15 | Réparation

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Ich spürte wie mein Herz zu rasen begann und mir eine eisige Blässe ins Gesicht schoss. Langsam hob ich meinen Finger von der Taste des Lautsprechers. Das Surren verstummte. Ich wich augenblicklich zurück, als wäre der kleine weiße Kasten an der Wand ein abscheuliches Bild. Mit bebenden Lippen hörte ich in die Stille hinein.

 Ich bildete mir fieberhaft ein, dass ich Schritte auf der Treppe hörte. Ich wartete auf ein dumpfes Klopfen an der Tür, aber es blieb aus. Nach ein paar tiefen Atemzügen, wagte ich es, darauf zu antworten. Ich hoffe jedoch innig, dass er inzwischen wieder verschwunden war. Ich drückte den Kopf »Was willst du hier?«. Ich biss auf meine Unterlippe. Wie konnte ich nur so unglaublich dumm sein? Ich hätte Jaden dort unten stehen lassen sollen. 

Das Risiko war viel zu groß, dass er in meine Wohnung kam und Adelias Geschenk fand. Seine Stimme klang überraschenderweise reumütig und ehrlich »Ich möchte einfach mit dir reden«. Ich zuckte zusammen. Mürrisch antwortete ich »Ich aber nicht mit dir«. Mit diesen Worten beendete ich das Gespräch. »Aber Valerie, bitte hör mir...«, seine Stimme klang verzweifelt. Kalt löste ich meinen Finger von dem Knopf. Die Stille schlug über mir zusammen, wie eine Welle aus schwarzem, kalten Wasser.

Es lag eine erdrückende schwere in meinen ruhelosen Gedanken. Jadens Stimme hallte gespenstisch durch meinen Kopf. Es waren zwei Stunden vergangen. Zwei Stunden, in denen ich fieberhafte nachdachte, ob ich die richtige Entscheidung getroffen hatte. »Ja«, murmelte ich schließlich entschlossen »Der Mistkerl hat es verdient stehen gelassen zu werden«. 

Selbstsicher erhob ich mich von meinem Bett. In diesem Moment flog die Zimmertür auf und Hazel stand mit einem enormen Bouquet blutroter Rosen vor mir. Das schwarze Seidenpapier, das die Blumenpracht zusammenhielt, knisterte in ihren Händen leise. Ich öffnete den Mund, um etwas zu sagen, doch sie kam mir zuvor. 

Aufgeregt begann sie »Schau was ich draußen gefunden habe, als ich nach Hause gekommen bin! Es stand vor der Tür!«. Sie legte das Bouquet auf mein Bett und zog eine weiße kleine Karte hervor »Die Blumen sind an dich adressiert«. 

Hazel reichte mir die Karte »Schau, Val«. Ich nahm sie skeptisch entgegen und betrachtete die dunkelblaue Tinte. Ich schüttelte den Kopf »Du hättest die Blumen nicht heraufbringen sollen«. Hazel wirkte verwirrt »Wieso?«. Ich sank zurück auf meine Bettkante »Sie sind von Jaden«. 

JadenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt