16 | Crapaud

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Hazels Lächeln verblasste mit einem Schlag. Meine Stimme klang verloren und dünn, als ich ihr alles erzählte. Danach musterte sie mich eine Zeit lang nachdenklich, als ging sie jeden meiner Sätze noch einmal genau durch, ehe sie schließlich sagte »Ich hatte Recht«, sie verschränkte die Arme »Wie immer eben«. 

Sie setzte sich neben mich »Vielleicht war das Jadens Rache für den einen Abend im Restaurant«. Ich starrte verloren auf meine Füße hinunter »Aber es wirk so echt... der Kuss... seine Worte...«, ein schweres Seufzen entglitt meinen Lippen »Zu echt«. 

Meine Freundin gab mir einen leichten Stoß mit dem rechten Ellbogen in die Seite, der wahrscheinlich dazu gedacht war, mich etwas aufzuheitern. Ich schenkte ihr ein müdes Lächeln »Ja, du hattest Recht, Hazel«, gab ich kleinlaut zu. Wir beide saßen noch eine ganze Weile schweigend auf meinem Bett und starrte aus dem Fenster, bis die letzten Sonnenstrahlen am Horizont wie dunkle Aquarellfarben verblassten. 

Hazel griff nach den Rosen »Wir sollten sie trotzdem einwässern. Die Blumen können ja nichts dafür, dass ihr Käufer ein...« »Ja«, unterbrach ich sie heiser »Wir können die eine schreckliche Vase aus deinem Töpferkurs nehmen«. 

Mit einem gespielten beleidigten Schmollen trug Hazel die Rosen aus dem Raum. Ich hörte das Klirren, als sie die Vase aus dem Regal im Wohnzimmer nahm. Ich beobachtete wie sie den unförmigen Tonklotz Richtung Küche trug um Wasser einzufüllen. 

Die grüne Glasur war das schlimmste an dem Tonobjekt. Ein widerliche Farbe, die der Haut von Kröten glich. Oder, ich spürte wie sich meine Brust schmerzhaft zusammenzog, den Augen von Jaden. 

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»Und jedes Mal

wenn wir uns verlieben, 

verlieren wir 

ein Stück von uns selbst«

– Laura Chouette

JadenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt