5 | Empêchement

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Zuerst dachte ich panisch, Jaden hegte einen Verdacht, doch das plötzliche, dämliche Grinsen von heute Morgen, legte sich plötzlich auf seine Lippen und ließ diesen Gedanken schnell verfliegen. »Ich wollte Sie gerade anrufen, Miss Acaster«, erzählte er und hob sein Handy hoch.

Ich begann langsam nervös zu werden und versuchte vergeblichst seinem Blick auszuweichen. »Ich denke, dass mir eine Absage am Tag genügt«, stammelte ich und wollte meinen Weg hastig fortsetzen, doch Jaden hielt mich auf »Wer behauptet, dass ich Ihnen Job nicht gebe?«. Zuerst dachte ich wirklich, er meinte es ernst, doch das schelmische Grinsen in seinem Gesicht machte mich skeptisch.

Ich kniff die Augen zusammen »Mein gesunder Menschenverstand«, konterte ich bissig und wandte mich von ihm ab. Jaden schien meine Reaktion nicht zu verstehen und folgte mir »Ich bezweifle das Sie ganz bei Verstand sind, Miss Acaster«, machte er sich über mich lustig »Jeder normale Menschen würde sich über solch eine Nachricht freuen«. Er machte eine kurze Pause, ehe er arrogant hinzufügte »Und noch dazu von mir«.

Ich blieb wie angewurzelt stehen und machte am Platz kehrt »Sie widern mich an, Mr. Lankford«, zischte ich leise und starrte ihm kalt in die Augen. Es schien ihm zu gefallen, dass ich allem Anschein nach nicht auf den Mund gefallen war. Mit einem ruhigen Unterton in der Stimme sagte er eiskalt zu mir »Wissen Sie, was mich anwidert?«, er hob herausfordernd seine Augenbrauen »Das schreckliche Grün ihres billigen Kleides und den anbiedernden Geruch ihres abscheulichen Parfüms«.

Mit offenen Mund versuchte ich nach Worten zu fassen, doch nichts kam annähernd an diese verletzende Bemerkung heran. Selbstsicher verschränkte Jaden die Arme »Entweder Sie nehmen das Angebot hier und jetzt an, oder ich lasse mich auch noch über ihr clownhaftes MakeUp aus«. Ich schüttelte fassungslos den Kopf »Bekommen Sie so immer alles, was Sie wollen?« »Meistens«, antwortete er ohne lange darüber nachzudenken.

»Also, wie lautet Ihre Antwort?«, bohrte er ungeduldig nach. Am liebsten hätte ich ihn auf der Stelle geohrfeigt, doch aus irgendeinem unerklärlichen Grund blieb ich wie erstarrt vor Jaden regungslos stehen. Als er merkte, das er mich noch immer nicht genug ,,überzeugt'' hatte, bot er mir schließlich noch an »Sie bekommen auch fünf Prozent mehr Gehalt«. Wie aus dem Nichts, hörte ich mich plötzlich wie von selbst darauf antworten »Bei fünfzehn Prozent, nehme ich das Angebot an«. Völlig perplex realisierte ich, welchen Schaden ich gerade nach einer halben Flasche Rotwein angerichtet hatte.

Jaden wirkte mehr als zufrieden. Natürlich, wenn er schon wieder alles bekommen hatte was er wollte. Benommen folgte ich ihm wieder hinein. Gerade dachte ich erleichtert, dass ich meinen Schock überwunden hatte, doch da bahnte sich schon der nächste an. Völlig entrüstet beobachtete ich, wie Hazel geradewegs mit dem vollen Glas Wein auf Adelia zu schwankte. Ich stürzte nach vorne, um die drohende Katastrophe abzuwenden, doch es war zu spät. Das dunkle Rot ergoss sich bereits über Adelias perlweißes Abendkleid.

JadenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt