Kapitel 40

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Ken ließ mich mit einer Verwirrung in diesem kalten Raum zurück. Immerhin war es ein anderes Gefühl, wenigstens etwas Abwechslung zum Schmerz. Jedoch war diese Emotion zu kurz, um sie wirklich spüren zu können. Ich fuhr mir durch die Haare, während die Schwester versuchte gut auf mich einzureden, wobei ich beinahe wegen der Sinnlosigkeit lachte, natürlich nur als Spott, doch ich wollte nicht den Verlust meiner Manieren auf mich nehmen, nur weil ich einst das Fühlen fast vollständig verlernte. Geduldig wartete ich, bis die Dame mich alleine ließ. Ich begab mich ins Bad, um mich anzuschauen, besser gesagt wollte ich das, aber ich konnte mich nicht einmal drei Sekunden auf den Beinen halten. Schwer keuchend krümmte ich mich zusammen, da ich das Gefühl hatte, dass eine meiner Rippen gebrochen war. Kurz dachte ich, dass mir schwarz vor Augen werden würde, doch dann versuchte ich meine Atmung zu regulieren und hangelte mich Stück für Stück auf mein Bett hoch, was ungefähr eine Stunde dauerte. Ich war überrascht, dass keiner der Krankenpfleger zu mir kamen, immerhin war ich normalerweise aller 45 Minuten „kontrolliert". Eigentlich wollten sie nur sichergehen, dass ich noch nicht verreckt war, da war ich mir sicher. Nachdem ich mich etwas ausruhte und nur ein bisschen Wasser trank, schaute ich mich nach Krücken oder Ähnliches um, doch ich fand nichts dergleichen.

»Bastarde«, zischte ich und schnalzte mit meiner Zunge, als ich realisierte, dass sie mich indirekt ans Bett fesselten. Für einen Moment spürte ich das Kribbeln der aufbrausenden Wut, doch es verschwand so schnell, wie es gekommen war und hinterließ ein tiefes Loch in mir. Da ich es sinnlos empfand mich zum Bad zu schleifen, nur um mir meine Haut aufzuschlitzen und mein Mageninhalt zu leeren, damit ich etwas fühlen konnte. Also starrte ich an die Decke, wobei ich mich versuchte entspannt hinzulegen, doch egal wie ich mich drehte, es schmerzte trotzdem. Ich richtete mich schwerfällig auf, wodurch mein Rücken sich etwas entspannte, jedoch nur für wenige Sekunden, denn dann spürte ich ein Stechen in meiner Magengegend. Keuchend krümmte ich mich, in der Hoffnung, dass es nur ein einmaliges Stechen war, doch natürlich blieb es nicht dabei. Das Stechen nahm zu und ließ mich auf die Seite rollen. Nur wenige Sekunden später entwickelte sich mein Keuchen in plagendes Schreien. Nicht lange dauerte es, bis die erste Krankenschwester in das Zimmer gestürmt kam und eine Ärztin rief. Mittlerweile wälzte ich mich auch noch, weshalb die Krankenpflegerin mich festhielt, während mir die Ärztin ein Beruhigungsmittel spritzte, was schnell wirkte, doch ich spürte, dass eine Nadel in meinen linken Unterarm eingeführt wurde. Etwas benebelt schaute ich das durchsichtige Zeug an, was sie mir in meinen Körper einflößten. Mein Atem war langsam und ruhig, doch ich konnte fühlen, dass Schweißperlen meine Stirn herunterliefen. Die Ärztin und die Schwester sprachen sich kurz ab und fragten mich, ob ich bereit für eine wichtige, sehr dringliche Besprechung war. Ich zuckte mit den Schultern und säuselte, dass mir eh alles egal wäre. Sie meinten, dass sie ein Ja oder Nein brauchten, woraufhin ich zustimmte. Sie schauten mich unsicher an, setzten mich mit einer Decke, da ich ohne eine fror, in einen Rollstuhl und schoben mich einige Gänge entlang zu einem weißen Raum, vor dem wir anhielten. Sie klopften an die Tür, die daraufhin von innen geöffnet wurde. Ich nahm einen merkwürdigen mir Kopfschmerzen bereitenden Geruch war, wodurch mein Herz etwas schneller schlug.

»Guten Tag, Herr Nagachika, wissen Sie warum Sie hier sind?«, begrüßte mich ein Doktor, der relativ jung aussah. Ohne ihn anzuschauen schüttelte ich wahrheitsgemäß den Kopf. Ich sah ihn in sein Gesicht und erkannte darin, dass er wusste, dass mir das folgende Thema sehr nahegehen wird und verkündigte leise und langsam »Sie sind heute hier, da wir über einen Einsatz einer Magensonde diskutieren wollen.«

Meine Augen weiteten sich und spürte etwas, was ich lange nicht mehr fühlte:

Angst

Erinnerungen, die ich für immer verbannt haben wollte, kehrten zurück, Erinnerungen, die mich an eine grausame Zeit dachten lassen. Hektisch schüttelte ich meinen Kopf und stotterte, dass das unter gar keinen Umständen ginge.

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⏰ Letzte Aktualisierung: Dec 16, 2018 ⏰

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Was wenn es so wäre? (Hidekane  FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt