Kapitel 35

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Sicht Ken

Nach vier Tagen voller Verwirrung, Anfällen und Angst, fühlteich mich einigermaßen besser. Ich hätte manchmal vor Scham im Boden versinken können, weil ich Hide manchmal nicht erkannt hatte. Diese Wadenwickel halfen zwar, aber trotzdem war das Fieber unerträglich. Des Öfteren hatte Hide wässrige Augen, weil ich ihn angeschrien hatte und meinte, dass ich ihn nicht kennen würde. Das passierte meistens nach Albträumen oder, wenn er irgendetwas sagte, was mich verrückt werden ließ. Ich wusste nicht einmal mehr, welche Wörter oder Sätze das waren. Wie konnte man nur so idiotisch sein? Hide beschloss am darauffolgenden Tag wieder zu arbeiten und schlief zu diesem Zeitpunkt tief und fest, wobei ich ihn zuschaute. Tiefe und dunkle Augenringe zierten sein eigentlich so hübsches Gesicht, kein Wunder, ich konnte mir vorstellen, dass er kein Auge zugedrückt hatte seidem ich krank war. So war Hide.

Meine Augenlider wurden schwer, woraufhin ich wenige Minuten später in das Land der Träume fiel. Es fühlte sich an als ob ich nur ein paar Sekunden schlief, da wurde ich von einen nervigen Ton geweckt. Hide stöhnte genervt und rieb sich die Augen, wodurch er mich leicht wegdrückte. Ich öffnete jedoch meine Augen nicht, da ich einfach zu müde war. Eine warme Hand strich meine Wange hinab und Hide flüsterte »Wenn du nur wüsstest, wie verdammt schön du bist.«

Ich musste mich zurückhalten nicht höhnisch zu lachen, da ich diesen Satz für einen Witz hielt. Doch völlig unvorbereitet griff Hide nach meinen Handgelenk, wobei ich mich bemühen musste meine Hand nicht wegzuziehen. Aus Reflex setzte ich mich aufrecht hin und fragte »Was machst du da?«

Er zuckte zusammen und verharrte in einer Art Schockstarre.

»Hide?«

»Was? Oh, entschuldige. Ich wollte nur deine Hand berühren.« redete er sich heraus, woraufhin ich ihn fragte »Und warum fässt du dann nicht direkt meine Hand an, sondern mein Handgelenk?«

»Nun, ähm...«

Ich fuhr mir seufzend durch die Haare und meinte »Hide, ich habe gesagt, dass du aufhören sollst dir immer Sorgen zu machen.«

»Warum ist es denn verkehrt, sich Sorgen zu machen? Du weißt doch wie viel du mir bedeutest und denkst trotzdem, dass es so leicht wäre, nicht Angst um dich zu haben.« meinte er und schaute mich dabei ein wenig hilflos an. Ich antwortete ihn nicht, da mein Grund ehrlich gesagt auch nicht so sinnvoll war.

»Antworte bitte.« bat er etwas lauter und ich spürte die Wut, die in ihm aufstieg. Deshalb beschloss ich diesen Grund zu nennen.

»Ich möchte nicht, dass du dir Sorgen machst, weil... ich es nicht mag. Du siehst immer so traurig dabei aus und ich denke immer, dass ich dich verletze...«

»Ach Ken, du verletzt mich damit doch nicht. Klar ist es nicht schön, dich immer leiden zu sehen, aber dafür kannst du doch nichts.« meinte er und wusste, dass er auf meine Aussagen während meiner Krankheit anspielte. Nachdem ich nichts mehr dazu sagte lächelte er mich aufmunternd an, wobei ich seinen Mund beachtete. Plötzlich überkam mich ein Drang, woher er kam, weiß ich nicht. Ehe ich mich versah, hatte ich ihn näher zu mir gezogen, meine Augen geschlossen und meine Lippen auf seine gelegt. Er wirkte ein bisschen verblüfft, doch begann dann ganz leicht seine Lippen gegen meine zu bewegen. Ich vermisste tatsächlich das Gefühl von seinem weichen und makellosen Lippen. Hide legte seine Hände hinter meinen Nacken, was ich liebte und ich glaube, dass er das ganz genau wusste. Er kitzelte an meinen Nacken, wodurch ich Gänsehaut bekam und meinen Mund einen Spalt breit öffnete, woraufhin ich Hides Grinsen spüren konnte und nur kurz daraufhin nutzte er die Gelegenheit und glitt mut seiner Zunge in meinen Mund ein. Nachdem wir den Kuss beendeten, streckte Hide seinen Kopf zu meinem Ohr und raunte mir hinein »Ich liebe dich.«

Was wenn es so wäre? (Hidekane  FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt