Please, don't hate me | Taekook

Kapitel 63

Jungkooks Sicht: 

Fröhlich laufen Namjoon und ich zu unseren Autos die auf dem Parkplatz stehen und er erzählt mir, dass er gleich mit seiner Frau zum Frauenarzt gehen muss und ihnen heute gesagt wird, ob es ein Junge oder ein Mädchen wird. 

"Habt ihr schon über den Namen gedacht?", frage ich ihn interessiert. 

"Nein, noch nicht. Aber wenn es ein Mädchen werden sollte, würde ich Areum echt schön finden. Doch meine Frau darf den Namen entscheiden", antwortet er mit einem breitem Lächeln auf dem Gesicht. 

"Deine Frau hat ein echtes Glück mit dir. Viele Frauen und Männer würden für so einen Mann wie dich sterben", sage ich ihm grinsend. 

"Ach, komm. Schleim doch nicht immer so, Kleiner. Es gibt bessere Ehemänner als mich", lacht er und stumpft mir mit seinem Elbogen in die Seite. 

Grinsend stolpere ich etwas zur Seite und hole meinen Autoschlüssel heraus, als ich vor meinem Auto stehe. Namjoon bleibt kurz stehen und fragt mich dann, was ich heute noch mit Tae machen werde. 

"Taehyung und ich fahren zu einer seiner Kundinnen, um ihr das Brautkleid zu bringen und danach wollen wir Essen gehen", antworte ich und freue mich schon darauf. 

In den letzten Tagen musste ich solange arbeiten und hatte überhaupt keine Zeit für ihn. Bestimmt hat er sich Zuhause zu Tode gelangweilt ohne mich und die Zeit mit Putzen verbracht. 

"Na, dann viel Spaß mit deinem Ehemann. Bis morgen, Jungkook", somit verabschiedet sich Namjoon von mir und läuft weiter zu seinem Auto. 

"Bis morgen, Namjoon Hyung!", rufe ich ihm hinter her und steige dann in mein Auto. 

Ohne zu zögern, fahre ich vom Parkplatz runter und bin wirklich erleichtert darüber, dass das Meeting nur zwei Stunden gedauert hat und ich schon um drei Uhr nachmittags nach Hause fahren kann. 

Nach 15 Minuten bin ich zu Hause angekommen, aber muss zu meiner Verwunderung feststellen, dass ein fremdes Auto in unserer Einfahrt steht. Ich parke mein Auto vor der Garage und steige dann etwas verdutzt aus. Hat Taehyung etwas Besuch? An der Haustür krame ich meinen Schlüssel heraus und öffne die Tür anschließend. 

Zögerlich betrete ich das stille Haus und runzle die Stirn als ich Taehyungs T-Shirt, dass er heute Morgen noch an hatte auf dem Boden liegen sehe. Ist ihm plötzlich warm geworden und hat sich ausgezogen oder was? Ich hebe das T-Shirt vom Boden auf und laufe dann in die Küche. Dort liegt sein Handy auf der Kücheninsel, aber von ihm fehlt jede Spur. 

"Taehyung?", rufe ich laut und bekomme natürlich keine Antwort. 

Wo steckt er denn bitte? Auf einmal höre ich ein komisches Geräusch aus dem Wohnzimmer und laufe sofort dort hin, aber was ich dann dort sehe, lässt mein Herz stehen bleiben. Ich erstarre zur Salzsäule, als ich Taehyung und Yoongi zusammen auf der Couch liegen sehe, ohne Oberteile und eng umschlungen. 

Yoongi bemerkt meine Anwesenheit und öffnet seine schlagartig. Meine Augen füllen sich mit Tränen, da Taehyung einfach weiter schläft und seinen Ex-Freund in seinen Armen liegt. 

"Oh mein Gott, Jungkook! So hättest du das nicht erfahren sollen!", sagt Yoongi geschockt und hievt sich von der Couch auf, um aufzustehen und zu mir zu kommen. 

"Was machst du hier?! Was hat das alles zu bedeuten?", frage ich mit zittriger Stimme. 

Yoongi kommt mir immer näher und legt mir irgendwann seine Hand auf meine Schulter, die ich sofort abschüttle. Er schaut mich mitleidig an und legt seine andere Hand auf seine nackte Brust. Mein Herz rast in meiner Brust und ich will nicht wahrhaben, dass das gerade wirklich passiert. 

