Sicht Ken
Ich fühlte mich für eine so lange Zeit nicht mehr so glücklich wie damals. Der Junge, den ich schon lange liebte, hatte mich einfach in seinen Armen und schlief ganz ruhig. Und auch meine innere Ruhe war zufrieden, doch hätte ich gewusst, was alles noch passieren würde, hätte ich mich nicht keine Sicherheit empfunden. Doch wenigsten für diese Zeit war ich fröhlich. Ich dachte nicht mal an diese Stimme beziehungsweise sie war leise. Als ich jedoch beschloss in das Land der Träume zu reisen, zitterte etwas neben mir. Ich blinzelte ein paar Mal und legte meinen Arm um den Körper. Hide war sehr warm und verschwitzt, weshalb ich mich sofort vorsichtig aufsetzte und suchte nach den Lichtschalter der Nachttischlampe, was kompliziert war, da Diese auf Hide's Seite stand. Als ich es dann endlich schaffte den Schalter zu betätigen kniff ich wegen dem Licht meine Augen zusammen. Als sich meine Augen beruhigten blickte ich sofort zu Hide's Kopf. Vorsichtig legte ich meine Hand an seine Stirn. Sie war so heiß und nass, dass ich dazu neigte panisch zu werden. Jedoch unterdrückte ich es, atmete tief durch und überlegte ganz genau, was ich tun musste. Ich rüttelte leicht an seiner Schulter wodurch Hide wach wurde und mich mit verwundert ansah.
»Was fehlt dir?« fragte ich ihn besorgt blieb dabei jedoch gelassen. Er öffnete seine Lippen einen Spalt und wollte erst Etwas sagen, schloss dennoch wieder seinen Mund und lächelte kurz.
»Es ist Alles in Ordnung.«
Ich befürchtete das er lügt und fragte nach »Sicher? Du zitterst ungewöhnlich viel...«
Hide lächelte erneut und strich mir einmal durch meine Haare, während er nickte.
Irgendwie glaubte ich ihn Das nicht.
Durst war eher unwahrscheinlich da er vorhin kurz nochmal aufstand als er dachte, dass ich schon eingeschlafen sei. Immer noch krank schloss ich ebenfalls aus, da es zu lange her wäre. Dann kam es mir wie ein Geistesblitz:
Hunger?
»Hide, wie lange hast du nichts mehr gegessen?«
»Hm? Ist doch nicht weiter wichtig oder?« erwiderte er. Meine Brust zog sich zusammen und ich knirschte
»Doch ist es...«
Er grübelte und zuckte am Ende mit den Schultern.
»Ich werde dem Café einem Besuch abstatten. Wir haben kein Essen daheim.« erklärte Hide mir, was mich beruhigte.
Doch dann kam mir sofort die Frage »Warum haben wir nichts zu essen da?« in den Sinn.
Er schwieg erneut.
Ich überlegte und dann fiel mir das Ereignis wieder ein. Ich schlug mir die flache Hand auf die Stirn und entschuldigte mich.
Hide nahm meine Hand von weg und schaute mir in meine Augen.
»Mach dir einfach keine Gedanken mehr okay?« riet er mir warmherzig, woraufhin ich nur unzufrieden nickte.
Er spürte, dass ich mürrisch war und seufze.
»Es ist nicht schlimm, ich bin keineswegs enttäuscht oder sonstiges. Ich verspreche es dir, ja?«
»Versprechen zerbrechen so oft...« argumentierte ich gedämpft worauf er seinen Kopf schüttelte und fragte »Habe ich dich jemals angelogen?«
»Soweit ich weiß nicht.«
»Wie? Vertraust du mir nicht?« hinterfragte er emotionslos.
»Es ist schwer sich auf Jemanden verlassen zu können.«
Hide warf allerdings ein »Aber das beantwortet nicht meine Frage...«
Es folgte ein kurzer Schweigemoment.
»Nun,...« begann ich »Ja, ich vertraue dir. Aber du bist einer der wenigen Personen, womöglich sogar der Einzige, den ich vertrau und genau deshalb, habe ich Angst davor.«
»Angst?«
»Ja... Ich hasse Lügen über Alles. Es kann nie wieder alles gut werden, da man sich nie sicher sein kann, was geschwindelt ist und was der Wahrheit entspricht. Das Individuum kann danach so oft zum Beispiel "Ich liebe dich" sagen, aber kann man sich sicher sein, dass er oder sie nicht flunkert? Vielleicht könnte man wieder etwas aufbauen, aber es wird immer ein Riss im Fundament geben. Und dann, nach einer gewissen Zeit, reicht der kleinste Windstoß und Es bricht auseinander.« rasselte ich etwas geknickt runter.
»Es?«
»Die Beziehung zueinander. Lügen zerstören das mehr oder weniger gute Verhältnis.« erklärte ich ihn. Zögerlich fragte er »Und was ist mit Notlügen?«
»"Notlügen"?« wiederholte ich skeptisch und hob meine Augenbrauen etwas nach oben »Es gibt keine. Meiner Meinung nach, benutzen Menschen diese "Notlügen", weil sie zu bequem sind. Sie erzählen, sie möchten die andere Person nicht verletzen, aber in der Realität, möchten sie die Last einer Meinungsverschiedenheit vermeiden. Angenommen jemand kocht ein beliebiges Gericht. Dieses ist dir jedoch gar nicht schmackhaft. Was sagst du dann zu diesem Mensch?«
»Ich glaube, ich würde trotzdem sagen, dass es lecker ist.« antwortete er aus Instinkt.
»Und genau Das ist falsch. Sie denkt sich dann "Ja, ich habe mein Ziel erreicht" und ist total glücklich darüber. Aber sie liegt falsch. Wahrscheinlich wird sie das Essen immer wieder zubereiten und immer wieder wird es scheußlich schmecken. Hättest du es ihr jedoch von Anfang an gesagt, hätte sie es verbessern können. Am Ende ist es sogar noch anstrengender als die Wahrheit zu sagen. Natürlich gibt es Momente, in denen man sich beherrschen sollte, aber dann lügt man wenigstens nicht.« argumentierte ich. Ich fühlte mich wie damals, wenn ich Vorträge halten musste.
Ich dachte schon, Hide wollte noch etwas dazu sagen, aber nickte dann doch nur.
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Was wenn es so wäre? (Hidekane FF)
FanfictionBoyxBoy don't like it, don't read it. +TRIGGERWARNING: Leute, die auf Suizid, Selbstverletzung oder Ähnlichem empfindlich reagieren sollten, diese Geschichte mit Vorsicht oder gar nicht lesen.+ Der Weißhaarige sackte zusammen und spürte nichts weite...