist. 

"Entschuldigen Sie, können Sie uns bitte nochmal 20 Wodka-Shots geben?", bittet Tae den Barkeeper und ich reiße meine Augen auf. 

Er will mich noch doch umbringen, oder?! Der Barkeeper füllt unsere Gläser wieder auf und schenkt mir einen mitleidigen Blick, bevor er sich anderen Leuten widmet. Das ist so hochprozentiger Alkohol. Ich sehe es schon kommen, dass meine Leber absterben wird. 

"Willst du wirklich nochmal zehn Gläser trinken? Tut dein Hals nicht weh?", lalle ich etwas und halte mir eine Hand vor den Mund, um nicht aufzustoßen. 

"Mein Hals kribbelt nur etwas. Ich könnte weiter trinken, aber du siehst nicht so aus, dass du weiter machen möchtest", lächelt er ganz entspannt und wirkt ganz normal. 

"Nein, Nein. Ich kann auch noch", lüge ich und könnte mich selbst für diese Lüge verprügeln. 

Mit den Worten kippen wir noch fünf weitere Gläser runter, aber nach dem letzten Shots verziehe ich mein ganzes Gesicht und kriege eine Gänsehaut vor Ekel. Ich gebe auf. Taehyung verträgt viel mehr als ich. Das sage ich ihm auch und er freut sich natürlich, weil er unsere Wette gewonnen hat. 

"Ich gehe kurz auf die Toilette", teile ich ihm mit und rutsche von dem Barhocker runter. 

Er nickt bloß und bleibt an der Bar sitzen, während ich schnell zu den Toiletten laufe, um mich entleeren zu können. Als ich das getan habe, wasche ich meine Hände und höre wie die Tür hinter mir aufgeht. Ich schaue kurz in den Spiegel und sehe plötzlich Yoongi hinter mir stehen. Ruckartig drehe ich mich um und blicke ihn genauso böse an wie er mich.

"Was willst du?", frage ich ihn und verschränke meine Arme vor der Brust. 

"Ich will Taehyung zurück! Du hast einfach alles zerstört! Eigentlich sollte ich derjenige sein, der jetzt an seiner Seite sein sollte, nicht du! Du liebst ihn nicht mal!", knurrt er mich verbittert an und ballt seine Hände zu Fäusten. 

"Das kannst du sofort vergessen, Min. Taehyung liebt dich nicht mehr, sondern hat gemerkt, dass ich viel besser als du bin und ihn niemals verlassen würde. Du hast ihn freiwillig verlassen, obwohl er um eure Beziehung kämpfen wollte, aber du warst so selbstsüchtig und hast ihm den Boden unter den Füßen weggerissen. Lass uns gefälligst in Ruhe. Er wird niemals wieder zurück zu dir kommen!", zische ich ihn an und komme ihm mit mehreren Schritten näher. 

Yoongi sieht zu mir nach oben und schaut mich feindselig an. Ich halte seinem Blick stand, obwohl ich ihm am liebsten ins Gesicht spucken möchte. 

"Wir werden ja sehen, ob er wirklich bei dir bleiben wird", flüstert er leise.

"Ach, halt doch die Klappe. Taehyung wird mich nicht verlassen. Das lasse ich nicht zu, weil ich wenigstens um meine Liebe kämpfe", flüstere ich genauso leise zurück und sehe ihm fest in die Augen. 

Natürlich habe ich einen wunden Punkt in ihm getroffen, da seine Gesichtszüge entgleisen und mich sprachlos anschaut. Ich grinse triumphierend und laufe dann an ihm vorbei, um wieder zurück zu Taehyung zu gehen, aber er der Kleinere packt mein Handgelenk und hält mich somit auf. 

"Du wirst es noch bereuen", haucht er bedrohlich in mein Ohr, doch ich lasse mich nicht davon verunsichern und reiße mich von ihm los.

Ohne noch irgendwas zu sagen, verlasse ich den Raum und laufe wieder zu Taehyung, der nicht mehr alleine an der Bar sitzt, da Bogum sich auf meinen Platz gesetzt hat. Ich stelle mich zwischen den Beiden hin und Taehyung dreht sich verwirrt zu mir um, aber zieht mich dann an sich, als er mich erkennt und drückt mir einen Kuss auf die Wange. 

"Alles okay?", fragt er mich besorgt und ich nicke lächelnd. 

"Hallo, Bogum", begrüße ich ihn dann noch.

"Hey, Yoongi musste eben auf die Toilette hast du ihn gesehen?", fragt er mich grinsend. 

"Ja, aber nur kurz", meine ich und spüre wie Taehyung seine Arme um meinen Bauch schlingt. 

Ich lehne mich grinsend an ihn und kann es kaum erwarten, dass Yoongi uns beide so eng umschlungen sieht und wie Taehyung mehrere Küsse auf meinem Hals verteilt.