Kapitel 13

465 19 6
                                    

Sicht Ken

Mir war schwarz vor Augen. Jemand trat hinein und betätigte das Licht. Der ganze Raum wurde nun von einem grellen Licht eingenommen. Es ertönte Gelächter und dann spürte ich Schmerz. Als ich an mir hinunter sah, sah ich meine Hand, allerdings ohne Finger. Ich versuchte diesen zu ignorieren und schaute mich um.. Hinter einer Glasscheibe stand Hide. Er tat nichts er stand einfach nur da und starrte mich an. Mehr nicht. »K-Kimura? W-wie?« stotterte ich verängstigt als ich ihn vor mir sah und versuchte wegzugehen, aber ich saß wiedermal gefesselt auf einen Stuhl. Er lachte nur, zückte ein Teppich Messer, mit welchem er in meine Haut ritzte. Ich schrie wieder und wieder. Plötzlich spürte ich, wie sich eine weitere Person von hinten näherte. Sie beugte sich von hinten über mich und raunte mir »Hallo Ken, hast du mich vermisst?« in mein Ohr. Ich erschauderte- das konnte doch nicht war sein! Jason und Kimura sind doch ...tot? Der Gecko fing an über meine Brust zu streichen, was mich noch nervöser werden ließ. Dann ließ Jason von mir ab, holte aber einen Tausendfüßler hervor. Kimura schnitt mich aber schon die ganze Zeit über weiter, was brannte. Jason ließ den Tausendfüßler in mein Ohr hinein krabbeln, was so ein unbeschreibliches Ekel erregendes Gefühl war und trennte meine Finger und Zehen ab. Ich schrie und schrie, aber Hide tat nichts weiter, als mich anzustarren. Dann wurden mir die nachgewachsenen Finger wieder vom Gecko abgetrennt. Er befahl mir noch immer wieder 1000-7 zu rechnen, was mir schwer fiel. Mittlerweile weinend schrie ich, was mich letztes mal rettete »Rette mich, Hide!« Aber diesmal geschah es nicht. Hide lachte mich aus und die beiden anderen setzten ihre Taten fort. Danach schrie ich nur noch und fühlte Schmerz. Einfach nur Schmerz.

