Kapitel 80

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Taehyungs Sicht:

Drei Monate sind vergangen, nachdem Yoongi und ich uns ausgesprochen haben. Seitdem sah ich ihn nicht mehr in der Stadt und es scheint so, als wäre er vom Erdboden verschluckt worden. Mich interessiert es auch nicht mehr, wo er ist und wie es ihm geht, weil ich endgültig mit ihm abgeschlossen habe. Jungkook und ich haben dieses Thema auch nicht mehr angesprochen und diesen Teil unseres Lebens in die hinterste Ecke unseres Gehirns geschoben, da es keinen Sinn mehr macht, sich daran zu erinnern. Wir haben uns auch nicht mehr wirklich gestritten, sondern es gab nur ein paar Diskussionen, die nach wenigen Minuten schon geklärt wurden. Nachdem Jungkook von Yoongi so fertig gemacht wurde, machte es wohl Klick in seinem Kopf, weil er sein komplettes Verhalten geändert hat und so lieb wie noch nie geworden ist. Seine Angestellten sind wortwörtlich schockiert und verstört von seinem neuen Verhalten und kommen überhaupt nicht mehr darauf klar. Namjoon lacht sich jedes Mal den Ast ab, wenn sie total überfordert vor Jungkook stehen, der einfach nur nett zu ihnen ist. Apropos Namjoon. Sein Kind ist endlich auf die Welt gekommen und es wurde ein zuckersüßes Mädchen namens Tzuyu. Wir haben sie heute auch zum Abendessen eingeladen.

"Urgh, ich kriege jetzt schon Angst, wenn ich bloß daran denke, dass Namjoon mir Tzuyu in die Arme drücken wird. Sie ist so zerbrechlich und klein", gibt Jungkook von sich und bekommt einen halben Anfall, während er die Teller auf dem Tisch verteilt.

"Wovor hast du bitte Angst? Dass du sie mit deinen Muskeln zerdrückst oder dass du sie fallen lässt?", frage ich ihn belustigt und stelle mich neben ihn, um das Besteck hinzulegen.

"Beides? Taehyung! Hör auf zu lachen. Ich meine es vollkommen ernst. Ich kann überhaupt nichts mit Kindern anfangen und werde es wohl auch in Zukunft nicht", jammert er los, als er mein breites Grinsen auf meinem Gesicht sieht und haut mir beleidigt gegen die Brust.

"Ist ja okay! Du tust ja so, als würde ich dich dazu zwingen, ein Kind zu adoptieren. Ich habe doch schon ein Kind Zuhause, um das ich mich jeden Tag kümmern muss. Da brauche ich nicht noch eins", lache ich und lege meine Hände an seine Wangen, um sie zusammenzudrücken.

Danach gebe ich ihm noch einen Kuss auf die Stirn und gehe dann wieder in die Küche, um die Gläser zu holen. Ich höre Jungkook im Esszimmer irgendetwas vor sich hin grummeln, was mich leise zum Lachen bringt. Anscheinend lässt er das Gesagte nicht auf sich sitzen, da er mir in die Küche folgt und mich mit einem zuckersüßen, bösen Blick anstarrt und mir auf den Hintern schlägt, als er neben mir steht.

"Ich bin kein Kind!", sagt er schmollend und zieht die Augenbrauen zusammen.

"Dann bist du halt mein kleines Baby, ist mir auch recht", erwidere ich und gebe ihm einen Kuss auf die Wange, bevor ich wieder ins Esszimmer husche, um den Esstisch fertig zu decken.

Im selben Moment klingelt es auch schon an der Tür. Jungkook lässt einen gestressten Schrei raus und rennt zur Tür, um seinen Freund und Arbeitskollegen eintreten zu lassen. Jedoch fängt er sofort an zu fluchen, nachdem er die Tür geöffnet hat, sodass ich schnell in den Flur eile und Seokjin vor der Haustür stehen sehe.

"Was machst du hier, du dummer Idiot? Wir haben dich nicht eingeladen? Geh weg! Mein cooler Arbeitskollege kommt jeden Moment, da brauche ich deine nervige Anwesenheit nicht!", mault Jungkook ihn an und will ihn schon raus schubsen, aber Jin schnippt ihm fest gegen die Stirn und drückt ihn anschließend zur Seite, um zu mir zu hüpfen.

"Danke für die Einladung, Tae. Es freut mich, dass wenigstens der Ehemann meines besten Freundes an mich denkt. Vielleicht sollte ich meinen besten Freund austauschen", bedankt er sich und zieht mich in eine feste Umarmung, während er Jungkook schelmisch angrinst.

Grinsend klopfe ich ihm auf den Rücken und sage ihm, dass ich mich freue, dass er es noch geschafft hat und er sich schon mal ins Wohnzimmer setzen soll. Nach der Sache mit Yoongi sind Jin und ich ziemlich gute Freunde geworden, aber Jungkook schiebt deswegen die totalen Eifersuchtsszenen und weiß nicht, auf wen er dann sauer sein soll.

Please, don't hate me | TaekookWo Geschichten leben. Entdecke jetzt