Kapitel 68

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Taehyungs Sicht:

"Du brauchst jetzt sehr viel Ruhe, Taehyung. Falls du etwas brauchst, dann klingel einfach", streichelt mir Hoseok über den Kopf und lächelt mich an.

Mit viel Mühe versuche ich meine Augen offen zu halten, aber die Dröhnung von den ganzen Medikamenten macht mir die Sache echt schwer. Wenn er bloß wüsste, dass sein Bruder für meinen Zustand verantwortlich ist, dann wäre er schon an die Decke gegangen.

"Ja, mach ich", murmle ich schläfrig und schließe meine Augen, um etwas zu schlafen, doch in der nächsten Sekunde wird meine Zimmertür aufgerissen.

Schlagartig öffne ich meine Augen wieder und sehe einen schnaufenden Jungkook im Türrahmen stehen, der mich verheult anstarrt. Hoseok dreht sich sauer zu ihm um und meckert ihn direkt an, dass ich Ruhe brauche und er nicht so einfach ins Zimmer stürmen kann. Kook beachtet ihn kein Stück und stolpert auf mich zu. Als er vor meinem Bett steht, schmeißt er sich schon auf mich und beginnt zu weinen. Mir schießen die Tränen aus den Augen und ich presse ihn erleichtert an mich. Ich hatte so Angst, dass er mich nicht mehr sehen möchte.

"Es tut mir so leid, dass ich dir nicht geglaubt habe, TaeTae!", entschuldigt er sich bei mir und nimmt mein Gesicht zwischen seine Hände, dabei wischt er mir die Tränen über die Wangen und hinterlässt mehrere Küsse auf ihnen.

"Mach dir keinen Kopf. Ich bin einfach nur so froh, dass du hier bist", flüstere ich und ziehe ihn zu mir aufs Bett, sodass er neben mir liegt.

Er gibt einen überraschten Laut von sich, doch kuschelt sich dann an mich und lässt mich nicht mehr los. Hoseok kriegt die Krise hinter uns und hält es zurück los zu meckern. Jin Hyung betritt nach wenigen Sekunden ebenfalls mein Zimmer und beginnt erleichtert zu lächeln.

"Die Versöhnung ging ja jetzt schnell", meint er lachend und läuft auf uns zu, um in meine Hand einzuschlagen, die ich ihm hoch halte.

"Sei ruhig, Hyung!", schnauzt Jungkook ihn an und vergräbt sein Gesicht in meiner Schulter.

"Dankeschön, dass du für mich da warst, Seokjin Hyung. Wenn du irgendwann mal Hilfe brauchst, dann kannst du auf mich zählen", bedanke ich mich bei ihm, denn ich wäre ganz bestimmt nicht selbstständig ins Krankenhaus gegangen.

"Wofür bedankst du dich? Ich hätte dich doch nicht einfach alleine lassen können. Das war selbstverständlich, dass ich dich zum Arzt bringe", erwidert Jin kopfschüttelnd.

Er schaut mich verständnislos an und kann wohl nicht glauben, dass ich mich wirklich dafür bedankt habe. Jungkook hebt seinen Kopf leicht an und schaut seinen besten Freund beschämt an.

"Eigentlich muss ich mich auch bei dir bedanken, sonst hätte es Taehyung noch schlechter gehen können als sowieso scho-", murmelt er und wird von seinem Hyung unterbrochen.

"Ach, komm. Hör bloß auf dich zu bedanken. Wie oft muss ich mich denn noch sagen, dass das eine Selbstverständlichkeit für mich ist?", schnauzt er ihn an und schaut trotzig weg.

Dadruch bemerkt man natürlich seine geröteten Ohren, die darauf hindeuten, dass Jin ganz schön verlegen wird. Ich fange an zu lachen und ernte sofort einen bösen Blick von ihm und Hosoek. Doch Hoseoks Blick macht mir deutlich mehr Angst, da er es gar nicht witzig findet, dass ich mich nicht ausruhe, sondern mich munter mit meinen Freunden unterhalte.

"Es tut mir ja leid euer Gespräch zu unterbrechen, aber Taehyung braucht nun endlich seine Ruhe! Bitte verlasst sein Zimmer und kommt in ein bis zwei Stunden wieder, damit er ein wenig Schlaf aufholen kann!", gibt Hosoek streng von sich und öffnet meine Zimmertür.

Jin Hyung nickt verständnisvoll, aber Jungkook sieht Hobi finster an und möchte ihm schon seine Meinung geigen, bis ich Hoseok Recht gebe und meine, dass ich wirklich müde sei und ihn bitte, solange ich schlafe, mit Jin irgendwo essen zu gehen. Sicherlich hat er seit gestern Mittag überhaupt nichts mehr gegessen, nachdem dieses Chaos geschehen ist.

"Okay, bis später", gibt er seufzend nach und klettert über mich aus dem Bett.

Traurig schaut er mich dann an und möchte mit Jin den Raum verlassen, doch ich halte ihn an der Hand fest und ziehe ihn zu mir, um ihm einen Kuss auf die Lippen zu drücken. Augenblicklich beginnt er zu lächeln und küsst nochmal meine Stirn, bevor er sich nochmal von mir verabschiedet und seinen besten Freund fröhlich mit sich zieht. Verträumt sehe ich ihm hinter her und blende Hobi Hyung komplett aus, der mich belustigt anschaut und ebenfalls den Raum verlässt. Erst als die Tür wieder ins Schloss fällt, stelle ich fest, dass sie mich alle alleine gelassen haben und seufze etwas deprimiert auf.

Please, don't hate me | TaekookWo Geschichten leben. Entdecke jetzt