Er hat gekämpft

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„Bitte. Du musst mich zu ihm lassen. Ich möchte bei ihm sein.", flehte ich Paula an. „Es ist alles gut. Wir bleiben hier, bis Katy sagt, dass wir wieder zu ihm können, okay?!", sagte sie, doch ich reagierte nicht auf sie, starrte einfach nur ans Fenster von Elias, wo ich allerdings auch nicht viel sehen konnte, da die Rollos runtergezogen waren. Kurz danach hörte ich aber die Tür aufgehen. Ich drehte meinen Kopf so schnell es ging dorthin. Katy kam aus dem Zimmer. Ihr Gesicht sagte nichts aus, war total emotionslos, ich konnte ihr echt nichts ablesen. „Was ist mit ihm? Wie geht es Elias?", fragte ich sie und wollte auf sie zu rennen, doch Paula hielt mich am Arm fest, drückte mich fest an sich. „Malia...Es tut mir wirklich leid, aber...aber seine Verletzungen waren wirklich schwer. Er hat gekämpft, sehr sogar. Aber er war doch zu schwach. Er hatte keine Kraft mehr. Es tut mir wirklich so leid.", sagte sie. Paula drückte mich noch fester an sich, legte ihr eine Hand schützend um meinen Kopf. „Nein! Nein! Das kann nicht sein! Ihr lügt!", schrie ich sie an. „Shhht. Alles gut. Ich bin bei dir, wir sind bei dir. Zusammen schaffen wir das.", versuchte Paula mich zu beruhigen. „Nichts ist gut! Absolut nichts! Elias ist tot!", schrie ich sie an, löste mich aus ihrem Griff und rannte zu Elias ins Zimmer. Ihm wurde gerade der Intubationsschlauch gezogen. Er lag einfach nur da, hatte die Augen geschlossen, so als würde er schlafen. Er sah so friedlich aus. Ich setzte mich auf den Stuhl neben sein Bett, nahm seine Hand. Mir liefen vereinzelt Tränen über die Wangen. „Es ist alles gut Elias. Ich bin dir nicht böse. Ich weiß du hast gekämpft, aber du hattest keine Kraft mehr. Ich verstehe das. Aber jetzt brauchst du nicht mehr kämpfen. Ich liebe dich!", meinte ich mit tränenerstickter Stimme, legte meinen Kopf auf seine Brust und fing doller an zu weinen. Ich blendete alles um mich herum aus. Jetzt zählten nur Elias und ich, ein allerletztes mal. Irgendwann legte sich eine Hand auf meinen Rücken. Ich schrak auf und drehte mich um. Julia. Ich stand vom Stuhl auf, fiel ihr in die Arme, fing wieder an zu weinen. „Er ist tot.", sagte ich leise. „Ich weiß. Aber wir sind für dich da.", meinte sie. „Julia?", meinte ich und sie drückte mich etwas von sich weg, um mir in die Augen zu schauen. „Es tut so unglaublich weh.", sagte ich, wobei mir ein paar Tränen die Wange runterliefen. „Ich weiß. Und es wird auch noch eine ganze Weile weh tun. Aber du bist stark. Du schaffst das.", sagte sie, strich mir über die Wangen. „Elias war auch stark. Und jetzt...jetzt ist er tot.", sagte ich wieder. „Ja er war stark. Aber irgendwann verlässt jeden seine Kraft und man kann nicht mehr kämpfen. Und das war bei Elias leider jetzt schon. Aber du...Du wirst weiter kämpfen. Das hätte Elias so gewollt.", meinte Julia. „Aber ich kann auch nicht mehr. Ich bin nicht mehr stark genug.", sagte ich. „Doch das bist du. Glaub mir. Lass uns aber jetzt erstmal nachhause gehen. Dann kannst du dich etwas ausruhen.", schlug Julia vor und ich nickte nur leicht. Wir gingen also wieder aus dem Zimmer raus. Paula stand noch draußen, kam wieder auf mich zu und nahm mich in den Arm. „Könne wir schnell nachhause gehen? Ich kann hier nicht länger bleiben.", fragte ich beide und sie nickten. 

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Ein ganz großes Sorry erstmal das jetzt echt ne ganze Weile nichts kam. Aber ich wurde in den letzten Tagen endlich aus dem Krankenhaus entlassen und musste mich zuhause erstmal etwas organisieren, bis ich wieder schreiben konnte.

Ich hoffe der Teil gefällt euch trotzdem!

- Clara 

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