Kapitel 8 - muddin ina rayuwa

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Das Klingeln meines Handys reißt mich aus dem Schlaf. Mit noch geschlossenen Augen wische ich über die Stelle wo das grüne Symbol auf meinem Display ist und gehe ran.

»Ja?« nuschle ich verschlafen. »Hast du noch geschlafen? Tut mir leid« Es ist Liv, die wahrscheinlich darüber mit mir reden will warum ich sie alleine auf der Party gelassen habe. »Hast du heute schon was vor?« »Nein, wir können uns gerne treffen. Du musst mir nur sagen wo und wann« antworte ich. »Um 14 Uhr im Café Springs? Die Adresse schicke ich dir noch« »Sollte ich schaffen« »Okay dann bis später« sagt sie fröhlich und legt auf.

•••

Nachdem ich mich geduscht und fertig gemacht habe, laufe ich die Wendeltreppe nach unten und staune nicht schlecht, als ich Henry in der Küche stehen sehe. »Machst du etwa« »Eier Benedict« unterbricht er mich grinsend und zeigt mit seiner Hand auf die Stühle vor ihm, die am Rand der Küchenzeile stehen. »Du hast mir mein Lieblingsfrühstück gemacht, also mache ich dir heute deins« grinst er und schiebt mir meinen Teller rüber. »Was hast du heute vor?« fragt er. »Ich treffe mich gleich mit Liv, willst du mit kommen?« »Nein danke, ich bin immer noch dabei so viel wie möglich über die Prägung zu erfahren« »Versuchst du etwa mich zu bestechen, Henry?« grinse ich, als er jedem von uns in einem Glas Blut aus der Konserve eingießt. Er atmet tief ein und aus. Zwischen seinen Augenbrauen kommt diese kleine Falte zum Vorschein, die mir beweist, dass er daran immer noch ganz schön zu knabbern hat.

Doch noch bevor ich etwas einwenden kann, sagt er »Es hat nichts damit zutun dass er ein Wolf ist, Dana

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Doch noch bevor ich etwas einwenden kann, sagt er »Es hat nichts damit zutun dass er ein Wolf ist, Dana. Guck mal hier« Henry greift hinter sich nach einem meiner Bücher, welches er sich anscheinend von oben geholt hat. Allein vom Einband her kann ich sagen welches es ist.

Siffar wata - Die Gestalten des Mondes.
So nannten wir Werwölfe zu Beginn ihrer Zeit.

Henry blättert eine Seite auf und zeigt mit seinem Zeigefinger auf die richtige Stelle. »Bevor ich darüber mit dir rede, wollte ich mich vergewissern dass das was ich gehört habe auch wirklich stimmt. Und ich hatte recht, Dana. Das was Tyler für dich fühlt, ist jenseits von allem was ich in Worte fassen könnte. Es ist eine Verbindung die so stark ist, dass er beginnt zu leiden, wenn du länger nicht bei ihm bist. Ihr kennt euch gerade mal ein paar Wochen, willst du so eine Verpflichtung so früh überhaupt schon eingehen? Kannst du mit Gewissheit sagen, dass er derjenige sein wird, mit dem du deine Unendlichkeit verbringen willst? Denn wenn es so ist, sag es mir und ich gebe Ruhe« »Henry..« Ich lege meine Hand auf seine, doch er zieht sie weg. Immer wenn er aufgewühlt ist, redet er sich in Rage, was auch in diesem Fall hier gerade passiert.

Für einen Moment ist er still. Atmet einmal tief ein und aus um sich zu sammeln.

»Ich will dich doch einfach nur beschützen« »Ich weiß« Und das stimmt auch. Ich weiß dass er es nur gut meint. Henry und ich waren jahrelang auf uns alleine gestellt. Es hieß wir beide gegen den Rest der Welt, und das hat uns zusammen geschweißt. Deshalb versucht er oft mich in Watte einzupacken, um mich vor allem zu schützen, was mich, und somit auch ihn, verletzen könnte. Ich weiß das er es nicht verkraften würde, noch einen seiner Geschwister zu verlieren.

