Mit einem mulmigen Gefühl betrat ich Mr. Lankfords Büro. Nervös klammerte ich mich an den Griff meines Schirms und versuchte mich etwas zu beruhigen, indem ich durch die Glasfronten hinaus auf das verregnete London blickte. Mr. Lankford hob seinen Blick erst, als ich die Tür geschlossen hatte und wie erstarrt mitten im Raum stand.
Verunsichert beobachtete ich, wie Mr. Lankford sich selbstgefällig in seinem Sessel am Schreibtisch zurücklehnte und die Arme verschränkte. Er musterte mich abschätzig von Kopf bis Fuß, ehe er schließlich sagte »Ich würde Ihnen gerne einen Platz anbieten, aber Sie sind völlig durchnässt«, er lenkte seinen Blick zu dem Sessel ihm gegenüber »Wissen Sie«, erklärte er boshaft »Die Einrichtung ist neu und hat mich einiges gekostet«.
Ein bitteres Lächeln zeichnete sich auf seine Lippen, als er hinzufügte »Zwar besitze ich genug Geld, aber es geht mir hier um das einfache Prinzip, dass Sie die ganze Arbeit nicht wert sind, das alles noch einmal zu kaufen«. Ich war in diesem abscheulichen Moment voller Demütigung und Erniedrigung völlig perplex und fassungslos. Mr. Lankford richtete sich auf »Wollen Sie einen Tee?«. Ich brauchte einige Sekunden, um die richten Worte zu finden und stotterte aus Höflichkeit nur ein unsicheres »Ja, bitte«.
Eigentlich hätte ich wissen müssen, dass dies auch wieder nur eine boshafte Falle seinerseits war. Mit einem kalten Unterton antwortete er »Der Teekocher steht im Aufenthaltsraum, dritte Tür rechts«. Mit diesen Worten richtete er seine Aufmerksamkeit wieder den Unterlagen auf seinem Tisch zu. Mit einem Schlag spürte ich brennende Wut in mir Aufsteigen.
Mit kalter Miene setzte ich mich auf den Sessel ihm gegenüber und warf meinen Regenschirm provokant zu Boden. Überrascht blickte Mr. Lankford auf »Sie sind gefeuert«, konterte er mein Handeln. Ich setzte einen herausfordernden Blick auf »Sie haben mich nicht einmal angestellt, Mr. Lankford«. Dieser legte schweigend seinen Stift beiseite. Es herrschte eine spürbare Spannung in dem Raum. »Wenn ich von Ihnen verlange, dass Sie umgehend das Gebäude verlassen«, begann er »Ziehen Sie mir dann ihren lächerlichen Regenschirm über den Kopf?« »Finden Sie es raus«, flüsterte ich drohend.
Ein amüsiertes Lächeln umspielte seine Lippen »Soll ich Ihnen ein Geheimnis verraten, Miss?«, er sah mich herausfordern an »Ich arbeite gar nicht als Anwalt. Ich habe nicht einmal ein Jurastudium«, als wäre er stolz darauf, richtete er sich selbstsicher auf »Mein Vater dachte nur, dass der Name der Kanzlei im Plural besser klingt als Lankford & Son«.
Ich ließ mir meine Verwunderung nicht ankennen, da ich erkannt hatte, das mich Mr. Lankford nur durch meine neugefundene Selbstsicherheit noch nicht rausgeworfen hatte. Also antwortete ich nur »Das wundert mich nicht... Sie wären etwas zu jung dafür, um bereits so einen wichtigen Posten zu haben«. Es schien im zu gefallen, als ich begann ihm zu schmeicheln. »Auf wie alt schätzen Sie mich?«, ging Mr. Lankford auf meine Bemerkung ein »Und sein Sie bloß ehrlich, immerhin steht Ehrlichkeit bei Ihren Stärken«.
Ich überlegte kurz, ehe ich antworte »20... Aber erlauben Sie mir dennoch die Frage, wieso Sie dann nach einer Assistentin suchen, wenn Sie allem Anschein nach keiner Arbeit nachgehen?«, ich spürte, wie ich langsam seine ganze Aufmerksamkeit für mich gewann. »Miss, verstehen Sie mich nicht falsch, aber ich habe Arbeit, wenn auch nicht sehr viel. Ich muss alles erledigen, was meinen Vater oder meinem Bruder zu marginal ist«, er deutete auf die Unterlagen auf seinem Schreibtisch »Rechnungen, Klientenlisten...«.
Ich nickte aufmerksam. Mr. Lankford fand jedoch schnell wieder seine kindische Art »Und um den guten Schein zu wahre natürlich... ich habe nicht mal die Bewerbungen gelesen, ich habe mir nur die Bilder angesehen«, er verschränkte seine Arme »Was muss eine Assistentin schon können, außer gut auszusehen und etwas Kaffee zu kochen«. Er sah mich schief an »Und bei beiden haben Sie kläglich versagt, Miss Acaster«.
Mit diesen Worten zog er meine Bewerbungsmappe hervor und knallte sie vor mich auf den Tisch »Sie können jetzt gehen«. Ich sah ihn fragend an »Ich nehme an, dass Sie mich kontaktieren, wenn meine Bewerbung positiv ausfällt«. Mr. Lankford lachte plötzlich auf »Ich kontaktiere Sie nur persönlich, wenn sie negativ ausfällt. Also rechnen Sie mit einem Anruf von mir in den nächsten Stunden, Miss Acaster«.
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Jaden
Romance»Liebe macht süchtig. Und jeder weiß, dass uns jede Sucht am Ende zerstört«, flüsterte er mit rauer, gedämpfter Stimme. Ein bitterer Geruch von kaltem Rauch drang aus seinen Lippen. Seine grünen Augen glänzten matt in dem blauen Neonlicht über uns...