"Kannst du dir nicht denken, was das alles bedeutet? Taehyung hat dich die ganzen Monaten belogen und hat heimlich ein Liebesleben mit mir geführt, weil er dich nicht verletzen wollte. Er liebt dich eigentlich gar nicht und hat dich bloß ausgenutzt", klärt er mich traurig auf. 

Mein Herz zerbricht in tausend Stücke und mir laufen ungewollt mehrere Tränen über die Wangen. Taehyung hat mir doch versprochen, dass er mich niemals verlassen würde, war das etwas auch alles gelogen, damit ich aufhöre zu weinen?

"Du lügst doch", presse ich weinerlich heraus und balle meine Hände zu Fäusten. 

"Wenn ich nicht lügen würde, wäre ich doch nicht hier oder? Es tut mir ja leid, Jungkook. Aber er hat dich die ganze Zeit angelogen, damit er an dein Geld herankommen kann", meint er und verschränkt seine Arme vor seiner Brust. 

Ich schaue in seine Augen und spüre wie die Wut in mir hochkocht. War das die Rache von Taehyung für die letzten Jahre, in denen ich ihn wie scheiße behandelt habe? Ich schubse Yoongi mit meiner ganzen Kraft gegen die Wand neben mir und stampfe dann zum schlafenden Taehyung rüber. Hass keimt in mir auf, als ich ihm ins Gesicht schaue, darum kann ich einfach nicht verhindern mit der flachen Hand auszuholen und ihm heftig gegen die Wange zu schlagen. Er wacht sofort auf und starrt mich mit aufgerissenen Augen an. 

"Du bist ein verlogenes Arschloch, Kim Taehyung! Hat es dir verdammt nochmal Spaß gemacht, so mit meinen Gefühlen zu spielen, huh?!", schreie ich ihn an und muss aufschluchzen. 

"Was redest du denn da bitte?! Ich habe noch nie mit deinen Gefühlen gespielt!", krächzt er mit rauer Stimme heraus und sieht mich gespielt verwirrt an.

"Ich kann nicht fassen, dass du immer noch versuchst mir irgendwas vorzuspielen! Yoongi hat mir erzählt, dass du eine Affäre mit ihm hast und mich nur wegen meinem Geld ausgenutzt hast. Du bist genauso wie die anderen in meinem Leben! Du hast mich auch angelogen und mir gesagt, dass du für immer bei mir bleiben wirst und mich lieben würdest, aber das waren alles nur Lügen und leere Versprechen!", sage ich verbittert und ignoriere den mächtigen Schmerz in meiner Brust. 

Taehyung sieht mich so an, als würde er den Horror seines Lebens erleben und steht endlich auf von dieser blöden Couch auf. Er schüttelt heftig den Kopf und versucht mein Gesicht zwischen seine Hände zu nehmen. 

"Nein, Jungkook. Ich habe dich nicht angelogen. Ich habe dich nie angelogen! Ich liebe dich! Ich liebe wirklich nur dich. Ich weiß nicht mehr, wieso er hier ist. Ich kann mich nur noch daran, dass du mich vorhin angerufen hast. Ich schwöre, Jungkook. Ich weiß nicht, was hier los ist", belügt er mich weiter und zwingt sich dazu zu weinen. 

"Hör auf mich anzulügen, Taehyung! Ich lasse mich nicht verarschen, verstanden?! Fühlst du dich wirklich kein bisschen schlecht, mir so ins Gesicht zu lügen?", frage ich ihn verächtlich. 

"Ich l-lüge di-dich nicht an, Jungkook! Bitte glaub mir. Ich liebe dich. Schau mich bitte nicht so an", beginnt er nun zu weinen und will mich küssen, aber ich schaffe es ihn von mir weg zu schubsen. 

"Nein! Ich werde dir nicht glauben. Ich werde dir nie wieder glauben und möchte nicht mehr mit dir zusammen leben. Geh zu deinen Yoongi, zu ihm wolltest du doch die ganze Zeit. Du bist jetzt ein freier Mann. Ich will die Scheidung", fauche ich ihn an. 

Vielleicht ist das eine Kurzschlussreaktion meinerseits, aber ich kann sein Gesicht einfach nicht mehr ertragen. Taehyung sieht mich mit voller Angst und Schmerz in den Augen an und greift nach meinem Arm, aber ich ziehe ihn weg und renne anschließend aus dem Haus.

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Aua.