»muddin ina rayuwa, Dana« sagt er, und erinnert mich erneut daran, was er mir vor vielen Jahrhunderten geschworen hat. »muddin ina rayuwa, Henni« antworte ich ihm lediglich, da es mehr Worte nicht bedarf. Wir beide wissen was damit gemeint ist, und das ist alles was zählt.

•••

Zehn Minuten nach der eigentlich verabredeten Zeit komme ich endlich an dem kleinen, gemütlichen Café an. Auch wenn es nur zehn Minuten sind, ich hasse es zu spät zu kommen.

»Tut mir leid für die Verspätung Liv« entschuldige ich mich bei ihr, als ich sie dann auch gefunden habe und umarme sie über den Tisch hinweg. Ihr gegenüber nehme ich Platz. »Nicht der Rede wert« sagt sie lächelnd und schiebt die Speise- und Getränkekarte über den Tisch. Nach einem kurzen Blick darauf, entscheide ich mich für ein Stuck Schokokuchen und einem Schokoshake, als kleines Dessert für die Eier die ich zuhause gegessen habe. Liv bestellt sich ebenfalls etwas zu essen und als die Kellnerin unsere Bestellung aufgenommen hat, ergreift sie das Wort.

»Ich hasse Konfrontationen« seufzt sie. Oh nein.. »Aber ich muss das einfach los werden« Sie legt ihr Besteck zur Seite und guckt mich an. »Es tut mir leid das ich von der Party abgehauen bin«

Was?

»Mein Dad hat mich angerufen und gesagt das meine Oma einen Kreislaufkollaps hatte und deshalb bin ich sofort nach Hause gegangen ohne mich von dir zu verabschieden« »Geht's ihr wieder besser?« frage ich sie besorgt. »Naja.. den Umständen entsprechend. Sie ist halt auch schon fast 90. bist du gar nicht sauer?« Überrascht guckt sie mich an. »Wieso sollte ich deswegen sauer sein? Familie steht immer an erster Stelle« »Danke dass du so verständnisvoll bist« Erleichtert atmet sie aus. »Dafür musst du dich doch nicht bedanken« Ich lächle ihr zu. »Außerdem hat Tyler dann die Party eh vorzeitig beendet. Henry hat mich abgeholt und wir sind dann zusammen nach Hause gefahren« erkläre ich ihr, damit sie meinetwegen keine Schuldgefühle mehr hat.

»Wie läuft es eigentlich mit Tyler?« fragt sie neugierig, während sie mit den Augenbrauen wackelt, was mich zum Lachen bringt. »Eigentlich ganz gut« »Eigentlich?«

Wie soll ich ihr nur erklären was wirklich los ist? Hey Liv, ich bin die Erste aller Vampire und Tyler ist ein Werwolf, der sich auf mich geprägt hat, was Henry so gar nicht gefällt, da Werwölfe und Vampire sich noch nie so wirklich leiden konnten?

»Naja..« murmle ich. »Tyler und ich kennen uns noch nicht so lange. Henry findet dass das mit uns beiden zu schnell geht und möchte nicht, dass ich mich da in etwas verrenne« erkläre ich ihr schließlich. Immerhin die halbe Wahrheit.. »Wir hatten vorhin deswegen so etwas wie eine Meinungsverschiedenheit« füge ich seufzend hinzu. »Ich weiß ja dass er es nur gut meint. Ich kenne meinen Bruder« »Warum lasst ihr es nicht langsam angehen und guckt, wohin euch das führt, hm?« fragt sie, wobei ich an das denken muss, was Henry vorhin gesagt hat.

Können Tyler und ich das wirklich schaffen? Empfinde ich das selbe für ihn wie er für mich?


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Ich hoffe dass das Kapitel euch gefallen hat und würde mich riesig über Votes und Kommentare freuen ❤️

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