Kapitel 14

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Jungkook dreht sich in meine Richtung und ich kann seinen abwartenden Blick, der sich nach einer Erklärung sehnte, auf meiner Haut spüren. Ich sehe ihn an und er hebt seine linke Augenbraue an, um mich abschätzend anzuschauen. 

"Also hat das Tattoo mit diesem Yoongi zu tun, hm?", stellt er fest und wirkt etwas verstimmt. 

Seine Gesichtszüge sind angespannt und er sieht irgendwie wütend aus, was ich überhaupt nicht verstehen kann. Er war wirklich der Letzte, der wütend sein sollte, dass sich Leute eine andere Person an meiner Seite vorstellen als ihn.

"Es hat was mit Yoongi zu tun. Wieso bist du so wütend darüber?", antworte ich und werde etwas stutzig. 

"Ich bin nicht wütend über das Tattoo, sondern über die Reaktion dieses Kerls. Der hat mich eben so angeguckt, als hätte ich eure tolle Beziehung zerstört und Fehl am Platz wäre. Weißt du eigentlich, wie scheiße sich das anfühlt?", erklärt er mir aufgebracht. 

"Naja, irgendwie stimmt das doch auch. Yoongi hat mit mir Schluss gemacht, weil ich dich heiraten musste", murmle ich und schaue auf die andere Seite, damit ich seine Reaktion nicht sehen muss.

Ihm entkommt ein empörtes Lachen und er packt mich an der Schulter, um mich wieder zu sich zu drehen. So wie ich es erwartet habe, ist er nun richtig sauer. 

"Willst du mich eigentlich komplett verarschen? Du sagst das gerade so, dass ich derjenige gewesen bin, der diese Scheiße hier geplant hat. Ich wollte das alles genauso wenig wie du und bin an gar nichts Schuld. Also schiebe mir nicht die Schuld zu, sondern unseren Eltern. Ich bin auch nicht verantwortlich dafür, dass dich dein toller Freund verlassen hat. Von mir aus hätte er sogar in unserem Haus wohnen können", zischt er mich an und drückt seinen Zeigefinger in meine Brust, während er mich mit hasserfüllten Augen beäugt. 

Nun musste ich lachen. Das meint er doch nicht ernst. Er hätte es wirklich zugelassen, dass Yoongi in unserem Haus wohnt und immer noch mit mir zusammen ist? Das ist doch ein schlechter Witz. 

"Was laberst du für eine Scheiße, Jungkook? Du hättest das niemals im Leben gemacht, weil du mich überhaupt leiden kannst und mir allein schon deswegen so einen riesigen Gefallen nicht machen würdest", entgegne ich genervt und wohl etwas zu laut, da er mir fest in den Arm kneift und seinen Zeigefinger auf seinen Mund drückt. 

"Hör endlich auf zu schreien, du dummer Vollidiot. Es könnte uns jemand hören", meckert er mich an und packt meinen Oberarm. 

Ich möchte ihm meinem Oberarm entreißen, aber er zieht mich nur näher an ihn, sodass sich unsere Gesichter ganz nah kommen und ich seinen Atem auf meinem Lippen spüren kann. Wir starren uns gegenseitig in die Augen, doch ich fühle mich so als würde ich in ein tiefes schwarzes Loch starren. 

"Lass mich los, Jeon", flüstere ich leise und beiße mir gereizt auf die Innenwangen. 

Erst wandern seine dunklen Augen über mein ganzes Gesicht, bevor er ruckartig meinen Arm loslässt und sich von mir abwendet, um die Rosen, die seit einiger Zeit auf dem Tresen liegen, an sich zu nehmen. Ich werde aus diesem Kerl nicht schlau und werde es bestimmt auch nie. 

Please, don't hate me | TaekookWo Geschichten leben. Entdecke jetzt