Kapitel 15 - Die Prägung

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,Be there for me and I'll be there for you'

»Du gehst da nicht hin, Dana!« Henry läuft mir auf der Treppe nach oben hinterher und nimmt mir meine Handtasche aus den Händen. »Das ist ein Selbstmordkommando« Mein Bruder ist wütend. »Wenn die Legenden wahr si-« »Ja du hast recht, wenn. Was machst du wenn es nicht so ist?« »Henry..« »Nein Dana. Du bist viel zu schlau um so naiv zu sein« Seine Stimme wird lauter, ernster. »Oh jetzt bin ich auch noch naiv?« Langsam reicht es mir. Diese Diskussion mit ihm hat jetzt ein Ende. »Ich bin wortwörtlich alt genug um zu wissen, was für mich richtig und falsch ist. Falls du es vergessen hast, sind wir unsterblich. Sie können mir nichts antuen was ich nicht schon längst erlebt habe« »Sie sind Werwölfe, verdammt! Und wir sind Vampire. Ihr habt absolut nichts gemeinsam. Das wird niemals funktionieren« Meine Nackenhaare stellen sich mir auf. Ich bin angewidert darüber, wie er mit mir redet und was er von sich gibt. »Bist du fertig, so wie unser Erzeuger zu klingen, oder willst du mir weiter eine Standpauke halten? Ich gehe zu Tyler, um mehr über ihn und seine Traditionen zu erfahren, um ihn besser kennen zu lernen und um mir mein eigenes Urteil zu bilden. Ich gehe nicht hin, um ihn zu heiraten und alles hinter mir zu lassen, verdammt. Ich habe ihn gerade erst getroffen, Henry. Ich bin nicht dumm, ich bin aufgeschlossen. Du solltest mich besser kennen und du bist definitiv besser als das, was du da gerade eben von dir gegeben hast.« Ich rede mich in Rage, kann es einfach nicht glauben, was er mir an den Kopf wirft. »Und jetzt geh mir aus dem Weg« Henry schüttelt seinen Kopf. »Du bist..« »Ich bin ich, Henry. Und vergiss nicht, dass unsere engsten Verbündeten unter anderem Werwölfe sind. Wir haben eine Allianz mit ihnen gebildet. Hab ein bisschen mehr Respekt« sage ich, nehme ihm meine Tasche aus den Händen und laufe die Treppe wieder nach unten.

•••

Als sich mir das Tor zu dem riesigen Anwesen von Tyler's Familie öffnet, wird mir zugegebener Maßen ein bisschen mulmig. Nicht weil ich ihm nicht vertraue, sondern weil ich nicht weiß, wie der Rest seines Rudels auf mich reagieren wird. Ich denke nicht, dass alle darüber froh sind, dass sich ihr Alpha ausgerechnet auf einen Vampir geprägt hat. Mein Wagen ist geparkt und ich steige mit meiner Tasche in der rechten Hand aus. Tyler wartet schon an der Tür auf mich. »Hey« begrüße ich ihn und grinse nervös. »Hey« antwortet er und gibt mir einen Kuss auf die Wange. »Bereit?« »Ich denke schon«

»Dana, das ist mein bester Freund und Beta, Elliot« Er beugt sich zu mir rüber und flüstert mir »Beta's sind die rechte Hand des Alphas« ins Ohr, was mich amüsiert. »Ich weiß« flüstere ich zurück. »Freut mich dich kennen zu lernen, Dana.« Elliot reicht mir die Hand. »Die Freude ist ganz meinerseits« antworte ich höflich. »Komm mit, wir stellen dich dem Rest des Rudels vor«

»Das ist köstlich, Ty« Sein Rudel und er haben den Tisch reichlich gedeckt. Ich tue mir etwas mehr von dem Mushu auf. »Dana, ich glaube ich spreche für den Rest von uns, wenn ich sage dass wir froh sind, dass ihr mit den Wölfen damals eine Allianz gebildet habt und uns somit unsere Reviere gesichert wurden« unterbricht Tyler die Stille. Etwas politisch, aber ich denke er will damit den anderen zeigen, dass ich mit meinem derzeitigen Wissen auf ihrer Seite bin. »Henry und ich sind der Meinung, dass allen Wesen eine Stimme verdient haben« antworte ich. Bryce scheint besonders interessiert. »Und warum sind dann nicht noch mehr Wesen in der Allianz vertreten?« »Wir führen keine Verhandlungen mehr, um unser Sicherheit wegen. Das tut Arden und er ist nicht gerade weltoffen, um das mal freundlich auszudrücken.« »Habt ihr vor, dagegen etwas zutun, oder wollt ihr nur dumm rum sitzen?« »Bryce« Tyler ermahnt ihn augenblicklich. »Zeig etwas mehr Respekt« Er sieht ihn eindringlich an, wendet den Blick von ihm nicht ab. »Entschuldige« murmelt er, während er seine Augen verdreht. »Ist schon in Ordnung« Mit dem Zipfel der Serviette wische ich mir meine Mundwinkel sauber. »Ich wünschte wir könnten mehr tun, aber momentan ist das leider nicht möglich und tot bringen wir der Allianz nichts.« Bryce nickt, wenigstens etwas, wobei er mir zustimmt. »Aber genug von Politik« Ich lächle.

Die Ersten unserer Art #DarknessWo Geschichten leben. Entdecke jetzt