Flashback 2/2

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Ich summte ein leises Lied um die grusligen Geräusche auszublenden, bis ich Schritte hörte und stoppte. Die Türe ging auf und das Seil lockerte sich, sobald ich frei war zog ich das Tuch von meinen Augen und sah ihn an. „Das war nicht lustig! Ich hatte Angst!" schrie ich und rannte los Richtung Haus. „wehe du petzt, dann darfst du nie Polizist sein!!" schrie er mir nach.
Ich verkroch mich für den Rest des Tages im Badezimmer und sprang sofort ins Auto als Papas Chauffeure mir die Autotüre aufhielt. Mein Onkel lächelte mich an und Jae ebenso, ich erwiderte das nicht und war froh als die Türe geschlossen war.

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Nun war ich 16 Jahre alt, es war die Hochzeit meines Onkels. Ich stand ganz nah an meinem Vater, ich wollte Jae nur nicht die Chance geben an mich ranzukommen. Was ich früher noch für Spaß gehalten hatte, entwickelte sich zu einer Vorliebe von Jae. In all den Jahren in denen ich Tage und Nächte bei ihm verbrachte, bekam ich mit wie das alles entstand. Seine damalige Stiefmutter hatte ihn für jede Dummheit zurecht gewiesen, nur nicht auf die sanfte Art. Ich hörte sie schreien und ihn weinen, des öfteren kam er mit roten Wangen zurück oder versuchte blaue Flecken zu verstecken. Er verarbeitete seine Erlebnisse indem er mich ärgerte, die verschiedensten Dinge an mir austestete.
Ich bin der jüngere und ihm macht das nur noch viel mehr Spaß, da er weiß das ich das bin und dazu auch noch viel schwächer bin. Ich traue mich nicht um Hilfe zu rufen, ich war ihm immer ausgeliefert.
Ich hatte nicht gut genug aufgepasst, denn als ich auf Toilette lief fing er mich beim Rückweg ab und drängte mich in sein Zimmer. So schnell konnte ich gar nicht gucken da verband er mir die Augen und schubste mich aufs Bett „Ng- Jae! lass das!"  Ich rappelte mich auf und griff an meine Augen. „Es r-" er unterbrach mich „ist mir egal~ das weißt du"  keine Sekunde später konnte ich meine Hände nicht mehr bewegen. Sofort bekam ich Panik „w-was soll das?? Mach mich los" ich zog an meinen Händen und verzog mein Gesicht. „Jae- Das ist so e- ngg"  „eng?" er hatte die Fesseln festgezogen. Ich zog mich etwas rauf und die Beine an, das ganze machte seinen Eindruck von mir nicht besser, ich war ihm hilflos ausgeliefert.
Doch das schlimmer war, mir gefiel das. Seine ganzen Spielchen hatten in mir etwas erweckt, was ich nicht mehr ändern kann. Ich entwickelte einen Hass gegen ihn, da er mit mir so umgegangen ist und ich nun nicht viel besser als er bin.

„Au! Hör auf!! Es ist genug!" ich stöhnte und das Tuch über meinen Augen war komplett nass. Mit Mühe versuchte ich mein schluchzen zu verstecken. „Schh~ sieh mich an" er schob es von meinen Augen und ich sah ihn ängstlich und gleichzeitig wütend an. Er hatte ein breites Grinsen auf den Lippen, welches ich heute noch nicht das dem Kopf bekomme. Mein Körper zitterte doch er hörte nicht auf, ich bin selbst schuld, ich hatte nicht nein gesagt. Lautes Stöhnen erfüllte den Raum und die Luft war ganz stickig, ich konnte nicht mehr und er auch nicht. „Jae bitte- hn"

Ich schreckte auf und saß aufrecht im Bett, mein lauter Atem erfüllte den Raum und der Schweiß lief mir die Stirn und den Rücken runter. Fuck-" der Kloß der sich in meinem Hals gebildet hat drohte mich zu ersticken, nach Luft ringend und riss die Fester auf. „Beruhig dich Jungkook-" die angenehm kühle Luft umschloss meinen Körper und half mir, mich zu beruhigen. Ich öffnete die Türe und kickte die Tasse Tee die mir Taehyung gebracht hatte um, um die Nacht perfekt zu machen schnitt ich mich am Schienbein. Ich ignorierte das ziehen und lief in die Küche um mir ein Wasser zu holen, mit diesem setzt sich mich in einen der Sessel im Wohnzimmer. Ein seufzen kam über meine Lippen und ich stöhnte genervt „das kann doch nicht sein, dass ich das immer noch träume" nach ein paar Minuten jedoch schlief ich dort ein.

„Count!" | gguktaeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt