Ich habe die Zeit jetzt mal ein bisschen vorgedreht und wir sind an dem Vortag vor dem Konzert. Sorry, mir ist leider nichts mehr davor eingefallen. Aber lest selber.
Oh. Mein. Gott. Morgen kommt der Tag. Morgen werde ich ihn wirklich treffen. Ich platze fast vor Freude und bin kaum noch ansprechbar. Dies wird der wichtigste Tag meines Lebens werden, da war ich mir sicher. Doch noch waren es mehr als 24 Stunden, die ich noch ohne ihn aushalten musste. In den letzten Tagen hatten wir noch viel geschrieben und abgemacht, dass ich um 15 Uhr zur großen Halle fahren sollte, wo dann am Abend gegen 20 Uhr das Konzert beginnen würde.
Nun lag ich ohne Aussicht auf Schlaf in meinem gemütlichen Bett und dachte nach. Würde ich ihm überhaupt gefallen? Was, wenn wir gar nicht zusammen passen? Wenn alles in Streit endet? Sollte ich ihn zum Essen einladen?
Dennoch strich ich letztere genannte Frage wieder aus meiner Liste, dafür war ich doch bestimmt noch zu jung.
Ich war froh, dass ich wenigstens nicht mehr diese dicke Beule am Kopf hatte, ganz zu schweigen von dem grauenhaften Verband. Wie würde das sonst aussehen? Ich würde als tollpatschigste Cousine der Welt, oder besser, des Universums gelten.Plötzlich klopfte es an der Tür und ich schrak hoch.
"Hey, ich bin's doch nur. Oder sehe ich etwa so schlimm aus?"
Hilfe! Ich hatte gerade den Schock meines Lebens bekommen und mein Dad macht Scherze. Nicht mit mir.
"Aha. Und dir ist alles egal?"
"Was egal? Du bist mir doch nicht egal."
"Ich habe ja auch nicht von mir gesprochen"
"Aha, und von wem dann?"
"Was mache ich denn morgen?"
"Schlafen, essen, trinken, atmen..."
"Super. Danke."
"Morgen wirst du viel über den heutigen Tag nachdenken. Und jetzt gute Nacht."
"Hä?"
"Guck einfach auf die Uhr, dann weißt du, was ich meine."
Waaaas? Schon fast halb zwei, so lange war ich noch nie auf!
Na gut, manchmal.
Ach meine Fresse, oft genug, wenn ihr das so haben wollt.
Auf jeden Fall ging Dad dann wieder und ließ mich den Rest der Nacht dann doch alleine. Und es war kaum zu glauben, aber irgendwann war ich auch eingeschlafen, was mir sicherlich nicht schlecht tat. Tja, Denken macht müde. Vor allem bei so einem Gedankenmarathon wie letzte Nacht. Trotzdem, Augenringe waren da. Ich war eigentlich gar nicht der Typ, der sich schminkt, aber ich kramte meine Kosmetiksammlung doch mal wieder raus. Diese Augenringe mussten weg! Und zwar so schnell wie möglich. Was man nicht sehen kann, darüber muss man sich auch keine Sorgen machen, schlicht und einfach.
So, und jetzt zum wichtigsten: Was ziehe ich an? Ich meine, Wincent Weiss, DER Wincent Weiss, mein Idol als Cousin. Da musste man schon gut aussehen.
"Vicky? Was wird das da oben? Das hört sich ja an, als ob du das Haus auseinander nimmst. Du machst einen ja ganz verrückt, was machst du denn?"
"Du musst mir helfen, Dad, was soll ich anziehen? Komm doch mal bitte schnell."
Als er kurze Zeit später neben mir stand, blickten wir gemeinsam auf das Chaos in meinem Kleiderschrank.
"Ähhh... Wie wäre es mit einem Kleid? Oder ein einfaches T-Shirt und deine blaue Jeans, das wird bestimmt auch reichen."
"Ich nehme ein Kleid!"
Ich will doch hübsch sein, da kann man nicht einfach T-Shirt und Hose tragen."Gut. Wie viele hast du denn bitte!?"