Schweißgebadet wachte ich auf und fand mich in den Armen von jemanden wieder. Ich wusste zwar nicht, wer das war, aber ich wollte einfach weg davon. Ich stieß den Körper weg von mir und flüchtete mich in eine Ecke des Raumes, wo ich mir schützend meine Arme vor mein Gesicht hielt. »Ken?« hallte es durch den Raum, aber ich reagiere nicht.  Ein kleines Licht wurde angeschaltet, aber ich blieb unverändert. Die Person näherte sich langsam und meine Panik vergrößerte sich, weshalb ich begann zu zittern. Ich schaute vorsichtig hinter meinen Armen hervor und erkannte einen jungen Mann. Dieser bückte sich zu mir hinunter und flüsterte besorgt »Hey, Ken...«
Seine Hand berührte mein Arm, die ich aber weg schlug. Entsetzt schrie ich »FASS MICH NICHT AN!«  und kauerte mich zusammen. Ich wimmerte aus lauter Angst auf und ich hoffte einfach, dass, wer auch immer er war, mich in Ruhe ließe.
»Ken, alles ist okay. Ich bin's Hide. Du brauchst keine Angst zu haben.« erklärte er, aber ich verarbeitete erst mal jedes einzelne Wort. Als ich dann realisierte, dass ich bei Hide bin und er mich gerettet hat, verschwand meine Angst, jedoch wollte mein Körper sich nicht bewegen. Hide versicherte sich »Du weißt wer ich bin?« was ich mit einem Nicken und »J-ja, Hide.« bestätigte. Ich vergrub meine Finger in meinen Haaren und atmete leicht zittern aus. »K-kannst du mich umarmen?« fragte ich vorsichtig und Hide rutschte sofort näher ran und umarmte mich. Er ergänzte »Das musst du doch nicht fragen.« wobei er den letzten Teil in meine Schulter nuschelte. Ich erwiderte natürlich die Umarmung, denn sie löste ein angenehm warmes Gefühl in mir aus. »Was war denn eigentlich los?« erkundigte er sich besorgt und löste die Umarmung. Ich atmete tief durch und erzählte ihn » Ich war auf einem Stuhl gefesselt und dann-« ich atmete kurz ein »waren da J-Jason und Kimura, die mich folterten. Das machte mir echt Angst, weil sie ja tot sind.« Den Teil, indem Hide hinter einer Glasscheibe gelacht hatte, ließ ich bewusst weg. »Oh, okay... ist sonst noch was passiert?« fragte er und schaute mir in die Augen. Ich hatte das Gefühl, lügen zu müssen und sagte »Nein, das war's.«
»Ken?« mahnte er mich und starrte mich skeptisch an. »Ich mag es nicht belogen zu werden...« sagte er leicht verletzt und deutete auf meine Hand, die sich an meinen Kinn befand. Ich vergaß, dass ich diese blöde Angewohnheit hatte. »Du warst auch da...« begann ich und Hide schaute sofort auf. »Und... Habe ich dir geholfen?...« fragte er verängstigt und ich antwortete stotternd »Nun ja... um ehrlich zu sein, nein...Du ahm, standest hinter einer Glaswand und hast größtenteils nichts gemacht. Aber als ich dann nach dir gerufen habe, hast du angefangen zu lachen.«
»A-aber so was würde ich niemals tun!« verteidigte er sich und ich beruhigte ihn »Ja, ich weiß. Das war doch zum Glück nur ein Traum.«
Plötzlich trat mir der Geruch von Blut unter die Nase. Es stellte sich heraus, das dieser Geruch von Hides Schulter kam. »H-hide was i-ist mit deiner Schulter?« stammelte ich, wobei ich die Wunde anstarrte. Er legte seine Hand auf dieser ab und erklärte »Du hast auf einmal ziemlich dolle in meine Schulter gekniffen, während du von 1000 immer sieben abgezählt hast. Aber es ist nicht so schlimm, wirklich.«
»Tut mir leid! Ich wollte das wirklich nicht und-« rasselte ich herunter doch mein bester Freund unterbrach mich »Es ist nicht schlimm! Du konntest doch nichts dafür.«
Ich kommentierte das nur unzufrieden mit brummen, aber er schüttelte nur lächelnd den Kopf.  »Das einzige, was mich gerade noch wundert ist, dass dir das erst jetzt auffällt. Ich dachte, du hättest die Verletzung schon bei der Umarmung gemerkt.« lächelte er noch und da schlug ich mir die Hand vor meine Stirn, weil das im Nachhinein echt dumm war. Erstaunt darüber, dass ich keine Wunden spürte, strich ich mir nochmal über meine Stirn, danach über meine Wange. Ich wiederholte das öfter und spürte, wie warme Tränen meine Wangen hinunter rannen. Hide sprach meinen Namen aus, woraufhin ich ihn ansah. »Warum weinst du?« fragte er besorgt. Meine Antwort war darauf, dass ich einfache glücklich wäre, dass meine Wunden verheilt waren. Dies entsprach sogar der Wahrheit. Hide schien kurz nachzudenken und erzählte dann »Um ehrlich zu sein, war es ziemlich interessant mit anzusehen. Also wie schnell alles verheilte und es gab trotz der Tiefe einiger Wunden keine Narben.«
»Aber wieso haben diese Schnitte auf einmal angefangen zu heilen? Ist es das, woran ich denke?« fragte ich.
»Wenn du mit “ist es das was ich denke“ meinst, dass du Menschen Fleisch gegessen hast, ja.« antwortete er etwas nervös. Da ich nicht wusste, woher das Fleisch kam, sah ich ihn verwundert an. »Du warst nicht ganz bei Sinnen, aber du hast mich nicht angegriffen. Du hast mir einfach das Paket, also indem das Fleisch war, aus der Hand gerissen und den Inhalt anschließend gegessen.« antworte er und versuchte ruhig zu bleiben. Ich wusste zwar, dass er irgendwas verheimlicht, aber ich wollte nicht weiter darauf herum reiten. Stattdessen sagte ich wahrheitsgetreu »Hide, ich habe gar keine Erinnerungen daran.«
Er lächelte mich nur sanft an und fuhr einmal mit seiner Hand durch meine Haare. »Ich weiß, das hätte ich auch nicht erwartet.« fügte er noch hinzu. Irgendwie konnte ich ab da nicht mehr klar denken und stammelte nur unverständliche Sachen. »Es ist doch nichts schlimmes passiert.« versicherte er damit ich aufhörte zu stottern. Ich nickte ergeben und versuchte aufzustehen, jedoch klappten meine Knie wieder zusammen. Noch gerade rechtzeitig konnte Hide mich auffangen. Ich bedankte mich, aber Hide reagierte darauf nicht. Er nahm mich langsam auf seine Arme und ich krallte mich förmlich an sein Oberteil, damit ich nicht runter fiel, was allerdings gar nicht nötig gewesen wäre. Er legte mich in's Bett, schaltete das Licht wieder aus und legte sich dann zu mir. »Schlaf gut.« sagte er noch knapp und drehte sich weg. Irritiert darüber drehte ich mich ebenfalls weg und vergrub mein Gesicht in mein Kissen. Nach einer Weile flüsterte ich dann »Hab ich irgendwas falsch gemacht?«
Ich merkte, wie Hide sich langsam herum wälzte. Ich dachte, er drehe sich nur im Schlaf, weshalb ich schlafen wollte. Doch dann packte er mich am Bauch und drehte mich zu sich. Hide drückte mich an sich und entschuldigte sich dann »Nein... Also, ach ich weiß nicht. Tut mir leid.«
Vorsichtig fragte ich »Müde?« was er nur mit Nicken bestätigte.
Auch wenn ich dies nicht ganz glaubte, beließ ich es dabei. Ich bemerkte schon, dass er mir irgendwas nicht sagen will. Aber ich wollte mir darüber gerade keine weiteren Gedanken machen und beschloss zu schlafen...

Was wenn es so wäre? (Hidekane  FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt