Kapitel 36 - New York

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Sawyer und ich haben es gerade mal so aus Palm Springs geschafft, als wir das erste Mal von manipulierten Polizisten in einer Straßenkontrolle angehalten worden sind. Dank meines Schutzzaubers konnten sie mich nicht erkennen, doch irgendwie haben sie Sawyer aufdecken können und eins und eins zusammen gezählt. Wie mein Erzeuger es innerhalb weniger Minuten geschafft hat, das auf die Beine zu stellen, bleibt mir ein Rätsel. Nichts ist mehr sicher, niemandem können wir mehr Vertrauen. Die Verzweiflung hatte sich in meinem Körper ausgebreitet und drohte, mir aus jeder Zelle meines Körpers heraus zu platzen, als jeder einzelne sich gerade so tief in die Halsschlagader schnitt, dass das Blut an ihnen runter floss, wie ein Wasserfall. Arden wollte mich aus der Fassung bringen, mich aufhalten, in dem ich jeden einzelnen von ihnen blutleer saugen würde. Er hat mir Jahrzehnte lang die Kontrolle genommen und mich zu seiner persönlichen Waffe gemacht. Es hat mich eine Ewigkeit gekostet, den Schaden den er mir angerichtet hat, wieder gerade zu biegen. Doch erneut hat er den Fehler gemacht, mich zu unterschätzen. Ich bin Widerstandsfähiger, als er es mir jemals zugestehen würde. Wieder im Auto, habe ich den Rat kontaktiert und allen mitgeteilt, was passiert ist. Die Formenwandler, auch wenn sie uns vor einer Weile noch betrogen haben, stellten sich auf unsere Seite und halfen meinem Bodyguard und mir mit einem Ablenkungsmanöver, sodass wir getrennte Wege gehen konnten. Wir waren uns einig, dass es für mich am besten wäre, wenn ich mich mit dem Auto auf dem Weg in die Stadt die niemals schläft, machen würde. Sawyer tat sich mit einer der Formenwandlerinnen zusammen und fuhr mit ihr in die komplett andere Richtung. Zwei weitere von ihnen nahmen sich ebenfalls ein Auto und verteilten sich. Die anderen gingen an den Flughafen und konnten uns so genug Zeit verschaffen, sicher die Stadt zu verlassen.

•••

Beinahe achtundvierzig Stunden ist es her, dass wir Palm Springs verlassen haben. Inzwischen habe ich zwei Mal das Auto gewechselt und stecke gerade in einem fest, das seine besten Tage bereits 1978 hatte. Als ich endlich in der Nähe des Central Parks angekommen bin, parke ich den Schrotthaufen gegenüber eines Starbucks, nehme die Tasche, in der sich die schwarze Truhe befindet von dem Beifahrersitz und laufe die restlichen paar hundert Meter zu Logans neuer Adresse, die ich mir einprägen musste. In der Lobby sitzt ein kleiner Mann mit grauen Haaren, der ziemlich unscheinbar aussieht. Er begrüßt mich höflich und fragt, wie er mir helfen kann. »Ich möchte zu Logan Black« »Weiß Mister Black, dass sie kommen?« »Ich gehe davon aus« »Einen Moment bitte« teilt er mir mit, als er den Hörer nimmt und eine Nummer wählt. »Mister Black, hier ist jemand.. ja, ja genau. Lange blonde Haare. Einen Moment.. Miss Clark?« Ich grinse. »Ja« bestätige ich ihm. »Tue ich, vielen Dank. Einen schönen Tag noch Mister Black« Der Mann im Anzug händigt mir eine schwarze Schlüsselkarte aus. »Damit kommen sie sowohl ins Penthouse, als auch in die Tiefgarage, in unsere zur Verfügung stehenden Büroräume und selbstverständlich auch unserem Sport- und Wellnessbereich« »Hört sich danach an, als würde ich hier nicht mehr weg wollen« »Das höre ich nicht zum ersten Mal« sagt er, während ihm ein kleines Lächeln über das Gesicht huscht und er mir mit einer Handbewegung andeutet, zum Fahrstuhl zu gehen.

Vor das kleine schwarze Feld halte ich die Schlüsselkarte und bin überrascht, dass ich nicht mal den Knopf drücken muss, um ganz nach oben zu kommen. Ich kann es kaum erwarten, meine Familie endlich in Sicherheit wieder zu sehen und ihnen zu sagen, was Tyler mir dort übergeben hat, denn damit wird sich so unglaublich viel ändern.

Die Tür des Fahrstuhls öffnet sich und ich befinde mich direkt in Logans und Emilys Penthouse, wo meine Familie bereits versammelt auf mich wartet. Henry und Edley reden lautstark mit Sawyer, als sie mich bemerken, drehen sie sich zu mir um. »Verdammte scheiße Dana« flucht Jackson mit rasendem Herzen, läuft auf mich zu und nimmt mich in den Arm als würde es keinen morgen mehr geben. Eine seiner Hände liegt auf meinem Rücken, während die andere meinen Hinterkopf berührt. Emily, Logan, Henry und Edley schließen sich Jackson und mir an und aus der innigen Umarmung, die mein Herz hat höher schlagen lassen, wird eine Familienumarmung. Zum ersten Mal seit langem atme ich beruhigt aus und schließe meine Augen. »Ich habe mit Sawyer zusammen beschlossen, dass es am besten ist, wenn wir uns trennen. Macht ihm keine Vorwürfe« »Er hätte dich nicht alleine lassen dürfen« sagt Edley. »Nur weil er mich alleine gelassen hat, haben wir es geschafft« antworte ich ihm. »Warum hast du dich nicht gemeldet?« erkundigt sich Logan. »Arden hat binnen Minuten eine Straßensperre einrichten können. Sawyer und ich« »Sawyer hat uns bereits alles erzählt« unterbricht Henry mich. »Okay, dann wisst ihr also, wie schnell wir reagieren mussten und das Sawyer, wie auch immer, von ihnen entdeckt wurde. Ich hatte Angst, dass sie irgendwie an meine Nummer kommen und mich so zu euch verfolgen könnten. Eure Sicherheit ist mir das wichtigste« »Und da ist dir nicht eingefallen, dich vorher nochmal zu melden?!« fragt Jackson vorwurfsvoll. »Ist dass das Gespräch was du mit mir führen wolltest?« kontere ich, woraufhin er seine Augen verdreht. »Hey hey, was haltet ihr davon wenn wir erstmal was essen? Du musst am verhungern sein« Emily versucht uns abzulenken. »Erica hat uns etwas gezaubert« Ich sehe sie fragend an. »Unsere Haushälterin« erklärt sie.

Die Ersten unserer Art #DarknessWo Geschichten leben. Entdecke jetzt