"Hm. Gute Frage, nächste Frage: Das Himmelblaue? Oder das mit den bunten Blumen? Oder einfach das schlichte schwarze? Soll ich mir dazu einen Zopf flechten? Zu dem blauen würden meine Sandalen passen."
"Beruhig dich. Du musst erst in ein paar Stunden los. Du hast noch genug Zeit, um alles gut durch zu planen. Iss doch erstmal was Vernünftiges."
So sehr ich mich auch freute, der Gedanke, gleich jemanden neues, fremdes aber auch bekanntes zu treffen, war zu viel für mich. Ich machte mir einfach immer zu große Sorgen.
Ich schaute auf meine Uhr. Es war kurz vor 13 Uhr und die Hitze fast unerträglich. Auch wenn Dad mir Lasagne machte, mein Lieblingsessen, brachte ich kaum etwas runter, was sich dann auch auf den Nachmittag auswirkte. Müde und hungrig - eine schlechte Kombi.
Wieder und immer wieder schaute ich auf die Uhr, und immer wieder musste ich feststellen, dass das noch sehr lange dauern würde und die Zeit stehen geblieben sein musste. Meine einzige Hoffnung war der Sekundenzeiger. Er kroch langsam über das Zifferblatt, ruhig und ohne zu stoppen oder zu ruckeln. Wie auch immer, es beruhigte mich.
Ich wendete mich dann doch der Uhr ab und lernte nochmal die Liedtexte von Wincents neuestem Album. Schließlich wusste ich ja nicht, was mich erwarten würde. Okay, 14:15 Uhr. Ich machte mich schnell fertig, denn um halb drei sollten wir spätestens losgefahren sein. Ein Glück, dass ich mich schon vorher für ein Kleid entschieden hatte und auch das Make-Up noch perfekt saß, insofern sollte doch alles gut gehen.
Okay, Vicky, jetzt bloß nicht den Mut verlieren. Es ist nur dein Cousin, dein einfacher normaler Cousin und nichts weiter. Nein, das ging nicht. Ich hatte ihn schon zu oft gesehen. Das Bild in meinem Kopf war wie festgenagelt.
Doch mein Vater unterbrach meinen zweiten Gedankenmarathon heute:
"Vicky? Wo bleibst du? Wir müssen los. Du willst doch nicht zu spät kommen?"
Ich raste in Rekordzeit nach unten, warf mir noch meinen klainen Rucksack über, schlüpfte rasch in meine Sandalen und rief: "Fertig!"
"Super, dann können wir ja los."
Ich hüpfte ins Auto und schnallte mich an.
"Hä? Wo fährst du denn lang? Die Halle ist dich in der anderen Richtung."
"Wolltest du Luisa nicht dabei haben?"
Oouups, das war jetzt echt peinlich.
Als wir an ihrem Haus ankamen, wartete sie schon auf uns. Den Rest des Weges schwiegen wir nur, aber es war eine feierliche Stimmung in der Luft.
Mein Vater weckte uns aus unseren Tagträumen mit einem "So, da wären wir"
Ich hoffe, es ist nicht schlimm, wenn ich jetzt mehr über das Verhältnis zwischen den beiden schreibe, als wenn ich mir irgendwelche langweiligen Aktionen ausdenke, die sie mit ihrem Vater erlebt. Bitte verzeiht mir.
Irgendwie mag ich es, Fragen zu stellen.
1. Wie alt seid ihr eigentlich so?
2. Kennt ihr Chroniken der Unterwelt? Ich mag es, auch wenn meine Freundin eher der größere Fan ist und mich da mehr reingezogen hat... Immerhin habe ich meinen Parabatai schon gefunden 😊
So, genug gelabert.
Tschaui,
Euer Engel ❤️
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Der unbekannte Cousin (Wincent Weiss FF)
FanfictionDie 14-jährige Victoria führte eigentlich ein ganz normales Leben - bis dieser Brief ankam, der alles schlagartig verändern sollte. Dies ist meine erste Fan Fiction, die ich über Wincent schreibe. Viel Spaß beim Lesen 🥰 [Angefangen 04.03.2018] [Ab...