Wir fuhren durch eine der letzten Straßen, die vor unserer Schule kam. Eine Dreißigerzone, Rechts vor links. Wir kamen von rechts. Ein Transporter von links. Und natürlich achtete er nicht auf uns, sondern fuhr einfach los. Genau auf uns zu. Elias versuchte noch irgendwie auszuweichen, was aber keinen Sinn mehr hatte. Der Transporter war einfach zu schnell und weder er noch wir konnten rechtzeitig reagieren. Der Transporter fuhr gegen uns und Elias flog vom Motorrad ungefähr 10 Meter weiter. Ich kippte einfach mit dem Motorrad um, schlug mit der Schulter und dem Kopf auf den Boden auf. Nachdem ich mich kurz gesammelt hatte, drückte ich das Motorrad so gut es ging zur Seite, stand auf und ging schnellstmöglich zu Elias. Auch die Fahrerin des Transporters kam sofort zu uns gerannt. „Geht es dir gut? Es tut mir so leid! Ich hab euch einfach nicht gesehen.", sagte sie voller Verzweiflung. „Rufen sie einen Rettungswagen und einen Notarzt.", sagte ich nur mit Tränen in den Augen und hockte mich zu Elias runter. „Elias! Hört du mich?! Mach mal bitte die Augen auf!", sagte ich und nahm seine Hand. Doch nichts. Keine Reaktion. „Komm schon. Mach jetzt keinen Scheiß! Ich brauch dich doch.", sagte ich und versuchte dabei nicht in Tränen auszubrechen, stark zu sein. Für uns Beide. Ich blendete alles um mich herum aus. War nur auf Elias fixiert. Ich wurde erst wieder durch eine Hand auf meiner Schulter zurück in die Realität geholt. Dann sah ich auch erst das ganz Blaulicht, was um uns herum stand. Ich drehte mich um, um die Person zu der Hand auf meiner Schulter zu sehen. Es war Paula. Sie schaute mich voller Sorge an. „Paula...Bitte...Du musst ihm helfen. Er sagt nichts mehr, bewegt sich auch nicht und reagiert auf gar nichts.", sagte ich tränenerstickt. „Beruhig dich etwas. Ich werde alles in meiner Macht stehende tun. Du musst aber ein Stück zur Seite gehen.", sagte sie, half mir hoch und übergab mich an eine Polizistin. Diese führte mich einige Meter von Elias weg. „Ich bin Hannah. Willst du mir sagen, wie du heißt?", meinte sie und versuchte mich abzulenken. „Malia. Ich heiße Malia. Aber was ist mit Elias? Wie geht es ihm?", meinte ich. „Paula tut was sie kann. Aber du musst versuchen dich zu beruhigen. Wenn du hier jetzt auch noch umkippst, dann hilft das niemanden.", meinte die Polizistin. Ich antwortete ihr nicht mehr, starrte einfach nur noch in Elias Richtung und hoffte, dass er es schaffen würde. Dass er stark genug ist. Kurz danach sah ich Paula auf mich zukommen. „Was ist mit ihm? Wie geht es Elias?", meinte ich und rannte ihr dabei in die Arme. „Shhht. Ganz ruhig.", sagte sie erstmal und legte ihre Arme fest um mich. Ich spürte ihre ganze Liebe und Geborgenheit. „Er ist momentan stabil. Aber er muss sofort ins Krankenhaus. Sollen die Polizisten dich nachhause bringen?", fragte Paula mich nach einer Weile. „Nein. Bitte Paula. Ich muss bei Elias bleiben. Ich kann ihn nicht alleine lassen. Bitte.", flehte ich. „Okay ausnahmsweise. Du darfst mit uns im RTW fahren.", sagte sie und schon machten wir uns auf den Weg zum RTW. Ich setzte mich auf den Stuhl neben der Liege und hielt die ganze Fahrt Elias Hand. Er sah echt schrecklich aus. Er war immer noch bewusstlos, war intubiert und hatte überall blaue Flecken. Nach kurzer Fahrt waren wir auch in der Klink angekommen und wurden von einem Arzt mit dunkeln Haaren und Locken empfangen. „Hallo! Ist das der angemeldete Motorradunfall?", fragte er an Paula gewandt. „Ja. Polytrauma nach Zusammenstoß mit Transporter. Verdacht auf Schädel-Hirn-Trauma, Rippenserienfraktur und Wirbelsäulenverletzung.", antwortete Paula. „Okay gut. Dann am Besten sofort ins CT durchfahren.", wies der Arzt an und Elias wurde tatsächlich gleich durchgeschoben. Ich setzte mich einfach in den Wartebereich der Notaufnahme, um auf das Untersuchungsergebnis von Elias zu warten. Paula stand noch an der Patientenannahme und füllte irgendwelche Dokumente aus, als der dunkelhaarige Arzt auf sie zukam. Er legte seine Hand auf ihren Rücken, sie drehte sich zu ihm und lächelte ihn sofort an. Sie unterhielten sich kurz, es wurde viel gelacht und meiner Meinung nach flogen auch die Funken zwischen den Beiden. Hatte Julia nicht gesagt, dass der Mann mit dem sie Paula gesehen hatte auch dunkle Haare und Locken hatte? Das würde ja passen. Kurz danach bemerkte ich, dass die Beiden ihren Blick auf mich gerichtet hatten. Dann kamen sie auf mich zu. „Lia. Das ist Phil. Er hat gerade Diensthier in der Notaufnahme und würde auch gerne nochmal nach dir schauen. Du warst ja immerhin auch bei dem Unfall dabei.", sagte Paula. „Bei mir ist alles gut. Nur Elias. Ihm muss geholfen werden.", sagte ich. „Ja aber der ist dich gerade in Untersuchungen, und anstatt du hier sinnlos wartest könnten wir Jade Zeit nutzen und dich auch nochmal anschauen.", versuchte Paula mich zu überreden. „Meinetwegen. Aber nur wenn du dabei bist.", gab ich nach und Paula, der Arzt, Phil, und ich gingen in den Schockraum.
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Ich habe es geschafft einen neuen Teil zu schreiben. Es hat zwar wirklich lange gedauert, aber hier ist er! Jetzt hoffe ich nur noch, dass er hochlädt, weil das Internet hier im Krankenhaus wirklich katastrophal ist. Trotzdem hoffe ich, dass ihr Spaß beim Lesen habt!
-Clara
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Zurück ins Leben
FanfictionEin normales Leben eines 16 jährigen Mädchen ist für Malia ein Fremdwort. Einen Nachmittag mit Freunden verbringen, verliebt sein, zur Schule gehen? All das kennt sie nicht. Doch wird sie es schaffen sich ihr eigenes Leben zurückzuholen?