Zuhause

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Ich rannte einfach die ganze Zeit. Ignorierte den schmerz in meinem Bauch, das Stechen in meiner Lunge. Ich wollte einfach nur weg. Irgendwann stand ich vor meinem Haus. Und ich stellte mir eine Frage. Reingehen oder Weglaufen und alles hinter mir lassen? Diese Entscheidung wurde mir letztendlich aber abgenommen. „Malia! Komm sofort rein!", schrie es aus dem Haus. Ich schaute zur Haustür und dort stand mein Vater. Er musste sich am Türrahmen festhalten, damit er nicht zur Seite kippt. Er hatte wahrscheinlich die ganze Nacht durchgesoffen. Wie mich das anwiderte. „Komm jetzt sofort rein!", schrie er nun wieder. Ich setzte langsam einen Fuß vor dem Anderen und ging ins Haus rein. Kaum war ich durch die Tür, da schmiss er sie auch schon zu. Bei diesem Knall zuckte ich heftig zusammen. Ich wollte weiter ins Wohnzimmer gehen, doch mein Vater packte mich sofort am Arm und fing an mich anzuschreien. „Was fällt dir dämliches Stück eigentlich ein mit deiner Schwester zu reden?!", schrie er. „Ich hatte sie zufällig getroffene und wollte gar nicht mit ihr reden.", sagte ich. „Ach nein?! Das hat sich bei ihr aber ganz anders angehört. Weißt du eigentlich wie schwer es war die abzuschütteln?", schrie er und packte mich noch fester an den Armen. „Es tut mir doch leid.", sagte ich nun. „Hast du wenigstens was vernünftiges eingekauft, damit du endlich wieder richtig kochen kannst?!", schrie er nun. Shit! Der Einkauf. Den konnte ich ja durch diesen blöden Vorfall gar nicht mitnehmen. Okay. Das wars. Ich bin sowas von tot. „Ich...äh...es...", stotterte ich. „Du bist echt für alles zu blöd! Echt nichts kannst du!", schrie er und fing an auf mich einzuschlagen. Ich ging zu Boden und er hockte sich über mich und legte seine Hände um meinen Hals. „Es ist echt besser dem Ganzen hier ein Ende zu setzen. Du bist mehr eine Belastung als eine Hilfe, weil du für echt alles zu dumm bist!", meinte er und lachte dabei. Ich merkte wie der Griff um meinen Hals immer fester wurde und ich immer schlechter Luft bekam. Vor meinen Augen tanzten allmählich wieder schwarze Punkte. Ich rang nach Luft und versuchte mich irgendwie aus seinem Griff befreien, doch ich schaffte es nicht. Er saß auf mir drauf und wog einfach mehr als das Doppelte als ich. Aber eine Sache war für mich klar. Er wird es nicht schaffen mich widerstandslos umzubringen. Kurz bevor mein ganzer Blick voller schwarzer Punkte war klingelte und klopfte es mehrmals an der Tür. Erstaunlicherweise ließ mein Vater von mir ab und ging zur Tür. Ich rang weiterhin nach Luft, aber meine Sicht wurde langsam immer klarer. „Was willst du denn hier?! Du hast hier nichts mehr zu suchen! Du bist kein Bestandteil meines Lebens mehr!", hörte ich meine Vater an der Tür schreien. „Keine Sorge. Du bist auch keiner meines Lebens. Ich will zu Malia.", antwortete ihm ein Frauenstimme, welche ich Julia zuordnen konnte. „Auch Malia will nichts mehr von dir wissen!", sagte mein Vater. „Das würde ich gerne von ihr selber hören.", hörte ich Julia sagen und danach rumpelte es im Flur. Wahrscheinlich versuchte Julia an meinem Vater vorbei zu kommen. „Lass mich verdammt nochmal durch! Ich will mit Malia sprechen!", sagte sie nachdrücklich und tatsächlich öffnete sich nur kurz später die Wohnzimmertür und Julia kam hinein. Als sie mich nach Luft ringend am Boden sah, rannte sie sofort zu mir. „Lia! Was ist passiert?", fragte sie mich. „Julia. Geh bitte. Es ist besser für dich.", sagte ich so gut es meine Luft zuließ. „Hast du gehört! Sie will dich auch nicht sehen!", fauchte mein Vater sie an. „Ich lass dich hier sicherlich nicht mit ihm alleine. Du kommst jetzt mit mir mit und wir fahren erstmal ins Krankenhaus. Wer weiß was hier sonst noch passiert.", sagte sie, legte ihre Hände um meine Taille und zog mich vom Boden hoch. „Lass sie sofort los!", schrie mein Vater sie an und kam auf uns zu. „Fasst du mich oder Malia nur noch einmal an, dann knallt es hier aber gewaltig!", schrie Julia ihn an und schob ihn zur Seite, damit wir vorbeigehen konnten. Wir liefen zusammen zu ihrem Auto, sie setzte mich hinein und ging dann nochmal zurück zum Haus. „Komm ihr noch einmal zu nah und du wirst mich von einer ganz Anderen Seite erleben!", sagte sie zu ihm und kam dann wieder zurück zum Auto. Ich rang immer noch nach Luft und versuchte die ganze Zeit gegen die schwarzen Punkte vor meinen Augen anzukämpfen. 

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