Kapitel 38

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Sicht Ken

War es richtig? Ihn fortzujagen? Dies sollte ich bald erfahren. Doch erst einmal stand meine Operation an. Ja, ich war nervös und ja, ich wollte Hide bei mir haben. Warum schickte ich ihn dann weg? Oh, ich kannte den genauen Grund dafür, doch er war unglaublich dämlich. Ich war dumm, konnte nicht einschätzen, was positive und negative Folgen mit sich bringt.

Egoistisch

Ich fühlte mich egoistisch, einfach schrecklich. Nach meinen Handy greifend wisperte ich Worte, an die ich mich nicht erinnere, doch ich weiß, dass es nur Versuche von Entschuldigungen waren. Ich wollte ihm alles erklären, ihn bitten zurück zu kommen, zurück zu mir. Just in diesem Moment kam ein mit Kittel bekleideter Mann in mein Krankenzimmer und stellte sich mir vor. Er erklärte mir noch einmal erneut die Risiken der Operation inklusive der Vollnarkose, was ich nur zur Hälfte verstand, da ich durchgängig an Hide dachte.

Ich muss ihn anrufen, ihn herbitten, mich entschuldigen.

Drei einfache, aber mir schwerfallende Sachen, nur drei, die alles verändert hätten. Bevor ich zweitens und drittens ausführen konnte, musste ich logischerweise mit erstens beginnen. Nachdem ich alles nötige unterschrieben habe, verließ er meinen Raum und meinte, dass sie nach einer halben Stunde anfangen würden. Ich wählte Hides Nummer aus und tippte zögerlich auf den grünen Hörer. Das Mobiltelefon gab die allbekannten Wahlgeräusche von sich, die mich zappeln ließen.

»Hallo, dieser Anschluss ist zur Zeit nicht besetzt. Bitte hinterlassen Sie Ihren Namen und Ihre Telefonnummer nach dem Hinweiston:«

Irgendetwas stimmte nicht. Ganz und gar nicht. Hide würde immer an sein Telefon gehen, selbst dann, wenn er absolut gestresst wäre, wenn es sich um mich handeln würde. Das wusste ich. Ich hatte mich falsch entschieden, so verdammt falsch... Doch wer hätte so etwas schon ahnen können? Richtig, jeder der auch nur ein bisschen Verstand hatte. Meine Panik stieg immer mehr und meine Gedanken machten mich wahnsinnig.

Was ist, wenn ich sterbe und das letzte, was ich zu ihm sagte war, dass er mich nervt? Was ist, wenn ihm etwas passiert ist?

Ich spürte, dass mir Angstschweiß den Rücken hinab lief. Immer wieder wählte ich seine Nummer, niemals wurde abgenommen.

»Herr Kaneki sind Sie bereit für – Geht es Ihnen gut?«, fragte mich eine Ärztin, weil ich begonnen hatte zu weinen. Meine Lippen bebten, doch ich flüsterte »Bitte, Sie müssen sicher stellen, dass es Hideyoshi Nagachika gut geht.«

Sie verstand nicht ganz und fragte nach, wer das sei.

»Er ist mein Freund... bitte, ich habe Angst um ihn...«

»Es wird alles gut, Herr Kaneki. Wir werden nach Ihren Freund schauen, wenn Sie mir dazu noch Name und Adresse aufschreiben.«

Eifrig kritzelte ich mit einem Kugel auf einen Notizzettel und übergab ihn zitternd der Ärztin. Sie nickte, doch bat mich ihr zu folgen. Als wir in einem Zimmer ankamen, wurde ich aufgefordert mich auf eine Liege zu legen. Nach einem kurzem Check schob eine andere Ärztin mich in den OP Saal. Nur wenige Minuten später wurde mir eine Maske aufgesetzt und dann verdunkelte sich meine Umgebung.

Als ich aufwachte wusste ich nicht, wie mir geschah. Ich war verwirrt und müde, doch meine Gedanken an Hide ließen mich wach werden. Da ich ruckartig aufstand, schmerzte meine Brust etwas, doch es war erträglich.

»Ah, Herr Kaneki, schön, dass Sie wach sind! Wie -«

»Was ist mit Hide?«

»Wie bitte?«

Was wenn es so wäre? (Hidekane  FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt