33 | Dégoûtant

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Das Sonnenlicht fiel in blassen Streifen aus Orange auf meine kalte Haut. Zaghaft stieg ich die Treppe in Raymonds Wohnzimmer hinunter und stellte mit Schrecken fest, dass er dort bereits auf mich wartete. Beschämt zog ich meine Arme fester um meinen Körper. Ich wich seinen Blick aus und fühlte wie eine schmerzende Leere meine Brust füllte. »Du bist endlich wach«, seine Stimme klang sanft - als hätte er letzte Nacht vergessen. Ich machte einen großen Bogen um ihm, als ich in Richtung der Tür gehen wollte.

 »Willst du den gar nicht deine Schuhe mitnehmen?«, provokant warf er sie in meine Richtung. Mit einem lauten »Klack« landeten sie neben mir. Ich zögerte einen Moment, bevor ich sie aufhob. Im nächsten Moment spürte ich, wie Raymond an meinen Haaren zog und mich gewaltsam gegen die Wand drängte. Ich keuchte leise auf. »Kein Wort zu irgendjemand, verstanden?«, sein Zeigefinger fuhr über meine trockenen Lippen »Nicht einmal zu deiner Freundin, Hazel«. 

Ich versuchte zu nicken, aber sein Griff verstärkte sich dadurch nur. Ein Lächeln stahl sich auf sein Gesicht »Du kannst auch bleiben«, bot er mir mit säuselnder Stimme an »Dann kannst du auch etwas davon haben, Valerie«, noch während er sprach, zog er einen zusammengefalteten Stapel von mehreren hundert Pfundscheinen aus seiner Hosentasche »Was hälst du davon?«. Ich blickte angewidert auf das lilafarbene Papier in seiner Hand. Mit einem kalten Funkeln in den Augen spukte ich ihm ins Gesicht. Raymond war nicht im geringsten überrascht, sondern steckte das Geld einfach wieder weg und drückte mich noch stärker gegen die Wand. 

»Ihr seid alle gleich«, flüsterte er ruhig in mein rechtes Ohr »Immer die selben Worte um euch anzulocken... und am Ende hat es euch immer gefallen«, seine Hand strich über meine Brüste »Nicht wahr, Valerie?«. Ich befürchtete in diesem Moment, dass all die schrecklichen Bilder wieder zurück in mein Gedächtnis strömen würden. Wie ein dunkler Schwall aus Wasser, der alles Licht erlöschen ließ. Doch ich konnte mich an nichts erinnern. An keine einzige Sekunde. Mit einem emotionslosen Lächeln versicherte ich Raymond »Ich weiß nicht wovon du redest«. Er ließ schließlich von meinen Haaren ab und musterte mich schweigend in der gleichen Weise, wie man etwas ansah von dem man nicht wusste, was genau es war oder was man damit anfangen sollte. 

Ich wagte einen kleinen Schritt zur Seite und rieb mir den schmerzenden Nacken »Wenn es nichts weiter gibt, dann sollte ich wohl jetzt gehen«, murmelte ich verärgert und streifte mir meine Schuhe hastig über. Raymond schüttelte den Kopf »Ich weiß das du lügst, du kannst dich an alles erinnern... ich weiß es einfach« »Nein, Raymond«, meine Augen verengten sich zu Schlitzen »Ich weiß, dass es einem Psychopathen wie dir wichtig ist, dass seine Opfer leiden, aber es scheint als wäre ich gestern Abend zu betrunken gewesen. Es überrascht mich sogar, dass ich nicht an einer Alkoholvergiftung drauf gegangen bin«. Mit einem hasserfüllten Knurren fasste mich Raymond wieder an den Haaren und schleifte mich quer durch den Raum. 

JadenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt