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Meine Eltern, Brüder und Suji mit dem kleinen sind schon gegangen. Jetzt sitzen nur noch Namjoon und ich an unserem Esstisch, es herrscht Stille. Sowas ist uns noch nie passiert, ich kann aber auch nicht sagen woran es liegt. Vielleicht habe ich einfach nichts zu erzählen, weil ich 24/7 für Jungkook arbeite und ich das Namjoon noch immer verschweige.

„Was ist los Taehyung?" seine Augen durchbohrt mich und ich konnte ihm nicht in diese schauen, weshalb ich den Blick abwendete. „Nichts? Was soll sein?" ich nuschelte und sah auf meine Hände „Taehyung. Ich mag es nicht wenn du mich anlügst" er stand auf und setzt sich neben mich.

„Namjoon.." nun sah ich auf die andere Seite „ich will nicht drüber reden" etwas aufgebracht versuchte ich das Zittern in meiner Stimme zu verstecken. „Okay, ich hab keine Lust mehr" er drehte meinen Kopf zu sich „dir geht es seitdem du dort, bei deiner neuen Stelle bist, immer schlechter. Was ist los?" meine Augen waren gefüllt mit Tränen, was Namjoons Gesichtszügen sofort weich werden ließ.

„hey~.. kleiner" er zog mich in seine Arme und ich ließ die Tränen laufen. Behutsam strich er mir über den Rücken und wartet ruhig bis ich alles rausgelassen hatte. „Nam-joon ah- i-ich kann nicht mehr. Ich bin müde, ich hab keine Kraft mehr" ich schüttelte den Kopf und weitere Tränen kamen nach.

Ich kann mir nicht erklären, wieso ich das alles so an mich heran lasse. „Namjoon.." ich schniefte, ich werde es ihm nicht sagen. „Ich bin für dich da, aber ich kann dir nur helfen, wenn du mir erzählst, was dich so bedrückt" ich aber, schüttelt nur den Kopf etwas und daraufhin herrschte erneut Stille.

——

Die Stille hielt lange an und ich lag immer noch in seinen Armen, versuchte irgendwie meine Worte zu sammeln.

„Kennst du das Gefühl, jemanden beeindrucken zu wollen? Jemanden den du kaum kennst? Wenn du den Drang hast, ihm alles recht zu machen, was jedoch fast unmöglich scheint?" Ich hielt kurz, ehe ich weiter gegen seine Brust nuschelte.

„Wenn dir jemand sag, du kannst das nicht. Du es diesem aber beweisen willst, dass du es schaffst, das du es meistern wirst. Du versucht diese Person krampfhaft zu überzeugen, zu beeindrucken. Es ihr Recht zu machen. Kennst du das Gefühl?" Namjoon stockte etwas „ja schon- irgendwie"

„Und kennst du das Gefühl wenn diese Person dich anerkennt? Dich zu schätzen weiß? Deine Leistungen lobt? Dir ein Dankeschön zuruft? Dir Geborgenheit vermittelt? Dich in den Arm nimmt? Kennst du das Gefühl?" ich sah zu ihm rauf und er sah mich etwas verwirrt an , nickte aber.

„Ja? Ich nämlich nicht" damit stand ich auf und lief in den Flur. „Danke das ihr hier wart, und danke das du immer für mich da bist" Ich schenkte ihm ein kleines Lächeln, lief dann schnell in mein Zimmer und schloss die Türe hinter mir. Auf meine Lippe beißend lief ich zum Bett und ließ mich in die weiche Decke fallen, ich wollte nicht mehr weinen. Ich habe gar keinen Grund.

Ich arbeite da nur, es gibt nun mal Arschlöcher wie ihn. Ich hatte doch schon öfter mit blöden Arbeitgebern zu tun. Wieso lasse ich es dieses mal so an mich heran? Wieso lasse ich ihn so an mich heran?

——

Mein Blick fiel nach ein paar ruhigen Minuten auf die Tüte des Baumarkts. Ich richtete mich auf und zog diese vorsichtig an mich heran, öffnete sie und holte alle Sachen heraus.

So schwer kann das ja nicht sein, früher hab ich meinen Vater oft geholfen irgendwelche Sachen zu reparieren. Also machte ich mich an die Arbeit um einen neuen Rahmen für das Foto der Jeons zu bauen.

Es war wirklich gar nicht so schwer wie ich dachte, schnell hatte ich den Rahmen zusammen gebaut und klebte die Seiten zusammen, ehe ich sie mit Schrauben verstärkte. Als nächstes setzte ich die Glasscheibe vorsichtig ein und war von mir selbst erstaunt, dass sie wie angegossen passte.

Ich klatschte einmal in die Hände und ein breites Lächeln zierte meine Lippe. Es sah noch besser aus als davor, ich lief zu meinem Schreibtisch und entrollte das vorsichtig verstaute Foto.

Diese legte ich auf die Glasscheibe und die Rückwand dann auf das Bild, auch diese passte perfekt. Als letztes befestigte ich diese und die Ösen zum aufhängen und betrachtete mein Meisterwerk von weitem. Es sah wirklich schön aus, das muss man schon sagen. Vielleicht hebt das seine momentane Laune etwas.

Ich stellt es vorsichtig zur Seite fing an alles aufzuräumen und zog mich dann um. Jetzt war ich ziemlich geschafft von diesem Tag und freute mich mehr als alles ander auf mein Bett.

„Count!" | gguktaeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt