Kapitel 26

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Sicht Ken

Ich freute mich, da ich Hoffnung hatte. Dennoch verspürte ich ungewollt den Drang, Hide in die Zunge zu beißen. Aber ich unterdrückte das Bedürfnis, da mich sein Blut außer Kontrolle gebracht hätte und ich nicht in seiner Blutlache aufwachen wollte. Die ganze Zeit über schwirrte ein Wort durch meinen Kopf: Kontrolle. Zu meinen Glück, half es mir ein wenig. Nach einiger Zeit lösten wir dann den Kuss, doch dann begann ich meine Beherrschung zu verlieren. Meine Hände zuckten unwillkürlich in Hides Richtung, doch immer wieder zog ich sie zurück. Als er dann auch seine Augen öffnete, sah er etwas ratlos aussah.

»Hide, bitte ich will nicht... Hilf mir!... irgendwie...« stammelte ich zusammen und zitterte enorm. Der Rot- braunhaarige nickte wissend und lief mit zügigen Schritten weg, während ich meine Arme um meine Beine schlang und meine Stirn auf meine Knie ablegte.

Warum? Ich aß doch erst...

Du weißt doch, dass dieser Hunger unersättlich ist...

Das gibt mir noch lange nicht das Recht, ihn zu fressen!

Warum denn nicht?! Du möchtest es doch! Hideyoshi schmeckt bestimmt köstlich.

Hör bitte auf und verschwinde endlich ...

Werde ich nicht, ich gehöre zu dir und du weißt, dass du dich früher oder später damit abfinden musst...

Du? Zu mir gehören? Nicht in diesem Leben...

Dann quäle dich eben weiter mit mir, aber dann hör auf so memmenhaft zu sein!

Memmenhaft?

Du weinst ständig, schaffst es nicht dich selbst zu akzeptieren und fällst Nagachika zur Last. Was willst du eigentlich erreichen? Wolltest du nicht eine Art Brücke zwischen Mensch und Ghul bilden? Aber nein, du sitzt hier und flennst... Das ist niederträchtig ...

Ich wollte nie ein Held sein! Jetzt geh!

Wann wirst du es wohl lernen?

Weiß ich doch nicht, aber lass mich jetzt in Ruhe.

Mich nervte diese Stimme nur noch, da sie mir ständig ihre Meinung aufzwingen wollte. Hide ruckelte an meiner Schulter und legte mir, nachdem ich mich normal hin saß, ein Päckchen auf die Oberschenkel. Doch ich packte nicht zu, ich hielt mich zurück.

»Was hast du? Iss einfach.« fragte er skeptisch und setzte sich auf die Couch, woraufhin ich wahnsinnig stotterte »I – ich d-darf nicht... «

»Warum? Natürlich darfst du, sonst hätte ich es dir doch nicht gegeben.«

»Nein, nein, ich darf nicht nachgeben, ich muss gewinnen, i – ich darf nicht...«

Hide seufzte irgendwie bedrückt und erklärte »Es ist in Ordnung. Iss, bitte...«

»Nein! Ich darf nicht! Aber... ich habe so Hunger, aber – Nein! Ich darf nicht!«

Ich verzweifelte erneut, da ich versuchte alles zu unterdrücken, aber bei diesem Durcheinander an Gefühlen, wusste ich nicht einmal, was genau ich zu unterdrücken wollte. Immer wieder wanderten meine Hände zu dem kleinen Paket, bis ich es letztendlich zu Hide warf, der es auffing.

»Verdammt...« nuschelte ich und starrte beschämt den Boden an. Ich hörte ihn seufzen und wie das Packung raschelte. Er rutschte zu mir und hielt mir das Fleisch vor mein Gesicht.

»Hide, bitte...« flehte ich und drehte angewidert meinen Kopf weg, doch er schob ihn wieder zurück. Hide hielt das Essen so nahe an meinen Mund, dass ich doch aufgab, aber kurz davor noch flüsterte »Ich kann nicht länger widerstehen...«

Was wenn es so wäre? (Hidekane  FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt